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Ad-Alliance-CSO Stefanie Jäckel: „Das Geld geht mit der Nutzung“

Chief Strategy Officer Stefanie Jäckel von der Ad Alliance hat auf der „Future Video“-Konferenz einen Einblick in die derzeitige Stimmung des RTL-Deutschland-Vermarkters gegeben. Dabei kündigte sie für Q2 eigene FAST-Channels an.

V.l. Andrea Malgara, Stefanie Jäckel und Mario Neumann in München
V.l. Andrea Malgara, Stefanie Jäckel und Mario Neumann in München (Credit: Medientage München)

Auf der „Future Video“-Konferenz der Medientage München wurde am Mittwoch auch über AVoD, FAST-Channels und den langsam wieder anspringenden deutschen TV-Werbemarkt gesprochen, der im vergangenen Jahr vor allem auch den Privatsendern Kummer bereitete. Mit Stefanie Jäckel, Chief Strategy Officer des Vermarkters Ad Alliance, war eine Expertin für RTL Deutschland auf der Bühne.

„Das Geld geht gerade nicht massiv aus dem TV raus, sonst wären wir nicht so gut ins Jahr gestartet“, betonte Jäckel das kleine Comeback der Werbeumsätze im Fernsehen. „Dort werden immer noch viele Menschen erreicht.“ Gleichzeitig sagte Jäckel: „Was wir sehen: Das Geld geht mit der Nutzung.“ Die Nachfrage nach hochwertigen Video-Inhalten bleibe groß.

Nach dem kürzlich geschlossenen Deal mit dem FAST-Channel-Aggregator Wurl gefragt, der mehr als 1.000 zu vermarktende FAST-Channels ins Angebot der Ad Alliance bringt, sagte Jäckel pointiert: „Ein FAST-Channel ist eine sehr dünne Scheibe an Interesse eines Menschen, der jetzt gerade gerne drei Stunden live diese Serie schauen will.“ Die seien im Angebot unheimlich fragmentiert. „Es braucht jemanden, der das bündelt. Wir machen den Werbetreibenden ein gebündeltes Angebot.“

Aber Jäckel kündigt auch an, dass RTL Deutschland selbst ins FAST-Channel-Geschäft einsteigt und ab dem 2. Quartal eigene FAST-Channels anbieten will.

Vorsichtig optimistische Prognose

Der Managing Partner der Mediaplus Group, Andrea Malgara, der mit Jäckel und Mario Neumann, Director Business Development Goldbach, mit auf der Bühne diskutierte, traute sich eine vorsichtig optimistische Prognose für den deutschen TV-Werbemarkt in diesem Jahr.

„Ich gehe davon, dass in den klassischen Medien bei der Werbung ein einstelliges Plus stehen wird. Plus 3 Prozent ist mein aktueller TV-Ausblick“, sagte der erfahrene Experte für Markenkommunikation über das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr.

Er stutzte auch ein wenig den Erfolg von YouTube bei der Werbung zurecht. „18 Prozent der Deutschen nutzen YouTube. Aber nur wiederum 13 Prozent davon machen 80 Prozent der Nutzung aus.“ Eine erste Werbekampagne erreiche auf der beliebten Video-Plattform unglaublich viele Menschen. Aber die Folge-Kampagnen würden schon deutlich weniger erreichen. Das sei im Fernsehen besser.