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„Sultanas Traum” gewinnt in Annecy

Den Hauptpreis des Annecy Festivals, den Cristal Award für den besten Film, räumte die australische Stop-Motion-Produktion „Memoir of a Snail“ von Adam Elliot ab. „Flow“ von Gints Zilbalodis gewann vier Mal. Und auch der von Fabian & Fred produzierte „Sultanas Traum“ wurde ausgezeichnet sowie eine Produktion der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.

„Sultanas Traum”, eine spanisch-deutsche Koproduktion (Credit: Luftkind Filmverleih)

Beim weltweit wichtigsten Filmfestival für Animationsfilmproduktionen, dem Annecy Festival, wurden auch deutsche (Ko)-Produktionen geehrt: Im Contrechamps-Wettbewerb ging der Hauptpreis an den ganz außergewöhnliche Animationstechniken vereinenden „Sultanas Traum“ von Isabel Herguera, der von deutscher Seite von Fabian&Fred (Fabrian Driehorst und Frédéric Schuld) produziert wurde und bereits auf zahlreichen Festivals reüssierte und ausgezeichnet wurde, u.a. in San Sebastián mehrere Preise abräumte sowie z.B. bei den Festivals in Zagreb und Brüssel und auch für den Goya als bester Animationsfilm nominiert war. Die gebürtige Spanierin Herguera, die Professorin an der KHM Köln ist, verfilmte in ihrem Leinwanddebüt eine feministische Sci-Fi-Erzählung von Rokeya Hossain von 1905.
Die Auszeichnung für den besten Studenten-Kurzfilm durfte Daniel Sterlin-Altman von der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf für „Carroptica“ entgegennehmen. Sein Stop-Motion-Film erzählt von vermenschlichten Karotten, die sich mit Lust und Einsamkeit auf die seltsamste Weise auseinandersetzen.

Auch im Hauptwettbewerb setzte sich eine Stop-Motion-Produktion durch: Der Cristal Award für den besten Film ging an den australischen Beitrag „Memoir of a Snail“ von Adam Elliot. Elliot hatte 2004 mit seinem Kurzfilm „Harvie Krumpet“ (ebenfalls ein Stop-Motion-Animationsfilm) den Oscar in der Kategorie Best Animated Short gewonnen. „Memoir of a Snail“, der in Annecy Weltpremiere feierte, wird beschrieben als eine ergreifende, zu Herzen gehende, urkomische Chronik des Lebens einer Außenseiterin, die in der Unordnung des Alltags ihr Selbstvertrauen und die schönen Seiten des Lebens findet.

Über sage und schreibe vier Preise konnte sich Gints Zilbalodis für „Flow“ freuen: Den Gan Foundation Award for Distribution, den Publikumspreis, den Jury Preis und einen Spezialpreis für die beste Orginal-Musik. „Flow“, der zweite Animationsfilm des lettischen Filmemachers, ist eine lettisch-belgische-französische Koproduktion und feierte im Un Certain Regard des Festival de Cannes Weltpremiere. Im Mittelpunkt der Handlung ist eine Katze, die gezwungen wird, sich nach einer Flutkatastrophe ein kleines Boot mit vielen anderen Tieren zu teilen.

Im Kurzfilmwettbewerb gewann ein Beitrag aus Portugal, das diesjähriges Ehrenland beim Festival war: „Percebes“ von Alexandra Ramires und Laura Gonçalves. Der beste Fernsehfilm in diesem Jahr war „The Drifting Guitar2 von Sophie Roze, ein 30-minütiger Spot mit Cut-outs und Puppenanimation.

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