Login

ZDF bringt „Chabos“, Zombies & Miss Marple zum Seriencamp

Das ZDF hatte mit Formaten und Panels eine große Präsenz auf dem Seriencamp in Köln. Exklusiv wurde das neue ZDFneo-Serienprojekt „Chabos“ von BBC Studios Germany verkündet und eine Genrevielfalt mit Zombies, Young Adult und Sci-Fi gezeigt.

ZDF auf der Bühne des Seriencamp
Jasmin Maeda auf dem Seriencamp in Köln (Credit: SPOT)

Offiziell ist Jasmin Maeda bereits seit dem 1. Juni die Nachfolgerin von Simone Emmelius als neue Leiterin der ZDF-Hauptredaktion Internationale Fiktion. Aber als sozusagen letzte Amtshandlung ließ es sich die mehrjährige ZDFneo-Chefin nicht nehmen, beim jetzt zu Ende gegangenen Seriencamp Einblick in die Strategie zu gewähren, ihre eigene Nachfolgerin Hanna Lauwitz vorzustellen und mit der High-End-Dramedy „Chabos“ noch exklusiv ein neues ZDFneo-Serienprojekt zu verkünden.

Im August beginnt der Dreh für die neue deutsche ZDFneo-Serie „Chabos“. BBC Studios Germany produziert. Die Kreativen hinter dem Projekt sind das Duo Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch, die bereits zusammen den 30-minütigen Film „Masel Tov Cocktail“ drehten. Im Mittelpunkt der Dramedy steht ein 32-Jähriger, der nicht zu seiner Schul-Reunion eingeladen wird und deshalb beginnt, in seinem Heimatort zu recherchieren, warum das nicht passierte.

Mischung aus „Maxton Hall“ und „Gestern waren wir noch Kinder“

Als ZDFneo-Highlights für die nächsten Monate nannte Maeda auf dem Podium am Freitag die neue Vampirserie „Love Sucks“, das auf dem Seriencamp Weltpremiere gefeiert habende Format „Jugend“ von Showrunner Stefan Stuckmann („Eichwald, MdB“) und die dritte „Ich dich auch!“-Staffel. Letztere beiden Formate starten im Herbst. Für „Love Sucks“ warb Maeda nochmal besonders. „Wer ‚Maxton Hall‘ und ‚Gestern waren wir noch Kinder‘ mochte, wird ‚Love Sucks‘ lieben“, versprach sie.

V.l.: Laura Mae Harding, Jasmin Maeda und Morad Koufane von France Télévisions
V.l.: Laura Mae Harding, Jasmin Maeda und Morad Koufane von France Télévisions (Credit: Seriencamp/Johannes Klingelhöfer)

Das ZDF schichtet bekanntlich 100 Millionen Euro ins Non-Lineare für Zielgruppen um, die bislang noch nicht oder zu wenig erreicht werden. Zu den auf eine jüngere Zielgruppe abzielenden ZDFneo-Formaten zählt sicherlich auch die internationale Koproduktion „Generation Z“, eine Zombieserie vom „Kill List“-Regisseur Ben Wheatley, die in Großbritannien Ende 2024 herauskommt.

Der deutsche Start bleibt nach wage. Aber ZDF-Redakteur Jonas Melcher erzählte auf einem anderen Panel des Seriencamp, dass „Generation Z“ eine FSK 16 bekommt, was schon mal eine Ansage ist. Die gezeigten Szenen sahen wie eine Mischung aus „28 Days Later“ und „Shaun of the Dead“ aus. Diesen Eindruck konnte wiederum Alex Kazamia vom britischen Produktionspartner The Forge bestätigen, der die sechsteilige Serie „Generation Z“ als Zom-Com brandete. Channel 4 ist der UK-Senderpartner.

Emma Myers in A Good Girl’s Guide to Murder
Emma Myers in „A Good Girl’s Guide to Murder“ (Credit: BBC/Moonage Pictures)

Eine neue Miss Marple für „Wednesday“-Fans

Auch auf dem Seriencamp wurde die Serie „A Good Girl’s Guide to Murder” als Zusammenarbeit zwischen der BBC und dem ZDF in den Fokus gerückt. Das Ganze klingt wie eine Art neue Agatha-Christie-Krimireihe, aber eben für Fans des Coming-of-Age-Genres, weil „Wednesday“-Co-Star Emma Myers die Hauptrolle als junge Ermittlerin spielt, die einen Mordfall aufklärt. „Das Projekt gehört zu unserer neuen Strategie, mehr Inhalte für jüngere Zielgruppen herzustellen. Es ist unsere erste Young-Adult-Serie“, erklärte die ZDF-Redakteurin Laura Mae Harding, die auf der Bühne verriet, dass „A Good Girl’s Guide to Murder” bereits am 30. August beim ZDF startet und jenseits der BBC zum Beispiel auch in einigen Märkten von Netflix ausgewertet wird. Die literarische Vorlage war vor allem ein Bestseller in Großbritannien und den USA.

Das dystopische Sci-Fi-Genre wiederum bespielt die Thriller-Serie „Concordia“, in der sich eine Stadt dafür entschieden hat, die Sicherheit und Überwachung komplett in die Hände einer Künstlichen Intelligenz zu geben. Produzent ist die Intaglio Films, die bereits für das ZDF die Event-Serie „Der Schwarm“ mit internationalen Partnern herstellte. Am 14. September ist Mediatheken-Start und ab 20. Oktober kommt „Concordia“ mit Doppelfolgen auch ins ZDF-Hauptprogramm.

Und dann war das ZDF auch auf einem Panel präsent, bei dem es um die European Alliance ging. Die neue Staffel an europäischen Koproduktionen wird wie vergangenes Jahr schon in Rom bei der MIA veröffentlicht. Aber die ZDF-Redakteurin Laura Mae Harding sprach auch anhand von schon bekannten Projekten wie „Emperor’s Stone“, „The Collective“ (mit der deutschen Regisseurin Randa Chahoud) oder „Kabul“ von der Spannbreite der Zusammenarbeiten, die von großen Event-Serien für die ganze Familie bis zu anspruchsvolleren, aber dafür auch gesellschaftlich relevanteren Stoffen wie eben „The Collective“ über Journalisten, die in eine weltweit Verschwörung hineingezogen werden oder „Kabul“ reicht.