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Produktionsallianz sieht Steueranreiz kommen

Mit der Einigung im Haushaltsstreit hat die Ampelkoalition auch eine Wachstumsinitiative beschlossen, in die auch die Filmförderung aufgenommen wurde. Damit ist laut der Produktionsallianz der Weg für eine zeitnahe Umsetzung des neuen Steueranreizmodells frei.

Björn Böhning, CEO und Sprecher des Gesamtvorstands der Produktionsallianz (Credit: Hans-Christian Plambeck)

Anlässlich der Einigung der Ampel-Koalition auf den Haushalt 2025 und die Wachstumsinitiative der Bundesregierung erklärt Björn Böhning, CEO und Sprecher des Gesamtvorstands der Produktionsallianz:

„Die Bundesregierung hat Wort gehalten: Die Förderung von Filmen, Serien und Kulturproduktionen stehen ganz oben auf der Agenda und sind als wirtschaftlicher Dynamisierungsfaktor anerkannt. Die angekündigte Filmzulage als Steueranreizmodell kommt. Mit einer 30prozentigen Filmförderung wird Deutschland endlich international wieder wettbewerbsfähig. Ich danke allen beteiligten Parteien und Akteuren innerhalb der Bundesregierung und dem Parlament für ihr Engagement für den Kinostandort! Nun sind rasch die Details der steuerlichen Filmzulage zwischen Bund und Ländern zu vereinbaren!“

Was natürlich nicht zuletzt heißt: Die konkrete Verteilung der Steuerausfälle will geklärt sein – wobei es jedenfalls nicht an den großen Filmstandorten Bayern und NRW scheitern soll. Von deren jeweiligen Staatskanzleien kam (u.a. anlässlich des Festes der Produktionsallianz bzw. gerade gleich mehrfach beim Filmfest München, u.a. beim Empfang des FFF Bayern) klarer öffentlicher Rückhalt für die Pläne der BKM. Wie SPOT exklusiv berichtete, wird es in der kommenden Woche auf Einladung der BKM mehrere kurzfristig anberaumte Diskussionsrunden zur Förderreform geben, dazu natürlich auch zum geplanten Anreizmodell. Eingeladen sind unter anderem Vertreter von Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium sowie aus Reihen der Länderkoordinierung Film.

Böhning weiter: „Die Filmreform ist Teil der Wachstumsinitiative – und das ist gut so. Das ist ein hervorragendes Signal für den Film- und Fernsehstandort Deutschland, die Produktionsunternehmen und Beschäftigten. Nun können alle drei Säulen zur vollen Blüte gelangen: Zusammen mit dem Filmförderungsgesetz sowie der zwingend nötigen Investitionsverpflichtung einschließlich Rechterückbehalt wird die Filmreform die Wachstums- und Beschäftigungsimpulse setzen, die für eine nachhaltige Kultur- und Kreativwirtschaft Deutschlands notwendig sind“, zeigt sich Böhning zuversichtlich.

Konkret heißt es unter Ziffer 8 des Dokuments zur Wachstumsinitiative:

Filmproduktions- und Games-Standort stärken:

Die Bundesregierung wird Deutschland durch die Einführung einer effektiven, transparenten und unbürokratisch funktionierenden Anreizförderung als Filmproduktionsstandort wettbewerbsfähiger machen. Durch die Einführung einer von Bund und Ländern gemeinsam finanzierten Filmförderzulage sollen Produzenten von Filmen und High-End-Serien sowie Produktionsdienstleister eine Förderung in Höhe von bis zu 30 Prozent der deutschen Herstellungskosten erhalten. Die Bundesregierung will dies gemeinsam mit den Ländern umsetzen.

Auffällig ist, dass in dieser Passage keine Rede von einer Investitionsverpflichtung ist. Nach Einschätzung der Produktionsallianz ist dies aber nicht als Zeichen zu werten, dass eine solche vom Tisch sei. Vielmehr rechne man auch mit deren zeitnaher Umsetzung. Wie SPOT aus Branchenkreisen erfuhr, soll zumindest eine relativ deutlich überarbeitete Entwurfsfassung derzeit in Abstimmung sein, die Rede ist unter anderem von Abstrichen bei Höhe und Subquoten, auch einen Rechterückbehalt bei vollfinanzierten Auftragsproduktionen wird es dem Vernehmen nach eher nicht geben.