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Neue WDR-Intendantin wird Katrin Vernau

Eine kleine Überraschung gab es bei der ersten Auszählung, als nicht Jörg Schönenborn, sondern der aufstrebende Helge Fuhst mit der Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau in die Stichwahl um die WDR-Intendanz ging. Letztlich setzte sich Vernau aber klar durch.

Katrin Vernau
Die WDR-Spitze wird weiblich: Katrin Vernau ist die kommende Intendantin (Credit: rbb/Gundula Krause)

Am Donnerstagnachmittag hat der WDR-Rundfunkrat Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau zur neuen WDR-Intendantin gewählt. Sie setzte sich mit 36 zu 18 Stimmen gegen Helge Fuhst in der Stichwahl durch. Der amtierende WDR-Intendant Tom Buhrow hatte angekündigt, seine Amtszeit vorzeitig Ende 2024 zu beenden. Ab 1. Januar 2025 beginnt die sechsjährige Amtszeit von Vernau.

Im ersten Wahlgang hatte Vernau bereits mit 17 Stimmen die meisten Fürsprecherinnen und Fürsprecher gewonnen. Helge Fuhst kam mit 16 Stimmen auf Platz zwei, während WDR-Programmdirektor und Mit-Favorit Jörg Schönenborn 15 Stimmen hatte. Etwas weiter zurück landete Elmar Theveßen mit sieben Stimmen auf dem vierten Platz. Es hätte aber 28 Stimmen gebraucht, um direkt im ersten Wahlgang gewählt zu werden.

Katrin Vernau: „Wir brauchen jetzt Mut“

Auf der anschließenden Pressekonferenz sagte Vernau nach ihrem Sieg: „Es ist mir eine große Ehre, dass mir der Rundfunkrat das Vertrauen ausgesprochen hat. Ich bin mir aber auch der großen Verantwortung bewusst. Ich bin mir sicher, dass wir die Herausforderungen gut meistern werden.“

Weiter sagte sie: „Wir brauchen jetzt den Mut zur Veränderung mit dem Blick auf das, was notwendig und machbar ist. Ich bin jetzt auch ein bisschen überwältig, es war der erste Wahlkampf in meinem Leben. Der Prozess war transparent und durchaus fordernd.“ Wichtig war ihr auch zu betonen, dass der WDR ein Motor für den Medienstandort werde.

Der scheidende WDR-Intendant Tom Buhrow war auch vor Ort und sagte über Vernau: „Ich habe sie 2014 dem Rundfunkrat als Verwaltungsdirektorin vorgeschlagen. Das ist jetzt eine schöne Vollendung. Sie ist eine völlig integre Person und prinzipiengetrieben. Sie ist nicht nur eine Zahlenfrau, sondern eine Person, die sich für den gesamten Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks interessiert.“

Vernau ist seit 1. März 2015 im Amt als Verwaltungsdirektorin des WDR. Einen überregionalen Namen machte sie sich, als sie den Posten der rbb-Interimsintendantin übernahm und half, das Chaos bei der Schwester-Rundfunkanstalt aufzuräumen.

Im September 2023 kehrte sie in Ihre Funktion als WDR-Verwaltungsdirektorin zurück. Vernau studierte Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule St. Gallen und an der Columbia Business School. 2002 promovierte sie an der Universität Potsdam.

Von 2002 bis 2005 war Sie Kanzlerin der Universität Ulm, und von 2006 bis 2012 Kanzlerin der Universität Hamburg. 2012 war sie für zwei Jahre Partnerin bei Roland Berger Strategy Consultants, arbeitete als Projektmanagerin und leitete die Roland Berger School of Strategy and Economics. Im August 2014 wurde Vernau vom WDR-Rundfunkrat für fünf Jahre zur Verwaltungsdirektorin des WDR gewählt, im Mai 2019 wurde Sie erneut für eine zweite Amtszeit bestellt.