Login

Cineworld UK wieder Verkaufskandidat

Die zweitgrößte Kinokette der Welt soll in den vergangenen Tagen Kontakt zu potenziellen Interessenten für eine Übernahme von Unternehmungen im Vereinigten Königreich aufgenommen haben. Aber auch andere Optionen sollen erwogen werden – darunter eine Restrukturierung, die potenziell mit der Schließung etlicher Standorte verbunden wäre.

Die Cineworld Group steht seit Ende Juli vergangenen Jahres unter Insolvenzverwaltung. (Credit: IMAGO/Newscast)

In den USA hat Cineworld – Konzernmutter der zweitgrößten US-Kette Regal – im vergangenen Sommer das Verfahren nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts abgeschlossen. Doch im Vereinigten Königreich droht neues Ungemach. Was nur bedingt überrascht: Die Erholung nach der Pandemie war im dortigen Kinomarkt schon 2023 ausgebremst worden, das laufende Kinojahr ist auch auf der Insel kein gutes. 

Tatsächlich stand Cineworld bereits im vergangenen Jahr zum Verkauf – und das komplett. Doch nachdem kein Interessent gefunden wurde, dessen Angebot den Vorstellungen entsprochen hätte, wurden Anfang April 2023 erst die Verkaufspläne für die Kinos in den USA und im Vereinigten Königreich, kurz darauf dann auch jene für die Unternehmungen in anderen Territorien begraben. Nur gut drei Monate später wurde die Betreibergesellschaft Cineworld Group dann am 31. Juli 2023 auf eigenen Antrag unter Insolvenzverwaltung gestellt – die Kinos blieben in diesem Zuge aber unverändert geöffnet. 

Nun berichtet Sky News unter Berufung auf Insider, dass das Unternehmen schon in den vergangenen Tagen Kontakt zu potenziellen Interessenten für die Cineworld-Kinos im Vereinigten Königreich aufgenommen haben soll. Unklar ist, ob auch lediglich ein Teilverkauf im Raum steht. Ein Verkauf soll aber jedenfalls nur eine der Optionen sein, die gemeinsam mit der Unternehmensberatung AlixPartners erwogen werden. So soll auch ein sogenanntes Company Voluntary Arrangement (CVA) im Raum stehen, eine Art außergerichtlicher Vergleichsvertrag zwischen Gläubigern und der Schuldnergesellschaft. Dieser wäre selbst für jene Gläubiger verbindlich, die ihm nicht zustimmen, wenn er die Unterstützung von Gläubigern findet, die mindestens 75 Prozent der Verbindlichkeiten halten. Die Erwartung ist, dass ein CVA mit der Schließung etlicher Standorte einhergehen würde.

Gegenüber Sky News zeigte sich Cineworld – respektive das PR-Unternehmen Hill & Knowlton – offenbar extrem schmallippig. So wollte man dem Bericht zufolge keine Auskünfte zur Zahl der von Cineworld betriebenen Standorte oder jener der Beschäftigten geben. Dementiert wurde der Sky-Bericht allerdings nicht – eher im Gegenteil: So war die knappe Aussage, dass man die Geschäfte in UK „laufend evaluiere“.