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Steffi Falk vom MICHEL Kinder & Jugend Filmfest: „Die Filme sprechen zeitlose Werte an“

Als Festival im Festival bietet das MICHEL Kinder & Jugend Filmfest (27. September bis 3. Oktober) wieder eine erlesene Filmauswahl für die Kinobesucher:innen von Morgen. Steffi Falk, die diese Sektion leitet, gibt Einblick ins diesjährige Programm.

Steffi Falk, Leiterin MICHEL Kinder & Jugend Filmfest (Credit:  Nila Thiel)

Durch was charakterisiert sich die diesjährige Auswahl des Michel Kinder und Jugend Filmfest?

Steffi Falk: Die diesjährigen MICHEL-Filme bieten durchweg positive Aussichten oder Intentionen für das Publikum, ohne den Bezug zur Realität zu verlieren. Fast alle Filme sind zeitgenössisch, in den Themen vielfältig und sprechen zeitlose Werte an. Die Altersempfehlungen sind eine gute Mischung, für Kinder ab 4 bis 12 Jahren. Wobei ich das „ab“ in den Altersempfehlungen wirklich so verstanden wissen möchte: Ein guter Kinderfilm ist in der Lage jedes Publikum zu bewegen. Die Hauptcharaktere, egal ob real oder animiert stellen sich unterschiedlichen Herausforderungen und alle wachsen daran. Ich hoffe sehr, dass die Filme junge Zuschauer fesseln und zum „darüber sprechen“ anregen. Ich finde, jeder Austausch sollte einem besseren Verständnis füreinander oder kennenlernen dienen und diesen sollten wir dringend auch mit der allerjüngsten Generation suchen. Ein besonderer Fokus liegt auf inklusiven und interkulturellen Geschichten.

Welche Länder stechen im Bereich Kinder/Familienfilmproduktion besonders hervor? Welche überraschen?

Steffi Falk: Im Bereich der Kinder- und Familienfilmproduktion stechen in unserer diesjährigen Auswahl Länder wie Deutschland und Niederlanden hervor. Qualitativ hochwertige Kinder- und Familienfilme kommen auch aus den nordeuropäischen Ländern. Überraschend sind auch Beiträge aus Südkorea und Neuseeland, besonders Filme aus Asien haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Filme ohne eurozentrischen Blick sind wichtig, um Einblicke in Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen auf anderen Kontinenten zu bieten. Für Deutschland wünschte ich mir sowohl in der Filmförderung als auch in der Filmbildung wesentlich mehr ernsthafte Aufmerksamkeit und Zuwendungen für den Kinder und Jugendfilm. 

Erstmals gibt es einen Thementag „Animation“. Was steckt dahinter?

Steffi Falk: Der Thementag, den es so schon in früheren Ausgaben gegeben hat, ist eine spannende Wiederaufnahme. Unsere Wahl des Themas „Animation“ zielt darauf ab, die Vielfalt und Kreativität im Animationsfilm zu feiern. An diesem Tag werden verschiedene Animationsfilme ihre Premieren haben und in unserer Veranstaltung „Abenteuer Animation“ werden in einem Mitmach-Kino verschiedene Animationsstile und -techniken vorgestellt. Die Hamburger Produzentin Maite Woköck unterstützt uns in diesem Format und mit einer Vorschau auf ihren neuen Film „Der letzte Sänger der Wale“ dabei. Ziel ist es, dem Publikum mehr Einblick in die Entstehung dieser Kunstform zu geben und den Austausch zwischen Filmemachern und jungen Zuschauern zu fördern. Bei gleich drei deutschen Animationsfilmen („Niko – Reise zu den Polarlichtern“, „Weihnachten der Tiere“, „Die Heinzels – Neue Mützen, neue Mission“) welche beim diesjährigen Michel ihre Premiere haben werden, bot sich ein genauerer Einblick an.


Die MICHEL-Filme im Überblick

Aus dem MICHEL-Wettbewerb: „Lars ist LOL“ (Credit: Filmfest Hamburg)
Aus der „Reihe für die Minis“ des MICHEL Kinder und Jugend Filmfest 2024 (Credit: Filmfest Hamburg)