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Cineworld treibt Restrukturierungspläne voran

Anfang des Monats war bekannt geworden, dass Cineworld im Zuge der Prüfung strategischer Optionen für seine Unternehmungen im Vereinigten Königreich zu einer Restrukturierung tendiert, die zur Schließung eines Viertels der Standorte führen könnte. Nun wurden Gespräche mit den Vermietern aufgenommen.

Cineworld strebt eine Restrukturierung seiner Unternehmungen in UK an (Credit: IMAGO/Depositphotos)

Cineworld steuert im Vereinigten Königreich offenbar auf einen Restrukturierungsprozess zu, der mit der Schließung einer großen Zahl an Standorten einher gehen dürfte. Wie Sky News Anfang des Monats berichtete, tendierte die unter Insolvenzverwaltung stehende Cineworld Group im Zuge der Püfung strategischer Optionen (die auch einen Komplettverkauf der Unternehmungen in UK umfasst haben sollen) schon vor mehreren Wochen zum Abschluss eines sogenannten Company Voluntary Arrangement (CVA), einer Art außergerichtlichem Vergleichsvertrag zwischen Gläubigern und der Schuldnergesellschaft.

Wie Sky News nun berichtet, hat Cineworld diesbezüglich Gespräche mit großen Vermietern aufgenommen, darunter Landsec sowie Legal & General, in deren Eigentum alleine rund 30 der Immobilien stehen, in denen Cineworld Multiplexe betreibt. Zudem sei aus Behördenquellen zu erfahren gewesen, dass bereits ein Termin für Verhandlungen mit den Gläubigern gesetzt wurde. Diese müssten dem Restrukturierungsplan mehrheitlich (im Umfang von mindestens 75 Prozent der Verbindlichkeiten) zustimmen, damit das CVA abgeschlossen werden kann – es wäre dann für sämtliche Gläubiger verbindlich. 

Wie bereits berichtet, steht die Schließung von bis zu 25 Standorten (oder einem Viertel der Cineworld-Häuser in UK) im Raum, für weitere 50 sollen die Mietkonditionen neu verhandelt werden. Sollten die Gespräche nicht erfolgreich sein, stünde damit potenziell die Zukunft weiterer Standorte infrage. Sky News zufolge soll es zwar Gläubiger geben, die eine Ablehnung des Plans erwägen, allerdings ist unklar, ob dies in einem Ausmaß geschehen könnte, das dem CVA im Wege stünde. 25 weitere Standorte wären nach derzeitigen Informationen von der Restrukturierung nicht betroffen.

„Wir sind uns der Spekulationen über die Zukunft von Cineworld bewusst und können uns nicht zu einzelnen Marken äußern. Wir glauben jedoch fest an die Zukunft des physischen Einzelhandels und an die wichtige Rolle, die Freizeitattraktionen im Einzelhandelsmix spielen“, erklärte ein Sprecher von Landsec gegenüber Yahoo!Finance.

Generell wird erwartet, dass Mitbewerber einzelne Standorte übernehmen könnten – unlängst hatte Vue-CEO Tim Richards zumindest grundsätzliches Interesse angemeldet. Vue hatte 2023 ein ehemaliges Haus von Empire Cinemas in Swindon und Anfang dieses Jahres ein von Empire nicht mehr abgeschlossenes Kinoprojekt in Basildon als neuer Betreiber übernommen. Empire Cinemas war im Juli 2023 in die Insolvenz gegangen und im Dezember schließlich aufgelöst worden; zuvor hatte die irische Kette Omniplex Cinemas noch fünf der einst 13 Standorte übernommen, im Frühjahr 2024 kamen noch zwei weitere hinzu.