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Italien bringt striktere Förderregeln auf den Weg

Seit Monaten bangt die italienische Filmwirtschaft ob der im Raum stehenden Anpassungen des Anreizsystems. Nun wurden konkrete Pläne an das Kulturministerium übermittelt. Demnach soll der Spitzenfördersatz zwar unverändert bleiben, allerdings soll es strengere Kriterien geben – nicht zuletzt, was die Beschäftigung italienischer Kreativer anbelangt.

Italiens Kulturminister Gennaro Sangiuliano (Credit: IMAGO/Italy Photo Press/Diego Nangano Cappello Roma)

Aktuell verfügt Italien über ein Anreizsystem für Film- und TV-Produktionen, von dem man in Deutschland (noch) träumen muss. Allerdings führte dessen Erfolg auch dazu, dass es in die Kritik geriet. Schon im Herbst vergangenen Jahres hatte Kulturminister Gennaro Sangiuliano erklärt, dass man die Zügel etwas straffer anziehen müsse, nachdem die Förderausgaben zwischen 2019 und 2022 von gut 420 auf über 840 Mio. Euro angestiegen waren. Man reagiere damit nicht zuletzt auf öffentliche Kritik, wonach die Gelder nicht immer sinnvoll angelegt gewesen seien. Ziel sei trotzdem nicht, die Fördersumme grundsätzlich zu reduzieren, man wolle demnach lediglich einer „Verschwendung“ vorbeugen. Alles in allem handle es sich aber um überschaubare Anpassungen.

Wie der zuständige Ministeriumsvertreter für Kino und Film, Nicola Borrelli, nun anlässlich einer Konferenz erklärte, lägen die konkreten Pläne nun im Kulturministerium vor. Demnach solle nach wie vor eine Förderung in Höhe von bis zu 40 Prozent der förderfähigen Produktionskosten möglich sein – allerdings würden die Kriterien verschärft. Dies bezieht sich offenbar nicht zuletzt auf eine Mindestquote (bzw. deren Höhe) für direkt in Italien getätigte Ausgaben, gleichzeitig würden die Regelung für die Beschäftigung einheimischer Crew verschärft. Zwar gab es diesbezüglich noch keine konkreten Details (diese werden noch vor der parlamentarischen Sommerpause erwartet), allerdings wird spekuliert, dass die Beschäftigung von italienischen Kreativen aus dem Bereich Regie oder Drehbuch zur Voraussetzung werden könnte – zumindest um die Förderung voll ausschöpfen zu können.