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Nicolette Krebitz vergibt Edgar an „Un Amor”

„Un Amor“ von Isabel Coixet hat den „Edgar“ bei den Heimat Europa Filmfestspielen 2024 gewonnen. Der Nachwuchspreis ging an Lara Milena Brose für „Echoes from Borderland“. Über die Preisvergabe hat Schauspielerin und Regisseurin Nicolette Krebitz entschieden.

„Un Amor” von Isabel Coixet (Credit: Alfredo Tobía/Imagine Film Distribution)

Gestern Abend wurden die Preise der Heimat Europa Filmfestspiele vergeben. Alleinige Jurorin war Schauspielerin und Regisseurin Nicolette Krebitz. Mit dem Hauptpreis für den besten modernen Heimatfilm, dem „Edgar“, wurde Isabel Coixets „Un Amor“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit 2500 Euro verbunden. Der Film feierte 2023 beim San Sebastián International Film Festival Weltpremiere und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Sara Mesa. In ihrer Begründung sagt Krebitz: „Isabel Coixet nimmt die Ambivalenz der Figuren aus dem Roman von Sara Mesa zum Anlass, uns generell etwas über das Leben zu verraten. In ‚Un Amor‘ geht es um Rückzug und Begegnung, um ein unmoralisches Angebot, das Lust verschafft und eine Obsession, die am Ende befreit. Das eine scheint es nicht ohne das andere zu geben und so ist ‚Un Amor‘ manchmal verstörend und trotzdem schön, betörend, ernüchternd, traurig und komisch zugleich. In jeder Sekunde des Films spüren wir das milde Lächeln der Erzählerin, die weiß, wovon sie spricht.“

Lara Milena Brose freut sich über den mit 1000 Euro dotierten Nachwuchspreis für ihr Langfilmdebüt „Echoes from Borderland“. Für Krebitz ist der Film preiswürdig weil: „‘Echoes from Borderland‘ ist kein reiner Dokumentarfilm über ein Einzelschicksal. Alles ist echt, nichts ist erfunden – doch gestaltet und verdichtet. Mit der 15-jährigen Nahid, die aus Afghanistan geflohen ist, erleben wir die brutalen Push-Backs an der europäischen Außengrenze und auch die Hilfsbereitschaft der Bewohner im Grenzgebiet. Für beide wird „Heimat“ zu einem äußerst schmerzlichen Begriff.“

Das Festivalpublikum wählte Andreas Dresens „In Liebe, eure Hilde“ zu seinem Favoriten.

Sabine Schultz, Künstlerische Leiterin des Festivals unter Schirmherrschaft von Edgar Reitz, zieht ein positives Resümee des Festivals, das vom 9. bis 24. August lief: Nach 16 Tagen täglichem Power-Film-Programm und mit über 3000 Besuchern (Rekord!) ging heute in Simmern ein Festival der starken, mutigen Frauen, vor und hinter der Kamera zu Ende. Wie wir nun sehen, bestätigen dies auch die vergebenen Preise – egal ob von der Fachfrau oder dem Publikum. Es war mir, wie bereits im letzten Jahr, eine grosse Freude so vielen engagierten Filmschaffenden und begeisterten Film-Enthusiasten begegnet zu sein. Die Liebe zur Filmkunst war bei den sechsten Heimat Europa Filmfestspielen allseits spür- und erlebbar. Ich danke allen, besonders den vielen ehrenamtlichen Helfer:innen, sehr herzlich, die zum Gelingen der Heimat Europa Filmfestspiele 2024 beigetragen haben“.