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Alex Ölberg vom Filmfest St. Anton: „Das Festival hat einen hohen Stellenwert für die Gemeinde”

Morgen, am 21. August, startet das 28. Filmfest St. Anton. An vier Tagen dreht sich in dem bekannten Wintersportort in Tirol wieder alles um Filme aus dem Extremsportbereich. Festivalleiter Alex Ölberg spricht im Interview über die Highlights und den tollen Zusammenhalt in der Gemeinde, durch den das Festival trotz der verheerenden Erdrutsch-Katastrophe vor ein paar Tagen möglich gemacht wurde.

Alex Ölberg ist seit 2023 Festivalleiter des Filmfest St. Anton (Credit: Simon Rainer)

Das 28. Filmfest St. Anton steht vor der Tür, die zweite Ausgabe unter Ihrer künstlerischen Leitung. Seit jeher findet das Festival unter dem Motto „Berge – Menschen – Abenteuer“ statt. Was sind die Highlights dieses Jahr? Durch was zeichnen sich die Filme aus? Gibt es Auffälligkeiten? Gibt es vielleicht so etwas wie neue Trends?

Alex Ölberg: Das absolute Highlight dieses Jahr ist natürlich die Tatsache, dass das Festival trotz der Wetterkatastrophe am vergangenen Wochenende wie geplant stattfinden wird! Dies ist der Beweis dafür, dass St. Anton als starke Gemeinschaft jede Herausforderung meistern kann und dass das Festival einen hohen Stellenwert in dieser Gemeinde hat. Das heurige Programm ist sicherlich herausragend, weil es eine große Bandbreite an sehr unterschiedlichen Filmen, mit unterschiedlichsten Sportarten, Menschen und tollen Geschichten zeigen wird. Genau das entspricht dem Motto „Berge – Menschen – Abenteuer“.

Welches sind Ihre filmischen Highlights?

Alex Ölberg: Am Eröffnungsabend freue ich mich auf „Backyard“, ein Film von MKM in Kooperation mit Red Bull Media House über und mit Freeride-Weltmeisterin Nadine Wallner. Auch der Abschlussfilm, „Andrea“, ist super, ein Roadmovie, das die Schweizer Alpinkletterin Nina Caprez bei einer persönlichen und außergewöhnlichen Expedition begleitet, die sie mit ihrem Partner, dem Extremsport-Fotografen Jérémy Bernard, und ihrer kleinen Tochter antritt.

Die österreichische Skiathletin Nadine Wallner steht im Mittelpunkt des Films „Backyard” (Credit: MKM/Christoph Johann)

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Welche Stars der Kletter-, Freerider- und Bergsteiger-Szene dürfen Sie in St. Anton begrüßen?

Alex Ölberg: Am Mittwoch Nadine Wallner, am Samstag Stefan Glowacz, am Freitag Jakob Weger und Matthias Weger – um nur einige Namen zu nennen. Zusätzlich erwarten wir viele Athlet:innen und Filmemacher:innen, die in der Vergangenheit bereits mit einem Film dabei waren.

Inwiefern ist Interaktion zwischen Gästen und Besuchern wichtig bei Ihrem Festival?

Alex Ölberg: Ich denke, neben den Livegesprächen auf der Bühne und dem hohen Premierenanteil ist der Austausch innerhalb der Szene zwischen Filmemacher:innen, Athlet:innen und Besucher:innen ein besonderes Merkmal! Dieser wird heuer noch mehr durch Workshops vertieft, die die Besucher:innen mit essentiellen Fähigkeiten für die finanzielle Planung von Filmprojekten ausstatten und gleichzeitig einen Einblick in die revolutionären Möglichkeiten und Herausforderungen der KI-gestützten Bildgenerierung geben.

Was waren die Herausforderungen bei der Organisation?

Alex Ölberg: Die Herausforderungen lagen darin, die 13 Premieren für die vier Festivaltage schnittfertig zu bekommen und dass die Bühnengäst:innen/Protagonist:innen zum Filmfest anreisen. Dank der Vielzahl an Partnerhotels können wir sicherstellen, dass jede/r einen sehr angenehmen Aufenthalt während des Filmfests hat.

Wie ist das Festival aufgestellt? Ist die Finanzierung gesichert? Wie ist das Filmfest in St. Anton integriert? Welche Bedeutung hat es für den Ort?

Alex Ölberg: Wie oben beschrieben hat es mit der mittlerweile 28. Ausgabe einen sehr hohen Stellenwert. Das Filmfest wird vom Tourismusverband und der Gemeinde tatkräftig unterstützt, was mir freien Spielraum bei der Programmkuratierung lässt. 

Sind Sie selbst auch Berg-, Extrem- oder Wintersportler? Welche Sportart lieben Sie am meisten?

Alex Ölberg: Natürlich bin ich selber auch sehr begeisterter Freerider und Kletterer und in jeder freien Minute am Fels und/oder in den Bergen unterwegs.

Die Fragen stellte Barbara Schuster