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Disney-Kinoerfolge als Treiber für das Streaming-Geschäft

Im Earnings Call hat der Disney-CEO Bob Iger unterstrichen, wie stark das inzwischen profitable Streaming-Geschäft von den weltweiten Kinoerfolgen „Alles steht Kopf 2“ oder „Deadpool & Wolverine“ profitiert – und wie er sich dahingehend auf kommende Hits wie „Vaiana 2“ freut.

Vaiana 2
Die Animations-Fortsetzung „Vaiana 2″ (Credit: Disney)

Zum ersten Mal ist der Streaming-Bereich bei Disney in den schwarzen Zahlen: sogar ein Quartal schneller, als der Konzern es selbst erwartete. Im Earnings Call betonte CEO Bob Iger am Mittwoch zwar, dass ganz hauptsächlich Kreativität das Streaming-Geschäft pushe. Gleichzeitig sagte er aber auch, dass es das Ziel sei, das Engagement bei Disney+ noch weiter zu steigern.

Dabei rücken aktuell Kinohits wie „Alles steht Kopf 2“ in den Fokus, der jetzt der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten ist. „Im Umfeld von ‚Alles steht Kopf 2‘ half das Film-Original aus dem Jahr 2015 dabei, mehr als 1,3 Millionen Disney+-Abos und mehr als 100 Millionen Views weltweit zu generieren, seitdem der erste Teaser-Trailer von ‚Alles steht Kopf 2‘ herauskam“, heißt es dazu im Quartalsbericht.

„Mit dem Kinostart von ‚Deadpool & Wolverine‘ wurde auch ein erhöhtes Interesse an den ersten ‚Deadpool‘-Filmen festgestellt. Den gleichen Effekt erwarten wir bei ‚Vaiana 2‘ und ‚Mufasa: The Lion King‘. Der Kinoerfolg unserer Franchises, die zu unserem Wachstum und der verbesserten finanziellen Situation im Streaming-Bereich beitragen, sollte auch einen positiven Effekt auf die Churn- und Engagement-Rate haben“, sagen CEO Bob Iger und CFO Hugh Francis Johnston im Bericht.

Im Earnings Call unterstrich Iger diesen Aspekt, indem er vom eigenen Line-Up der kommenden Jahre schwärmte und mit Titeln wie „Avatar 3“, „Captain America 4“, „Mufasa“ oder „Vaiana 2“ überwiegend Kinofilme nannte, die seiner Meinung nach auch das Streaming-Geschäft antreiben werden. Mit „The Mandalorian“ nannte er als Treiber auch ein Disney+-Original. Zudem stellte er die 183 Emmy-Nominierungen von Disney über die verschiedenen Plattformen und Sender hinweg heraus.

Wobei das Maushaus beim eigenen Streamer Disney+ im Vergleich zum vorherigen Quartal in den USA nur von 54 Millionen auf 54,8 Millionen zahlende Abonnenten wuchs und im internationalen Bereich (ohne das Indien-Geschäft) von 63,6 Millionen auf 63,5 Millionen Abonnenten sogar ein bisschen abgab. Hulu, das in den USA demnächst in Disney+ integriert werden soll, wuchs von 50,2 Millionen auf 51,1 Millionen Abonnenten.

Der Disney-CEO Iger zeigte sich auch mit der Entwicklung des Werbemarktes zufrieden. Er nannte ihn „sehr gesund und stark“. Seit einiger Zeit gibt es in Schlüsselländer ebenso ein werbeunterstütztes Abo-Modell. Im Jahresvergleich liege der Werbemarkt zum Beispiel im Direct-to-Consumer-Streaming-Markt um 20 Prozent höher. Disney helfe, dass sie Live-Sport hätten.

Wer sich dahingehend mehr Klarheit für den deutschen Markt und die kürzlich wieder erworbenen NBA-Rechte für die nächsten elf Jahre versprach, wurde enttäuscht. Einen kleinen Hinweis gab der Finanzchef Hugh Francis Johnston dann doch, als er betonte, wie wichtig bei dem neuen Deal auch die internationalen Übertragungsrechte der besten Basketballliga der Welt seien, dass Disney aber auch nicht die internationalen Rechte für jeden Markt erworben hätten.