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Produzent Brad Winderbaum zu „Agatha All Along“: „Die Möglichkeiten sind unendlich“

Ein Tag noch, dann startet „Agatha All Along“ bei Disney+. Wir unterhielten uns mit Produzent Brad Winderbaum, der außerdem Head of Streaming, Television and Animation bei den Marvel Studios ist, über die außergewöhnliche Marvel-Serie mit Kathryn Hahn.

Brad Winderbaum, Produzent von „Agatha All Along“ und Head of Streaming, Television and Animation bei den Marvel Studios (Credit: Marvel Studios / Disney)

Was hebt „Agatha All Along“ ab von anderen Marvel-Serien?

Brad Winderbaum: Jac Schaeffer macht den Unterschied aus. Sie und ihre Fantasie. Sie ist einfach eine wunderbare, großartige Showrunnerin. Wir spazieren durch die Serie und erleben ihre Vision, ihre Ideen, ihre Einfälle. Als Fan könnte ich mir keinen tolleren Ort vorstellen!

Welche Rolle spielt Agatha in größeren Marvel-Zusammenhängen?

Brad Winderbaum: Marvel-Figuren sind dann am besten, wenn sie einfach für sich funktionieren, wenn man sie unabhängig von Zusammenhängen erlebt, auf ihre Weise, in ihren Geschichten. Ja, Agathas Geschichte spielt in einem Universum, das sie sich mit anderen Figuren und Gestalten teilt, und sie ist ein Kapitel in der Geschichte von Wanda Maximoff, wie wir in „WandaVision“ gesehen haben. Aber das ist nachrangig. Es zählt, dass wir hier Agathas Geschichte erzählen. Es ist ihre Show. Und sie erlaubt Kathryn Hahn, tiefer in die Figur einzutauchen, die sie in „WandaVision“ nur angerissen hat. Alles andere vergisst man, wenn man ihr zusieht. Sie wirklich sensationell.

Es ist sicherlich eine singuläre Show mit einem ganz eigenen Ton und Look.

Brad Winderbaum: Marvel ist ein Universum. Und wie es ein Universum nun einmal so an sich hat, gibt es zahllose Facetten und unentdeckte Ecken, die es wert sind, genauer unter die Lupe genommen zu werden. Die Möglichkeiten sind unendlich. Hier gehen wir den Hexenweg, die Witches‘ Road, entlang. Und das ist noch einmal ein ganz eigenes Universum für sich, das wahnsinnig viel Spaß macht und voller Geheimnisse steckt. 

Patti LuPone, Sasheer Zamata, Debra Jo Rupp und Kathryn Hahn in „Agatha All Along“ (Credit: Chuck Zlotnick. © 2024 MARVEL)

War es schwierig, Sie als Head of Streaming bei Marvel Studios von „Agatha All Along“ zu überzeugen?

Brad Winderbaum: Ich verstehe, wie man das glauben könnte. Aber nein, man rannte offene Türen bei mir ein. Ich bin lange schon befreundet mit Jac Schaeffer, wir haben schon in unseren frühen Zwanzigern zusammen an Projekten gearbeitet. Es ist wirklich eher so, dass ich immer wieder neugierig bin, was sie sich ausgedacht hat, und erachte es als Privileg, ihr eine Bühne bieten zu können, in der sie ihrer beachtlichen Fantasie freien Lauf lassen kann. Als sie uns die Idee zu „Agatha All Along“ unterbreitete, waren wir sofort begeistert, Kevin Feige, ich, alle anderen bei Marvel Studios. Es war so ungewöhnlich und frisch und inspirierend. 

Wie nah sind Sie an der Agatha Harkness geblieben, wie man sie aus den Comics kennt?

Brad Winderbaum: Bei Marvel gibt es eine lange Tradition von Figuren, die als Randfiguren beginnen und dann in der Fantasie der Fans zur Blüte kommen. Hank Pym erschien erstmals in einer Ausgabe von „Tales to Astonish“, da hatte er noch nicht einmal sein Ant-Man-Kostüm. Jetzt ist er einer der Avengers. Wolverine war ein Bösewicht an der Seite in „The Incredible Hulk“, wurde dann ein X-Man und ist heute eine der beliebtesten und bekanntesten Comicfiguren überhaupt. Agatha ist keine Ausnahme. Sie ist in den Comics eine Nebenfigur und rückte erst in „WandaVision“ in den Fokus, als Kathryn Hahn die Figur zu Leben erweckte. Sie ist die Agatha, die man sehen will. Und daran haben wir uns orientiert. 

Was gefällt denn Ihnen am besten an der Show?

Brad Winderbaum: Der Hexenzirkel! Die Damen sind einfach umwerfend – absolut einzigartig in der Marvel-Geschichte!

Das Gespräch führte Thomas Schultze.