Login

Je drei Schweizer Filmpreise an „Amsel im Brombeerstrauch“ und „Bisons“

Die Gewinner des Schweizer Filmpreises 2024, der am 22. März in Zürich verliehen wurde (Credit: eduard meltzer photography)

Bei der Verleihung der Schweizer Filmpreise gingen je drei Preise an „Amsel im Brombeerstrauch“ und „Bisons“. Dabei räumte Elene Naverianis Geschichte, die als schweizerisch-georgische Koproduktion (Alva Film Genf) entstand, nach seiner Weltpremiere in der Quinzaine des Cinéastes in Cannes 2023 eine respektable Festivalkarriere absolvierte (u.a. Hauptpreis in Sarajevo) und sich in zahlreiche Länder verkaufte, den Quartz als bester Spielfilm ab, Naveriani zudem die Auszeichnung für das beste Drehbuch und Editorin Aurora Franco Vögeli erhielt den Schweizer Filmpreis für die beste Montage. „Amsel im Brombeerstrauch“, ein zärtlich-skurriler Film über eine 48jährige Frau, die zufrieden alleine in einem abgelegenen georgischen Dorf lebt, bis sie sich leidenschaftlich in einen Mann verliebt und sich entscheiden muss, ob sie ihre Unabhängigkeit aufrechterhalten oder tatsächlich eine Beziehung eingehen will. In Deutschland startet der Film am 18. April im Verleih von Eksystent.

Elene Naveriani gewann für „Amsel im Brombeerstrauch“ den Schweizer Filmpreis als bester Spielfilm und für das beste Drehbuch; außerdem wurde ihre Editorin Aurora Franco Vögeli für die beste Montage gefeiert (Credit: eduard meltzer photography)

Die Auszeichnung als bester Dokumentarfilm ging an „Die Anhörung“ von Lisa Gerig. Der Film feierte 2023 am CPH:DOX in Kopenhagen seine Weltoremiere und lief unter anderem am Hot Docs in Toronto oder am Sheffield DocFest. Beim Europäischen Filmpreis war er auf der Shortlist als European Documentary Film. Zum besten Animationsfilm wählte die Schweizer Filmakademie „Armat“ von Élodie Dermange, der seit seiner Premiere bei DOK Leipzig an zahlreichen Animationsfilmfestivals auf der ganzen Welt zu sehen war.

Lisa Gerig gewann mit „Die Anhörung“ den Schweizer Filmpreis für den besten Dokumentarfilm (Credit: eduard meltzer photography)

„Bisons“ von Pierre Monnard freute sich ebenfalls über drei Preise: Joseph Areddy wurde für die beste Kamera ausgezeichnet, Filmkomponist Nicolas Rabaeus erhielt den Preis für die beste Filmmusik – zusammen mit seiner Arbeit für den Film „The Land Within“ von Fisnik Maxville -, und Karim Barras machte das Rennen als bester Darsteller. Der schweizerisch-französische Schauspieler ist bald auch in „Winter Palace“ zu sehen, den Pierre Monnard für RTS und Netflix gedreht hat.

Den Schweizer Filmpreis für die beste Darstellerin durfte Ella Rumpf für ihre Hauptrolle in der französisch-schweizerischen Koproduktion „Le Théorème De Marguerite“ entgegennehmen. In Frankreich gewann sie für diese Rolle bereits den César 2024 als beste weibliche Entdeckung (Révélation féminine) sowie den Prix Lumière. Maud Wyler setzte sich als beste Darstellerin in einer Nebenrolle in der französisch-schweizerischen Koproduktion „La Voie Royale“ von Frédéric Mermoud durch.

Die Auszeichnung für den besten Ton ging an Xavier Lavorel für Alice Rohrwachers „La Chimera“.

Als bester Kurzfilm wurde „La Gravidité“ von Jela Hasler ausgezeichnet. Hasler gewann bereits mit ihrem letzten Kurzfilm „Über Wasser“ 2022 denselben Preis. Den Schweizer Filmpreis für den besten Abschlussfilm gewann „Chagrin Valley“ von Nathalie Berger (Hochschule der Künste ZHdK).

Mit einem Spezialpreis hat die Schweizer Filmakademie Regie-Assistentin Sonia Rossier für ihre Arbeit an „Laissez-Moi“ geehrt. Diese Auszeichnung geht „eine Person und einen Beruf, der innerhalb der vielen unsichtbaren Teile der Filmherstellung eine prägende Rolle einnimmt.“

Der Schweizer Produzent Robert Boner erhielt den Ehrenpreis der Schweizer Filmakademie. In seiner langjährigen Karriere hat er über 50 Filme produziert, darunter „Les Petites Fugues“ von Yves Yersin, Spielfilme von Christine Pascal und Lionel Baier ebenso wie Dokumentarfilme von Richard Dindo oder Jean-Stéphane Bron.

Die Verleihung des Schweizer Filmpreises fand am 22. März  in Zürich statt. Die Ehrung des Schweizer Filmschaffens wird vom Bundesamt für Kultur BAK mit den Partnerinnen SRG SSR und der Association „Quartz“ Genève Zürich realisiert und in Zusammenarbeit mit Swiss Films, der Schweizer Filmakademie und den Solothurner Filmtagen organisiert.