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Kinowerbung 2024 noch rückläufig, Fernsehwerbung legte zu

Die gegenüber 2023 schwächeren Besuchszahlen schlagen sich auch bei den Bruttoaufwendungen für Kinowerbung nieder. Bis Ende Juli war ein deutliches Minus zu verzeichnen. Kino und Publikumszeitschriften liegen als einzige Mediengruppen bei einem insgesamt gewachsenen Werbemarkt im Rückstand, das Fernsehen steht bei einem überproportionalen Plus.

Bis Ende Juli war der deutsche Werbemarkt im Aufwind – doch während die Bruttoaufwendungen für Fernsehwerbung überproportional wuchsen, war bei Kinowerbung ein Minus zu verzeichnen (Credit: IMAGO/Wolfilser)

Im bisherigen Jahresverlauf ging es deutlich aufwärts im deutschen Werbemarkt. Laut des aktuellen Nielsen-Werbetrends stiegen die Brutto-Werbeaufwendungen über alle untersuchten Mediengruppen hinweg bis Ende Juli um 9,4 Prozent; von 17,16 Mrd. Euro auf 18,76 Mrd. Euro – das größte prozentuale Plus entfiel dabei mit 22 Prozent auf die Out-of-Home-Vermarkter (bei vorläufigen Zahlen, die sich durch Nachmeldungen noch ändern können). Doch auch beim Fernsehen als der Mediengruppe mit den bei weitem höchsten Brutto-Werbeaufwendungen ist ein überproportional starker Zuwachs zu verzeichnen. Dort ging es von gut 7,9 auf fast 8,78 Mrd. Euro – ein Plus von starken elf Prozent.

Generell weist der Nielsen-Werbetrend für nahezu alle Mediengruppen Zuwächse aus, mit nur zwei Ausnahmen: Bei den Publikumszeitschriften sanken die Umsätze von gut 1,44 auf gut 1,35 Mrd. Euro um 6,3 Prozent – und bei der Kinowerbung (auf die nur ein Anteil von 0,3 Prozent entfiel) ging es bis Ende Juli gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ganze 12,8 Prozent nach unten. Wurden in den ersten sieben Monaten 2023 noch 60,2 Mio. Euro gezählt, sind es in 2024 aktuell nur gut 52,5 Mio. Euro. Damit folgt die Entwicklung der Brutto-Werbeumsätze im Prinzip jener des Publikums; nach Comscore-Zählung hatte der Besuchsrückstand auf das Vorjahr bis einschließlich des Wochenendes der KW 30 bei 11,4 Prozent gelegen. Der Juli zählte in den Kinos aber zu den stärkeren „Werbemonaten“ – denn bei einem Monatsschnitt von rund 7,5 Mio. Euro waren es in diesem Zeitraum knapp 8,4 Mio. Euro.

Nielsen Werbetrend Januar-Juli 2024

MediengruppeJuli 24 (in Tsd. €)Jan-Jul 24 (in Tsd. €)AnteilJan-Jul 23 (in Tsd. €)+/-
Fernsehen1.098.1918.777.15546,8%7.907.48711,0%
Zeitungen427.3803.195.88417,0%2.964.2587,8%
Online*313.9922.491.03613,3%2.321.0337,3%
Out-of-Home*246.5661.766.8879,4%1.448.42422,0%
Publikumszeitschriften173.9961.351.8907,2%1.442.701-6,3%
Radio152.9841.127.5426,0%1.010.89611,5%
Kino8.35752.5460,3%60.234-12,8%
Gesamt2.421.46618.762.939100%17.155.0349,4%
Quelle: Nielsen bereinigter Werbetrend, Bruttowerbeaufwendungen Deutschland; *vorläufige Werte

Bei den von Nielsen ermittelten Brutto-Werbeumsätzen werden etwaige Barter-Deals und Eigenanzeigen als voll bezahlte Werbung gewertet, insofern geben die Zahlen keine Auskunft über tatsächliche Umsätze, dienen aber als grundsätzlicher Indikator, vor allem für Trends.