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Disney will pro Jahr eine Milliarde Dollar in Europa investieren

Disney produziert in Europa vor allem viel in Großbritannien. Nun hat der EMEA-Chef Jan Koeppen zugesagt, in den kommenden fünf Jahren mindestens fünf Milliarden Euro in Kino- und Serienproduktionen in Europa investieren zu wollen.

Jan Koeppen
Disney: EMEA-Chef Jan Koeppen (Credit: TWDC)

Der Präsident von Disney für die Bereiche Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA), Jan Koeppen, hat der Financial Times ein Interview gegeben. Demnach hat der Mauskonzern vor, in den nächsten fünf Jahren mindestens fünf Milliarden Dollar in Großbritannien und dem restlichen Europa in Film- und Serienproduktionen zu investieren.

Koeppen, der in Deutschland geboren wurde, von London aus arbeitet und verantwortlich für 130 internationale Märkte ist, betont, dass Großbritannien und Kontinentaleuropa ein wichtiger Treiber für zukünftige Produktionen des US-Studios seien. Disney dreht viele Produktionen wie die „Star Wars“-Filme in den britischen Pinewood Studios und hat allein in Großbritannien in den vergangenen fünf Jahren 3,5 Milliarden Dollar ausgegeben.

Nun will Disney jedes Jahr eine Milliarde Dollar für Produktionen wie die kommenden Kinoproduktionen „Snow White“ oder „The Fantastic Four: First Steps“ in Europa lassen. Auch der nächste „Star Wars“-Film soll wieder in Großbritannien entstehen. „Wir sind wahrscheinlich eines der am schnellsten wachsenden Medienunternehmen“, sagte Koeppen bezugnehmend auf den EMEA-Raum.

Laut den im Artikel erwähnten Marktforschern von Kantar befindet sich der Streamingdienst Disney+ in Deutschland auf Platz drei, hinter Netflix und Prime Video. Disney beobachte genau, welche lokal produzierten Serien Erfolgsgeschichten seien und pushe sie demnach auch weltweit auf seinem Streamingdienst.

Im Interview hob Koeppen Spanien als europäisches Paradebeispiel für einen guten Markt heraus, weil es dort viel Talent im TV- und Kinobereich, aber auch Steuervorteile und Investitionen in die Infrastruktur gebe. Gegenüber der jetzigen Investitionsverpflichtung in Frankreich zeigte er sich dagegen kritisch. Aktuell arbeite man mit den Verantwortlichen daran, das System der Quoten und Restriktionen zu verbessern. Bei den Investitionen werden im Zusammenhang mit Deutschland und Italien die dort gebauten fünf neuen Kreuzfahrtschiffe herausgestellt.