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Fünf Seen Filmpreis geht nach Österreich

Bei der Preisverleihung zum Abschluss des Fünf Seen Filmfestival ist „Europa“ der österreichischen Regisseurin und Drehbuchautorin Sudabeh Mortezai mit dem Fünf Seen Filmpreis ausgezeichnet worden.

Lilith Stangenberg in „Europa“ (Credit: Filmladen Filmverleih)

Der Fünf Seen Filmpreis des Fünf Seen Filmfestival geht in diesem Jahr nach Österreich. Bei der Preisverleihung zum Abschluss des Festivals in der Starnberger Schlossberghalle wurde „Europa“ der österreichischen Regisseurin und Drehbuchautorin Sudabeh Mortezai ausgezeichnet. In dem Drama spielt Lilith Stangenberg eine Managerin, die für einen multinationalen Konzern in ein abgelegenes Tal in Albanien reist, um den wenigen Einheimischen ihr Land abzukaufen. Doch ein eigensinniger Bauer und Imker will das Land seiner Vorfahren auf keinen Fall aufgeben.

Zur Begründung sagt die Jury: „Wir zeichnen einen vielschichtigen und kraftvollen Film aus, der zunächst auf subtile, und dann immer tiefgreifendere Weise einen Blick auf drängende und zeitgemäße Konflikte wirft. Er zeigt uns den gnadenlosen Egoismus westlicher Industrien, der auf traditionsreiche Werte und eine Kultur stößt, die über Generationen hinweg gewachsen sind. Er ruft dazu auf, über unsere Rolle in der Welt nachzudenken, über die Verantwortung, die wir alle tragen, und führt uns zu einem tieferen Verständnis für unterschiedliche Kulturen, deren Wert und Einzigartigkeit oft übersehen werden.“

Auch der Dokumentarfilmpreis des Fünf Seen Filmfestival geht nach Österreich „24 Stunden“. Regisseur Harald Friedl begleitet darindie Rumänin Sadina, die regelmäßig aus ihrer Heimat nach Österreich fährt, um eine bettlägerige 86-jährige Frau rund um die Uhr zu betreuen. 

Mit dem Perspektive Spielfilmpreis wurde Hannes Schillings „Good News“ ausgezeichnet, in dem ein deutscher Journalist auf eine spektakuläre Story über eine thailändische Rebellengruppe hofft, mit der er den beruflichen Durchbruch schaffen will, und dabei kein Risiko scheut. Dafür geht er große Risiken ein: für sich und andere. 

Eine Lobende Erwähnung ging an Sofia Exarchous „Animal“.

Der Horizonte Filmpreis ging an „Urgewald – Auf den Spuren des Geldes“, in dem Karin und Peter Wejdling die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Urgewald porträtieren, die seit über 30 Jahren Widerstand gegen Zerstörung und Vertreibung leistet. 

Mit dem Publikumspreis in der Reihe „Best of Festivals“ wurde Emmanuel Courcols „Die leisen und die großen Töne“ ausgezeichnet, in dem ein erfolgreicher Dirigent und Komponist  heraus findet, dass er einen leiblichen Bruder hat: einen Fabrikarbeiter, der in einfachen Verhältnissen lebt. Doch eines verbindet sie: die Musik.

Auf dem Fünf Seen Filmfestival wurde auch drei Kurzfilmpreise vergeben: der Short Plus Award ging an Olga Kosanovic‘ „Land der Berge“ über die kafkaesken Hürden des österreichischen Bleiberechts, der Kurzfilmpreis „Goldenes Glühwürmchen“ wurde an Francesco Sossais „The Birthday Party“ vergeben, der sich um die Erinnerung an den Dezember 1999 dreht, als Kinder zum Geburtstag von Enrico eingeladen wurden, einem Jungen, der mit seiner Familie in einem alten, abgelegenen Bauernhaus lebte. Der Video-Art-Kurzfilmpreis des Fünf Seen Filmfestival ging an Sven Johnes „Vom Verschwinden“, in dem ein elfjähriger Junge drei Geschichten seiner Familie erzählt, die Zeugnis geben von unterschiedlichen Phasen der Geschichte Ostdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1989.