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„Bond“-Gerüchteküche brodelt weiter

Echte Neuigkeiten zur Nachfolge von Daniel Craig als Agent mit der Lizenz zum Töten gibt es aktuell zwar nicht – aber das steht Schlagzeilen nicht im Weg. Wobei das Muster, mit dem ein Buchmacher einen prominenten Schauspieler (erfolgreich) wieder ins Gespräch holte, nicht neu ist.

Die Spekulationen zur Nachfolge von Daniel Craig als James Bond ebben nicht ab (Credit: Universal)

Spekulationen um die „Bond“-Besetzung sind immer für Schlagzeilen gut, nur wenige andere Franchises ziehen schließlich derartiges öffentliches Interesse auf sich, wenn es um Cast&Crew geht. Insbesondere gilt das natürlich für die Hauptrolle des 007, für die nach dem Abschied von Daniel Craig mit „Keine Zeit zu sterben“ ein Ersatz gefunden werden will. Gerade in Großbritannien erschöpft sich das Interesse aber nicht in medialer Aufmerksamkeit, dort wird auch gerne auf mögliche Kandidaten gewettet. Und so ist es der Buchmacher „Coral“, der jüngst wieder Spekulationen anfachte, die im März ihren kurzzeitigen Höhepunkt erreicht hatten – allerdings mit einem Vorgehen, dass bereits bekannt ist. Und mit dem man schon schwer daneben lag.

Zuletzt jedenfalls hatte Coral angekündigt, zumindest vorerst keine Einsätze mehr anzunehmen, nachdem Aaron Taylor-Johnson (im Dezember in der Titelrolle von „Kraven the Hunter“ als Antiheld aus dem „Spider-Man“-Universum in einer MCU-Adaption von Sony zu sehen und aktuell mit dem Dreh von „28 Years Later“ beschäftigt) bei den Wetten eine zu starke Favoritenrolle eingenommen hätte. Schon im März hatte ihn das Boulevardblatt „The Sun“ zum Craig-Nachfolger erklärt, dem nur noch die Unterschrift auf dem Vertrag fehle – nur einen Tag später hatte die BBC unter Berufung auf Insider erklärt, dass an dem Gerücht nichts dran sei. Johnson selbst – dem diese Frage naturgemäß wieder und wieder gestellt wird – blieb in seinen Antworten bislang (natürlich) eher vage.

Auffällig ist aber, dass das Vorgehen von Coral exakt jenem aus dem Jahr 2016 entspricht, als man ebenfalls keine Einsätze mehr annehmen wollte – weil sich damals Tom Hiddlestone in einer zu starken Favoritenrolle bei den Wettenden wiedergefunden habe. Bekanntermaßen wurde es für „Keine Zeit zu Sterben“ am Ende keiner der vermeintlichen Favoriten, zu denen zeitweise auch Idris Elba, Damian Lewis, Tom Hardy und Aidan Turner gezählt wurden. Sondern erneut Daniel Craig – wenn auch diesmal wirklich zum letzten Mal.

Dass sich Eon Productions in die Karten schauen lässt, bevor man nicht (wenigstens) auch die Regie verkünden kann, steht nicht zu erwarten. Und was die Regie betrifft, fallen die Spekulationen kaum weniger umfangreich und häufig aus. Anfang Juli hatte Brancheninsider Jeff Sneider in einem vielbeachteten Artikel Edward Berger zu einem Frontrunner auf den Posten erklärt – nun hat der britische Telegraph (der Berger weiterhin zu den Favoriten zählt) noch ein paar andere Namen in den Ring geworfen. Bart Layton, Yann Demange und David Michôd hatte schon Sneider auf seiner Liste, der Telegraph erhöhte um Kelly Marcel und Martin Campbell, auf dessen Konto schon zwei „Bond“-Reboots in Form von „Goldeneye“ und „Casino Royale“ gehen (wir berichteten). Alle potenziellen Kandidatinnen bzw. Kandidaten seien zu einer ersten Runde von „Speed-Datings“ zu Eon Productions eingeladen worden. Laut dem Telegraph suche das Produktionsunternehmen angeblich nach einem „sicheren und erfahrenen Paar Hände ohne die Art von ausgeprägtem persönlichen Stil, der mit jenem von ‘Bond‘ kollidieren könnte“.