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WBD schreibt wegen verlorener NBA-Rechte Milliarden ab

Die verloren gegangenen NBA-Rechte an Konkurrent Amazon haben zur Folge, dass Warner Bros. Discovery eine Milliarden-Dollar-Summe auf das Network-Geschäft im zweiten Quartal abschreibt.

David Zaslav
WBD-CEO David Zaslav (Credit. WBD)

Warner Bros. Discovery (WBD) hat anlässlich der aktuellen Quartalszahlen bekannt gegeben, dass das Unternehmen 9,1 Milliarden Dollar in Bezug auf seiner Network-Abteilung abschreibt. Die Summe hängt mit den an Amazon verloren gegangenen NBA-Rechten zusammen, die ein unsicheres Werbegeschäft für die Zukunft der linearen TV-Sender versprechen.  

WBD will zwar gegen die Entscheidung der NBA klagen, weil sich das Unternehmen im Bieterprozess benachteiligt sieht. Aber die juristischen Aussichten auf Erfolg werden als gering eingeschätzt.

„Die Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts wurde als Reaktion auf die Differenz zwischen Marktkapitalisierung und Buchwert, die anhaltende Schwäche des linearen US-Werbemarkts und die Ungewissheit in Bezug auf die Erneuerung von Partner- und Sportrechten, einschließlich der NBA, ausgelöst“, heißt es dazu offiziell im Quartalsbericht.

Die WBD meldete außerdem weitere 2,1 Milliarden Dollar für „akquisitionsbedingte Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte vor Steuern, die Erhöhung des beizulegenden Zeitwerts von Inhalten und Restrukturierungskosten.“ Das Unternehmen ging aber nicht näher darauf ein, was genau hinter dieser steuerlichen Abschreibung steht.

Der Verkauf des gesamten TV-Geschäfts soll laut eines Berichts der Financial Times vom Tisch sein. Aber WBD evaluiert, ob nicht ein kleineres Asset wie der Gaming-Bereich oder nur das TV-Geschäft in Polen verkauft werden könnten.

Im zweiten Quartal hat WBD 3,6 Millionen neue Abonnenten hinzugewonnen und den Werbeumsatz im Streaming-Bereich um fast 100 Prozent gesteigert, was auch mit der Einführung des werbeunterstützten Abo-Modells in Lateinamerika zu tun hat. Während viele Werte wie der Gesamtumsatz nach unten gingen, lässt sich zumindest für die Kinosparte ein Umsatzanstieg um 19 Prozent durch Filme wie „Dune: Part 2“ vermerken.