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Lineare Mediennutzung ist rückläufig

ARD und ZDF haben heute die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Studie zur Mediennutzung in Deutschland vorgelegt.

Einige Ergebnisse der ARD/ZDF-Medienstudie (Credit: ARD/ZDF)

In der ARD/ZDF-Medienstudie haben ARD und ZDF ihre beiden Langzeitstudien ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends und ARD/ZDF-Onlinestudie zusammengelegt.

Heute wurden die Ergebnisse der jährlichen Studie für die insgesamt 2.500 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren befragt wurden, vorgelegt.

Demnach gaben 73 Prozent der Befragten an, mindestens einmal pro Woche lineares Fernsehen zu nutzen; 2023 waren es noch 79 Prozent gewesen. 

Die non-linearen Reichweiten von Fernsehsendungen in Mediatheken oder YouTube sowie von Videos bei Streamingdiensten seien hingegen konstant geblieben, wobei Netflix bei mit 35 Prozent den höchsten Reichweitenanteil hatte, gefolgt von Prime Video, der ARD Mediathek und der ZDFmediathek.

Dieser Rückgang bei der linearen Mediennutzung habe der Studie zufolge dazu geführt, dass die Mediennutzung pro Tag und Kopf im Vergleich zum Vorjahr um 28 Minuten auf 384 Minuten zurückgegangen sei.

Insgesamt überwiege die lineare Nutzung von Bewegtbild mit 58 Prozent zwar noch, doch stellt die Studie in einzelnen Altersgruppen bereits einen klaren Trend hin zur non-linearen Nutzung vor. So werde diese von 88 Prozent der 14- bis 29-Jährigen sowie von 65 Prozent der 30- bis 49-Jährigen bevorzugt.

Streamingdienste werden von 71 Prozent der 14- bis 29-Jährigen täglich bzw. wöchentlich genutzt, bei den 30- bis 49-Jährigen liegt dieser Anteil bei 62 Prozent, bei den Über-70-Jährigen hingegen bei lediglich neun Prozent.

Mediatheken werden täglich oder wöchentlich von 44 Prozent der 14- bis 29-Jährigen, 45 Prozent der 30- bis 49-Jährigen und 25 Prozent der Über-70-Jährigen genutzt.

Ein Reichweitenwachstum stellt die Studie im Bereich Soziale Medien fest. So konnten Instagram (37 Prozent) und TikTok (18 Prozent) den Anteil derer, die das Angebot mindestens einmal wöchentlich nutzen, um jeweils drei Prozentpunkte steigern, während Facebook konstant bei 33 Prozent blieb. 

Zu den Studienergebnissen sagt der Intendant des Hessischen Rundfunks und Vorsitzende der ARD/ZDF-Forschungskommission, Florian Hager: „Die ARD/ZDF-Medienstudie zeigt, wie tief die Medienlandschaft im Wandel steckt. Die Gewichte verschieben sich weiter in Richtung non-lineare Nutzung, gleichzeitig können die Menschen dort aus immer mehr Angeboten wählen. Wir wollen, dass jede und jeder etwas für sich im öffentlich-rechtlichen Angebot findet. Die Reichweiten unserer Mediatheken haben Spitzenwerte. In der Gesamtnutzung übertreffen wir bereits seit Jahren die privaten Streaming-Anbieter. Die ARD Mediathek ist in diesem Jahr auch die erfolgreichste Plattform in ihrem Segment. Dass vor allem Jüngere immer stärker Videos in Sozialen Netzwerken oder auf YouTube sehen, macht aber auch deutlich: Wir müssen mit zeitkritischen und kurzen Inhalten – vor allem Nachrichten – da sein, wo die Menschen sind. Und gleichzeitig müssen wir darin investieren, dass mehr Menschen unsere einmaligen Inhalte – großartige Fiktion und Dokumentationen – auf unseren eigenen Plattformen finden.“

Florian Kumb, Leiter der ZDF-Hauptabteilung Programmplanung, ergänzt: „Die ARD/ZDF-Medienstudie vereint zukunftsweisende und hervorragend aufgeschlüsselte Ergebnisse zweier renommierter Studien. Sie bietet uns damit noch bessere Erkenntnisse über die Wünsche unseres Publikums, um unseren Strategieprozess ‚Ein ZDF für alle‘ bestmöglich voranzubringen. Darüber hinaus veröffentlichen wir künftig die Daten der Studie. Das ‚Open Source‘-Prinzip leistet damit einen Beitrag für die Forschung, den Medienmarkt und die Gesellschaft als Ganzes, in der Medien eine entscheidende Rolle spielen.“

Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Medienstudie im Überblick