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SPOT Rückblick: Das war KW 14

Künftig werden wir Sie zum Ausklang der Woche mit einem großen Roundup über die wichtigsten Ereignisse der letzten sieben Tage informieren und noch einmal auf die Highlights unserer Berichterstattung aufmerksam machen – aktuell noch als Service für alle Leser. Damit Sie auf keinen Fall Relevantes verpassen!

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Thomas Schultze hier, Chefredakteur von SPOT media & film. Man darf gerne aber auch einfach nur SPOT sagen, wir sind ja unter uns. 🤗

Das ist das erste Mal, dass ich mich an dieser Stelle melde, um zum Wochenausklang alle wichtigen Dinge, Zahlen, Themen und Köpfe der Woche noch einmal kompakt auf den Punkt zu bringen. Früher ging nicht, wir haben ja erst vor fünf Tagen angefangen und den Dienst schon einmal klammheimlich freigeschaltet. Ganz „soft“, wie man sagt. Weil noch längst nicht alles da ist, was da sein soll, aber doch schon einmal sehr viel, dass man sich nicht verstecken muss. 

Es würde meine Kollegen und mich freuen, wenn Sie ebenso viel Lust auf und Freude an SPOT haben wie wir. Wir möchten Ihnen und euch fortan unbedingt ein guter und verlässlicher Partner sein und uns künftig ganz oft begegnen. Dass wir immer ein offenes Ohr haben für Anregungen, Ideen und Kritik, ist für uns selbstverständlich. Rennen Sie uns gerne die Bude ein. Wir freuen uns auf Austausch und Dialog.

Zum Wochenausklang werden Sie an dieser Stelle ab sofort noch einmal umfassend über alle großen und wichtigen Themen der Woche informiert, damit Sie auch wirklich keine relevanten Neuigkeiten und Entwicklungen verpassen. 

Gesprächsthema Nummer 1: Max von der Groeben, Mido Kotaini, Lena Schömann, Gizem Emre, Jella Haase, Bora Dagtekin und Elyas M’Barek (Credit: Constantin Film Verleih/Gisela Schober)

Highlights

Woche der Zahlen
Kinoseitig war es eine Woche der Zahlen. Der erfreulichen Zahlen, wohlgemerkt. Schön, dass sie so passgenau zum Ende des ersten Quartals niederprasselten, ein warmer Regen sozusagen zum Abschluss nicht ganz einfacher drei Monate zum Jahresauftakt. In den deutschen Charts drehte sich natürlich alles um die irreguten Zahlen von „Chantal im Märchenland“, Bora Dagtekins sechster Streich auf Platz Nummer eins in Folge. 👑💥💫

Alles nachzulesen in unserem übersichtlichen Charts-Roundup. Aber weil es so schön ist, zwei oder drei Highlights auch noch schnell hier angemerkt: 665.000 Besucher inklusive Previews bedeuten den zweitbesten Start des Jahres, den besten Start eines deutschen Films seit dem letzten Bora Dagtekin und den besten Start eines deutschen Films am Osterwochenende. Besonders gefreut hat uns, dass uns Constantin-Vorstand Martin Bachmann im exklusiven SPOT-Interview zum „Chantal“-Start als erste darüber unterrichtete, dass der Überflieger zum Abschluss der ersten Woche bereits Besucher-Millionär wurde, als sechster Film in diesem Jahr (am gleichen Tag hatte auch „Ella und der schwarze Jaguar“ (Studiocanal) diese Marke erzielt).

Das hatte erfreuliche Auswirkungen auf die Zahlen des ersten Quartals, die mein Kollege Marc Mensch schnell und kompetent vermeldet hat: Dank des frühen Osterwochenendes liegt man jetzt auch ohne eine Fülle von Überfliegern auf Augenhöhe mit dem Vorjahr. Toptitel ist natürlich „Dune: Part Two“ (Warner Bros.). Überaus erfreulich ist das Abschneiden der starken Arthouse-Titel, allen voran „The Zone of Interest“ (Leonine Studios) mit bereits 650.000 Zuschauern. Mit „Eine Million Minuten“ (Warner Bros.) gibt es übrigens auch einen zweiten deutschen Besuchermillionär. 💪🏽

Kurzer Blick in die USA. Ebenfalls starke Zahlen. Und das überraschend. Zugetraut hatten Analysten „Godzilla x Kong: The New Empire“ (Warner Bros.) ein Startwochenende mit 50 Mio. Dollar – herausgekommen ist fast das doppelte Einspiel, 80 Mio. Dollar. Alle Achtung. 

