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München-Liebe: Filmemacher Simon Verhoeven

Der Countdown läuft, das 41. Filmfest München startet am 28. Juni. Was bietet Bayerns Hauptstadt abseits des Festivaltrubels? Wir haben Leute aus der Münchner Branche gebeten, uns Lieblingsplätze zu verraten. Hier antwortet Simon Verhoeven, Regisseur, Autor und Schauspieler.

Simon Verhoeven (Credit: Sari Pictures)

Welche Herzensplätze haben Sie in München, die Sie jedem Filmfest-Besucher ans Herz legen können?

Simon Verhoeven: Der Johannisplatz in Haidhausen mit der großen roten Pfarrkirche ist einer meiner Lieblingsorte. Hier hat München eine kreative Wildheit wie die Kinder, die hier spielen, eine lässige Schönheit und Ruhe. Auch der Rosengarten direkt an der Isar in Untergiesing ist ein Geheimtipp. Die italienische Seerose in Schwabing ist ein Klassiker – besonders mit anschließendem Spaziergang in den Englischen Garten, und auch das „Ruffini“ in Neuhausen möchte ich besonders empfehlen, ein wunderbarer Ort zum Essen, Lesen und Nachdenken – in einer altmodischen, verträumten Münchner Ecke. Gerne spaziere ich mit meinen Kindern auch mal durch die Au, den Gärtnerplatz über den Viktualienmarkt bis hoch zum Geschwister Scholl Platz in Schwabing, der seit meiner Kindheit eine große Bedeutung für mich hat.   

Was macht München zu Ihrer Filmstadt?

Simon Verhoeven: München ist meine Filmstadt, weil ich hier schon als Kind soviel erlebt habe, später als Set Runner oder auch als Schauspieler erste Erfahrungen sammeln durfte und unendlich viele schöne Erinnerungen an tolle Teams und Menschen habe. Filme wie „Die weiße Rose“ oder Serien wie „Kir Royal“, „Monaco Franze“ oder auch „Die schnelle Gerdi“ haben meinen liebevollen Blick auf die Stadt verstärkt. Ich lebe hier sozusagen in der Vergegenkunft – jede Ecke bietet intensive Erinnerungen, an meine Eltern, meine Jugend, und an intensive Drehtage.  Mittlerweile habe ich in Berlin noch öfter gedreht als in München und oft denke ich schon beim Schreiben an bestimmte Straßen und Stimmungen einer Stadt. Durch das Filmemachen wird eine Stadt ja noch mehr zu einer Heimat, da man soviele verborgene Schätze kennenlernen darf und sich ständig Fantasie und Realität, Film und Leben, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vermischen.

Simon Verhoeven