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Sony nimmt „Wolfs“ von der Startliste

Wie SPOT erfuhr, wird Sony „Wolfs“ mit Brad Pitt und George Clooney nicht auf die deutschen Leinwände bringen. Die Meldung machte die Runde, kurz nachdem Apple die Auswertungsstrategie für den Titel geändert und das Fenster massiv verkürzt hatte.

Jon Watts’ „Wolfs“ mit Brad Pitt und George Clooney (Credit: Sony / Apple)

Es ist eine im doppelten Sinne traurige Nachricht – die zu allem Überfluss auch noch kommt, nachdem Apple gerade die Produktion eines Sequels angekündigt hat. Die Actionkomödie „Wolfs“ mit George Clooney und Brad Pitt wird von Sony nicht in den deutschen Kinos ausgewertet werden. Dies erfuhr SPOT aus Branchenkreisen am Rande der FILMTAGE KÖLN.

Der Schritt wurde bekannt, nachdem Apple das exklusive Kinofenster für den Release kurzfristig auf rund eine Woche verkürzt hatte. Wie das US-Branchenmagazin „Deadline“ zuerst (und im Kontext der Ankündigung der Fortsetzung) berichtete, hat Apple sich entschieden, dem Film nur einen kurzen, limitierten Run (in den USA beginnend am 20. September) zu geben, bevor der Film am 27. September weltweit über Apple TV+ ausgewertet wird.

Apples Entscheidung, dem Film nur wenige Tage Leinwandexklusivität geben zu wollen, ist aus Kinosicht natürlich überaus bedauerlich, sah es doch so aus, als verfolge der Streamer eine engagierte Kinostrategie, die mit „Killers of the Flower Moon“ (157 Mio. Dollar globales Boxoffice; Partner war Paramount) und „Napoleon“ (221 Mio. Dollar globales Boxoffice; Partner war Sony) begann. „Argylle“ kam danach trotz eines geschätzten Budgets von 200 Mio. Dollar nur auf ein weltweites Einspiel von gut 96 Mio. Dollar (Partner war Universal), aktuell ist „To the Moon“ (derzeit 39 Mio. Dollar Boxoffice) in den Kinos: Sony – die Apple das bislang beste Ergebnis bescherten und mit „Napoleon“ hierzulande rund eine Mio. Kinobesuche schafften – wären auch bei „Wolfs“ wieder am Zug gewesen.

Die Entscheidung, „Wolfs“ nur einen einwöchigen Vorlauf vor dem Streamingstart zu geben und ihn damit in eine Reihe anderer Apple-Titel zu stellen, bei denen man ähnlich verfährt, soll nach Ansicht von „Deadline“, die sich auf nicht näher genannte Quellen beziehen, allerdings nicht Ausdruck eines grundsätzlichen Strategiewechsels sein – auch weiterhin werde seitens des Technikers-Giganten und Streamers mit großen Kinoveröffentlichungen (die mit einem angemessenen Fenster versehen sind) geplant.

Noch unklar ist, für welche Territorien (abseits von Deutschland) Sony mit der Absage reagierte – und ob Apple einen anderen Partner für eine Kinoauswertung mit lediglich einwöchigem Fenster gewinnen könnte. Der Formel-1-Film „F1“ mit Brad Pitt soll am 26. Juni 2025 in die deutschen Kinos kommen, für diesen Titel fungiert Warner als Verleihpartner.