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Ein neuer Versuch mit „Blood Meridian“

Viele sind gekommen und wieder gegangen: Jetzt versucht sich Drehbuchautor John Logan an einer Adaption von Cormac McCarthys gemeinhin als unverfilmbar geltendem Meisterwerk „Blood Meridian“. John Hillcoat soll im Anschluss verfilmen. 

Schafft es „Blood Meridian“ jetzt doch noch auf die Leinwand? (Credit: Picador Classic)

Auf „Blood Meridian“ fußt der mythische Ruf von Cormac McCarthy, ein gewalttätiger, delirierender und elegischer Streifzug durch den Wilden Westen, einer der großen amerikanischen Romane, oftmals verglichen mit „Moby Dick“,1985 veröffentlicht – 1996 erschien die erste deutsche Übersetzung unter dem Titel „Die Abendröte im Westen“. Wiederholt waren Anläufe gestartet worden, die wortgewaltige und doch so knappe Prosa in eine filmische Übersetzung zu bringen – Tommy Lee Jones, Ridley Scott, James Franco, dem Vernehmen nach auch die Coen-Brüder, denen mit „No Country for Old Men“ die bislang beste McCarthy-Adaption gelungen ist. Angeblich, so heißt es, soll sich McCarthy vor seinem Tod im vergangenen Jahr selbst an einem Drehbuch versucht haben. Alle bissen sich die Zähne aus. 

Was nicht heißen soll, dass man es nicht wieder versuchen kann. New Regency besitzt die Verfilmungsrechte und gab noch im letzten Jahr bekannt, dass John Hillcoat sich als Regisseur an „Blood Meridian“ versuchen würde – der Australier wird seit seinem Regiedebüt „The Proposition – Tödliches Angebot“, einem überaus gewalttätigen Western, für den Hillcoats langjähriger Freund Nick Cave den Soundtrack schrieb, immer wieder mit Cormac McCarthy in Verbindung gebracht und hat 2009 im Anschluss an seinen Erstling in der Tat bereits McCarthys pechschwarzen Bestseller „The Road“ verfilmt, mit okayen Ergebnissen. 

Das Projekt nimmt nun Fahrt auf, weil mit John Logan jetzt auch ein Drehbuchautor von Statur feststeht, der Urheber von „Gladiator“, „The Aviator“ oder „Skyfall“ und gerade erst der Michael-Jackson-Bio „Michael“, dem man es zutrauen könnte, McCarthy zu knacken, wie der Hollywood Reporter berichtet. Ein zeitlicher Fahrplan existiert diesseits dieser womöglich entscheidenden Personalie indes aktuell noch nicht. Hillcoat wird zusammen mit Keith Redmon für New Regency produzieren. McCarthys Sohn, John Francis McCarthy, wird als ausführender Produzent fungieren, wobei McCarthy eine posthume Anerkennung erhält.

In einem Statement sagt John Logan: „,Blood Meridian‘ ist einer meiner Lieblingsromane, seit ich ihn 1985 zum ersten Mal gelesen habe. Es ist ein majestätisches, wunderschönes und kompromissloses Buch, und ich bin begeistert, dass ich dazu beitragen kann, Cormac McCarthys düsteres Meisterwerk auf die Leinwand zu bringen.“

Yariv Milchan und Natalie Lehmann von New Regency lassen wissen: „,Blood Meridian‘ ist einer der am meisten verehrten Romane der amerikanischen Literatur, von einem der größten Schriftsteller. Wir wussten, dass wir ein ganz besonderes Talent brauchten, um dieses bahnbrechende Buch zu adaptieren, und John Logan war unsere erste Wahl. Sein großes Talent und seine bemerkenswerte Erfolgsbilanz zeigen immer wieder, dass er in der Lage ist, weithin geschätzte Geschichten und Texte in filmische Werke zu verwandeln.“