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Vivendi will Canal+ an Londoner Börse bringen

Im Dezember vergangenen Jahres hatte der Medienkonzern Vivendi erstmals von Plänen zur Abspaltung einzelner Bereiche gesprochen. Jetzt wurden neue Details bekannt.

Die Aktien der Canal+-Gruppe sollen künftig an der Börse in London gehandelt werden (Credit: IMAGO / Dreamstime)

Um der Internationalität der Gruppe Rechnung zu tragen, sollen die Aktien der Canal+ Gruppe, die über zwei Drittel ihrer Abonnenten außerhalb Frankreichs verfügt, künftig an der Londoner Börse gehandelt werden. Das gab der französische Mischkonzern heute bekannt. Im Falle einer Übernahme der südafrikanischen MultiChoice Gruppe sei auch  eine Zweitnotierung in Johannisburg geplant. 

Wie der Mutterkonzern Vivendi weiter mitteilt, ist dies der Planungen, einzelne Teile des Konzerns abzuspalten, von denen erstmals im Dezember vergangenen Jahres die Rede war. Ziel soll u.a. sein, den Wert von Vivendis Tochtergesellschaften zu steigern.  

Steuerliche Heimat der Canal+ Gruppe soll weiterhin Frankreich bleiben. 

Der zu Vivendi gehörende Werbekonzern Havas soll den jüngsten Plänen zufolge künftig an der Amsterdamer Börse gehandelt werden, wo auch die Aktien der zu Vivendi gehörenden Universal Music Group gehandelt werden. Von diesem Listing in Amsterdam erwartet sich Vivendi eine bestmögliche Positionierung des Anzeigengeschäfts zur Umsetzung von dessen weltweiter Strategie.

Als dritte Säule soll die Louis Hachette Group neu gegründet werden, in der die Verlags- und Vertriebseinheiten von Vivendi wie Lagardère und Prisma Media gebündelt werden sollen. Deren Listing soll an der Börse in Paris erfolgen.

Während Canal+ und Havas nach der Aufspaltung nahezu schuldenfrei sind, würden die Schulden von Lagardère in Höhe von rund zwei Mrd. Euro auf die Louis Hachette Group übergehen, während Vivendi, wo Konzernteile wie Gameloft und die Universal Music Group angesiedelt bleiben sollen, selbst Schulden in einer Höhe von 1,5 bis zwei Mrd. Euro behalten würde.

Nach Angaben von Vivendi sollen diese Planungen jetzt mit Arbeitgebervertretern und Regulierungsbehörden besprochen werden. Einigungen in diesen Gesprächen vorausgesetzt, soll die Hauptversammlung im Dezember über die Planungen abstimmen.