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Nachhaltige Beratung

Im Jahr 2016 ursprünglich als jährliche Auszeichnung ins Leben gerufen, wurde der Hessische Preis für nachhaltiges Kino seit Beginn der Pandemie nur zwei Mal vergeben. Auch 2024 ist wieder ein „Beratungsjahr“ – für das nun die sieben Kandidaten feststehen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Vorjahres (Credit: HMWK/Nicolas Wefers)

Mit der erstmaligen Auslobung eines Preises für nachhaltiges Kino tat sich Hessen 2016 als Pionier hervor – denn es war das erste Bundesland, in dem diese Thematik direkt über die Länderförderung adressiert wurde. Doch nicht zuletzt die Pandemie sorgte dafür, dass die zunächst drei Mal jährlich vergebene Auszeichnung in einen anderen Rhythmus überging – nach den Jahren 2016 bis 2018 gab es bislang nur noch 2020 und 2023 Preisvergaben in der ursprünglichen (bzw. einer sogar erweiterten) Form.

Die bisherige Bilanz des Preises: Vier verschiedene Kinos wurden ausgezeichnet: Das Capitol Witzenhausen (2016 & 2020), das Cineplex Baunatal (2017), das Bali-Kino (2018) und zuletzt im Vorjahr das Cinema Wolfhagen. 16 Kinos erfuhren im Rahmen der Preisverleihungen (dotierte) Würdigungen – und 43 Kinos haben sich laut der Bilanz des Film- und Kinobüros Hessen bislang mit Maßnahmen in den verschiedenen Nachhaltigkeitsbereichen beworben.

2024 ist nun wieder ein „Beratungsjahr“ ohne Preisvergabe – und die (kostenlose) Nachhaltigkeits-Begleitung richtet sich in diesem Jahr an sieben Häuser, darunter vier Kinos, die sich erstmals für den Preis bzw. das Programm beworben haben: das Burg-Theater Schwalmstadt, das Cine K Korbach, das Lindentheater Geisenheim und die Lichtburg Langen. Ebenfalls für eine Beratung ausgewählt wurden das Kommunale Kino Weiterstadt, CasaBlanca Arthouse Bad Soden – und der Filmpalast Kassel. So sehr der Fokus also auf kleineren Häusern liegt, kommen doch auch Multiplexe zum Zug.

Konkret soll es im Rahmen der von Nachhaltigkeitsexpertinnen und -experten des Frankfurter Unternehmens „Lust auf besser Leben“ begleiteten Beratungen um die Themen Energieeffizienz & erneuerbare Energien (in der Lichtburg und dem Burg-Theater), die Gestaltung des Concessions-Bereichs (Weiterstadt und Cine K), die Klimabilanzerstellung (Filmpalast) und die Nachhaltigkeitskommunikation (Cine K) gehen. An einem sogenannten Kickstarter-Workshop nehmen das Burg-Theater, das CasaBlanca und das Lindentheater teil. Umgesetzte Maßnahmen sollen als „Best-Practice-Beispiele“ an alle Kinos kommuniziert werden.

„Viele Kinobetreiberinnen und -betreiber wollen nicht nur besondere Filmerlebnisse schaffen, sondern dabei auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und mit gutem Vorbild vorangehen. Dieses Engagement kann sich auf vielfältige Weise zeigen: mit einem besonders energiesparenden Betrieb, mit Anreizen für Kinobesucher, auf das Auto zu verzichten und mit Bus oder Fahrrad anzureisen, oder durch den Erwerb von Bio-Mais für Popcorn. Wir ermutigen die Kinos, ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig zu agieren, und unterstützen sie dabei“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Wir helfen Referenzkinos mit individueller Beratung und schaffen gleichzeitig Anreize zur Nachahmung. Ein Kinobesuch ist immer ein Erlebnis, mit unserer Unterstützung helfen wir dabei, dass die Kinos auch für die Zukunft gut gewappnet sind.“ 

Erwin Heberling, Geschäftsführer des Film- und Kinobüro Hessen, ergänzt: „Die hessische Kinolandschaft wird zum überwiegenden Teil durch die ländlichen Regionen geprägt, in denen die Kinos als Kulturorte und Treffpunkt von großer öffentlicher Bedeutung sind. Sechs der in diesem Jahr an den Beratungen beteiligten Kinos befinden sich in kleineren Städten, was zeigt, dass auch hier ein zunehmendes Interesse an einer nachhaltigen Ausrichtung existiert.“