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ACE bestätigt Schlag gegen riesiges Piraterienetzwerk

Über 6,7 Milliarden Aufrufe sollen das Piraterieportal Fmovies und damit verbundene Seiten mit der illegalen Verbreitung von Filmen und Serien alleine zwischen Januar 2023 und Juni 2024 verzeichnet haben. Doch im Juli gingen sie vom Netz: Auf Betreiben von ACE, wie die Antipiraterie-Organisation und die MPA nun bestätigten.

MPA-CEO Charles Rifkin bei der diesjährigen CinemaCon (Credit: Jerod Harris/Getty Images for CinemaCon)

Das Portal TorrentFreak hatte schon im Juli darüber berichtet, nun kam die offizielle Bestätigung durch die Alliance for Creativity and Entertainment, kurz ACE: Strafverfolgungsbehörden in Hanoi haben im Zusammenspiel mit der internationalen Antipiraterie-Organisation das Piraterieportal Fmovies und damit verbundene Seiten vom Netz nehmen lassen – und damit nach Darstellung von ACE einen Schlag gegen den „weltweit größten“ Pirateriering durchgeführt. Ob letzteres konkret zutrifft, lässt sich ad hoc nicht beurteilen – riesig war das Netzwerk aber offenbar allemal. Denn allein zwischen Januar 2023 und Juni 2024 soll das bereits 2016 ins Leben gerufenen Portal zusammen mit assoziierten Seiten mit der illegalen Verbreitung von Filmen und Serien mehr als 6,7 Milliarden Aufrufe erzielt haben. 

Als CEO der MPA und Vorsitzender von ACE sprach Charles Rivkin vom „größten Schlag in der Geschichte“ und einem „enormen Sieg für die Rechteinhaber“. Dass es so lange gedauert habe, um Fmovies das Handwerk zu legen, sei nicht zuletzt auf die komplexe Domain-Struktur und entsprechend aufwändige Ermittlungen zurückzuführen gewesen, wie es seitens der MPA heißt. Bislang seien noch keine Strafverfahren gegen Einzelpersonen eingeleitet worden, generell sei es das erste Mal, dass ein Fall dieser Größenordnung von den vietnamesischen Behörden verfolgt werde.

Dass es so weit kam, ist vor allem der Hartnäckigkeit von ACE und MPA zu verdanken, die den Fall bis vor den US-Kongress brachten und Teil einer Delegation waren, die sich im vergangenen Sommer mit vietnamesischen Ministeriumsvertretern traf, um über das Vorgehen zu beraten. Am Ende waren nicht nur die US-Heimatschutzbehörde und das US-Justizministerium, sondern gleich mehrere Ministerien aus Vietnam in den Fall involviert.

Dass die Abschaltung vollzogen werden konnte, ist laut Rivkin ein Dreh- und Angelpunkt im Vorgehen gegen die illegale Content-Verbreitung. So seien alleine die fünf größten englischsprachigen Torrentseiten von Vietnam aus betrieben worden. 

„Unser Kampf ist noch nicht vorbei und wird wahrscheinlich nie vorbei sein, aber ich denke, wir gewinnen“, sagte er. „Dies ist ein echter Wendepunkt, und wir haben sie in die Flucht geschlagen“, so Rvikin, der auch darauf verweist, dass die Zahl der illegalen IPTV-Services in den USA seit seinem Amtsantritt im Jahr 2018 von 1444 auf 220 abgenommen habe.