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Großer Preis der Stadt Oberhausen geht nach China

Nach der gestrigen Preisverleihung stehen die Gewinnerfilme der 70. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen von heute bis morgen Abend noch einmal online auf der Homepage des Festivals zur Verfügung.

Gewinnerfilm des Großen Preises der Stadt Oberhausen bei den 70. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen: „Chūn Èr shí sān“ (Credit: Zhiyi Wang)

Nachdem am Samstag die drei Gewinner des MuVi-Preises ausgezeichnet worden waren, wurden gestern zum Abschluss der 70. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen noch 20 Preise im Gesamtwert von rund 43.000 Euro vergeben.

Den mit 8.000 Euro dotierten Großen Preis der Stadt Oberhausen, der im Internationalen Wettbewerb verliehen wurde, erhielt der chinesische Regisseur Wang Zhiyi für seinen Film „Chūn Èr shí sān“, der darüber hinaus auch von der FIPRESCI-Jury ausgezeichnet worden war. 

Die Wettbewerbsjury sagt über den Film, in dessen Mittelpunkt ein junger Mann steht, der nach der Beerdigung seiner Eltern versucht, Feuerwerkskörper für das Frühlingsfest 2023 zu kaufen, bei dem Feuerwerkskörper verboten sind: „Für die Fähigkeit, gleichzeitig humanistisch und subtil politisch zu sein, für die präzise Kameraarbeit und Schnitt, für die Mischung aus Tragödie und Humor.“

Der mit 4.000 Euro dotierte Hauptpreis der Internationalen Jury ging an Amit Duttas „The Many Interrupted Dreams of Mr. Hemmady“, „in dem der Filmemacher eine Sammlung von Streichholzschachteln zum Ausgangspunkt und Miniportal zu einer Traumwelt macht“, wie es in der Mitteilung der Kurzfilmtage heißt. „Eine eigene Art geisterhafter Animationsmagie. Für den Filmemacher wird Kino zu einer Reise durch Kultur, Musik und Schönheit“, so die Jurybegründung.

Mit 5.000 Euro ist der Preis der Jury des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW dotiert. Er ging an die schwedische Produktion „On Hospitality – Layla al Attar and Hotel al Rasheed“ von Magnus Bärtås und Behzad Khosravi-Noori, in dem die irakische Künstlerin Layla Al-Attar von den Toten zurückkehrt, um die Geschichte zu erzählen, wie ein schwedisches Unternehmen im Auftrag von Saddam Hussein in Bagdad ein luxuriöses Hotel für das Gipfeltreffen der Bewegung der Blockfreien Staaten 1983 baute. „Eine Stimme aus dem Jenseits und Schritte auf den Intarsien der Ideologie führen in ein erzählerisches Prisma, das es uns erlaubt, die Komplexitäten unserer Gegenwart und Untiefen der Macht verstehen zu lernen“, so die Begründung der Jury.

Der mit ebenfalls 5.000 Euro dotierte Hauptpreis im Deutschen Wettbewerb ging an Agnieszka Junks Essayfilm „Vermessung der Tristesse“, in dem die Filmemacherin Erinnerungen, Archivaufnahmen, Träume und schmerzliche Realität mischt. Zur Begründung schreibt die Jury: „Ein Moment und dann noch ein Moment, Sensationen, die wie Inseln im Lauf der Zeit liegen.“

Der erste Preis im NRW-Wettbewerb, dotiert mit 1.000 Euro, ging an Christoph Ottos „Bei Gino“, über den die Jury sagt: „Eine ziellose Nacht in einer Kölner Bar. Neue und alte Bekanntschaften, Anekdoten und viel Wein begleiten die Protagonistin bei ihrer Suche nach etwas Unbestimmtem. Dabei sucht auch die Kamera nach ihren Bildern und entfaltet dabei mit feinem Humor einen sozialen Bezugsraum.“

Mit jeweils 1.000 Euro dotiert sind die Preise der Kinder- bzw. Jugendjury, die an den französischen Animationsfilm „Frite sans maillot („Die nackte Poolnudel“) von Matteo Salanave Piazza und die amerikanische Produktion „Beyond Farewell von Jackie Shijie Xing gingen.

Eine Auswahl der Gewinnerfilme wird heute um 17 Uhr in der Oberhausener Lichtburg noch einmal zu sehen sein. Darüber hinaus werden alle Gewinnerfilme von heute, 20 Uhr, bis morgen, 20 Uhr, noch einmal unter www.kurzfilmtage.de zu sehen sein.

Alle Gewinnerfilme im Überblick