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Johannes Schubert über die Nominierung von „Club Zero“: „Herausragende Teamleistung!“

Heute Abend wird der 14. Österreichische Filmpreis vergeben. SPOT hat sich bei den nominierten Produzenten der Spiel- und Dokumentarfilme umgehört und gefragt, worauf sie am meisten stolz sind. Hier antwortet Johannes Schubert im Namen aller Produzenten von „Club Zero“ von Jessica Hausner.

Johannes Schubert produzierte Jessica Hausners „Club Zero” mit (Credit: Karolina Grabowska)

Gratulation zur Nominierung! Was bedeutet sie Ihnen? Welchen Stellenwert genießt der Österreichische Filmpreis für Sie?

Johannes Schubert: Die Nominierung zum Österreichischen Filmpreis bedeutet uns viel, da die Dichte an herausragenden Filmen und Filmschaffen in Österreich außerordentlich hoch ist. Diese Anerkennung, die von den Mitgliedern der Filmakademie und somit von der Branche selbst gegeben wird, hat für uns daher einen besonderen Stellenwert. Ganz klar ist, dass die Nominierung und ein möglicher Preis für den besten Spielfilm dem gesamten Team gehören. Unsere Filme zeichnen sich durch einen Blick auf ein nationales wie internationales Publikum aus und wirken über die eigenen Landesgrenzen hinaus. Unsere Arbeit hat aber dennoch eine feste Verwurzelung in Österreich, was diese Arbeit überhaupt erst ermöglicht und die Anerkennung der heimischen Branche für uns so schön macht.

Wenn Sie auf die Arbeit an Ihrem Film zurückblicken: Worauf sind Sie am meisten stolz? Was macht dieses Projekt ganz besonders, sowohl allgemein als auch für Sie?

Johannes Schubert: Auf die herausragenden Teamleistungen in allen Departments und die präzisen schauspielerischen Leistungen! Die Zusammenarbeit mit Jessica Hausner hat für uns eine sehr hohe Bedeutung und machte die Arbeit an „Club Zero“ für uns persönlich so besonders. Es ist inspirierend zu sehen, mit welcher Offenheit die Regisseurin Ideen aus den verschiedensten Bereichen aufnimmt und gleichzeitig den Fokus und die Vision des Films nie aus den Augen verliert. So akribisch die Arbeit in allen künstlerischen Departments bei Filmen von Jessica Hausner ist, so ist es auch mit der Arbeit an der kleinteiligen, komplexen Finanzierungsstruktur ihrer Filme. Die paneuropäische Ko-Produktion mit unterschiedlichen Finanzierungsquellen und der Dreh in England waren eine spannende produktionelle Herausforderung. Dass „Club Zero“ als Weltpremiere im Wettbewerb des Cannes Film Festivals uraufgeführt wurde und dann in über 40 Länder verkauft werden konnte, ist Zeugnis für die außergewöhnliche Leistung des gesamten Filmteams.

Welchen Stellenwert hat das Kino für Sie? Was treibt Sie an, Kino zu realisieren? Und ist das österreichische Kino im Jahr 2024 vital und relevant genug?

Johannes Schubert: Die Auswertung im Kino stellt einen Höhepunkt im Lebenszyklus von Filmprojekten dar. Sie ermöglicht es, den Visionen und Perspektiven, die hinter den Filmen stehen, auf der großen Leinwand Ausdruck zu geben, damit sie gesellschaftlich wahrgenommen werden können. Das Kino ist ein ganz wesentlicher Bestandteil des gesamten filmischen Ökosystems, das neben den Filmemacherinnen und ihren Teams aus Finanzierungsgebern, Institutionen, Festivals, Sendern sowie traditionellen und neuartigen Auswertern besteht. Angesichts der Schnelllebigkeit unserer Zeit ist es wichtiger denn je, den Filmen mit Hilfe dieses Ökosystems die Möglichkeit zu geben, langfristig Beachtung zu finden, was unserer Ambition des Filmeproduzierens inhärent ist. Das österreichische Filmschaffen genießt international hohe Anerkennung. Hierzulande gibt es diesbezüglich noch Potenzial, weshalb wir der Österreichischen Filmakademie sehr verbunden sind, die Scheinwerfer auf das österreichische Filmschaffen zu richten.

„Club Zero”

Regie: Jessica Hausner
Produzenten: Bruno Wagner, Philippe Bober, Mike Goodridge, Johannes Schubert
Kamera: Martin Gschlacht
Drehbuch: Jessica Hausner, Geraldine Bajard
Casting Director: Lucy Pardee
Schnitt: Karina Ressler
Musik: Markus Binder
Kostümbild: Tanja Hausner
Szenenbild: Beck Rainford