Das laufende Wochenende
Die Zahlen vom gestrigen Donnerstag machen Mut, dass es stark weitergeht am deutschen Boxoffice: „Chantal“ erweist sich als deutsche „Barbie“ und schrieb abermals sechsstellige Zahlen, natürlich weiter auf der Nummer eins. „Godzilla x Kong: The New Empire“ startet auf Platz zwei – um ein Drittel stärker als der Vorgänger. Außerdem gestern neu in Top ten: „Union – Die besten aller Tage“ (Weltkino Filmverleih). Wir halten Sie über die Entwicklung auf dem Laufenden. Checken Sie gerne unsere Homepage. 😊

Company-Business
In den USA drehte sich viel um Company-Business: Disney ist es endgültig gelungen, im Proxykampf um die Kontrolle im Aufsichtsrat zwei aufsässige Investoren in ihre Schranken zu weisen, nachdem es zwischenzeitlich durchaus so ausgehen hatte, als könnten Nelson Peltz und Jay Rasulo Disneyboss Bob Iger in die Knie zwingen. 

Am Ende war es dann aber doch eine eindeutige Angelegenheit für Iger. Die Private-Equity-Firma Silver Lake, der größte Investor der Endeavor Group Holdings, teilte am Dienstag mit, dass sie einer Übernahme der Talent- und Unterhaltungsagentur für 13 Milliarden Dollar zugestimmt hat. Im Rahmen der Transaktion erhalten die Endeavor-Aktionäre 27,50 Dollar pro Aktie in bar, was einem Aufschlag von 55 Prozent auf den Schlusskurs von 17,72 Dollar entspricht, bevor Silver Lake im Oktober mitgeteilt hatte, dass es an einer Privatisierung des Unternehmens arbeitet. 

Und es sieht so aus, als könnte es tatsächlich ernst werden bei den Verhandlungen von Paramount Global und David Ellisons Skydance: Die Börse reagierte ekstatisch und ließ die Paramount-Aktie um 15 Prozent in die Höhe schnellen. 💵💵💵💵

Hollywood schmeißt den Motor an
Es fällt auf, wie viele, auch größere, Projekte aktuell wieder angekündigt werden in Hollywood: Der kreative Engpass, bedingt durch den Autoren- und den Schauspielerstreik im vergangenen Jahr, der die gesamte Industrie über Monate aushebelte, ist vorbei. Also sind die amerikanischen Trades wieder voller Meldungen zu neuen Produktionen, die in Kürze anstehen. Craig Gillespie soll „Supergirl“ drehen, ein sehr spätes Sequel von „Freaky Friday“ steht auf dem Plan, ein Serien-Spinoff von „Natürlich blond!“. Und auch „Matrix“ wird wieder abgestaubt, diesmal allerdings nicht von den Wachowskis (Lana ist executive producer), sondern von Drew Goddard. Viele weitere Projekte sind in der Mache. Gute Nachrichten: Der Produktfluss wird sich alsbald normalisieren. Viele dieser neuen Produktionen sind außerdem originäre Titel, das sorgt für mehr Abwechslung. 🎥

Wir gratulieren…
… der Kinobetreiberfamilie Stürtz, die von der ICTA mit ihrem Exzellenzpreis ausgezeichnet wird! Muss unbedingt erwähnt werden!💐

Namen/Gesichter

Bora Dagtekin 
Sechs Filme, sechs Hits. Punkt.

Jella Haase
Ohne Jella Haase keine „Chantal“. Noch einmal Punkt.

Francis Ford Coppola
Zeigt in Los Angeles erstmals Freunden und potenziellen Verleihern „Megalopolis“, dessen Budget von 120 Mio. Dollar er mit eigenen Mitteln aufgebracht. Cannes oder nicht Cannes, das ist hier die Frage!

Martin Scorsese
Löste Verwunderung aus mit der Ankündigung der achtteiligen Dokuserie „Martin Scorsese presents: THE SAINTS“, die bereits im November 2024 auf Sendung gehen soll. Verwunderung, weil die Serie für Fox Nation entsteht, eine Tochter von Fox News. 

Stefan Raab
Kündigte einen dritten Boxkampf gegen Regina Halmich an und bekam vorab medial schon einmal was auf die Nase.

Marc Hosemann
Ist zuletzt in immer witzigeren Rollen zu sehen gewesen und hat sich damit einen Ernst-Lubitsch-Preis redlich verdient. 🏆

Quentin Dupieux
Der Franzose mit den schrägen Filmen eröffnet das 77. Festival de Cannes mit „Le deuxième acte“.

Die Woche in SPOT

Ein bisschen darf dieser „Newsletter“ auch Leistungsschau sein, eine Zusammenfassung des Besten und Wichtigsten, was SPOT in dieser Woche gemeldet, analysiert und besprochen hat. Wen haben wir interviewt, welche Titel wurden rezensiert, was war sonst noch wichtig und relevant auf unserem Dienst.

Deshalb als allererstes erst einmal Gratulation an meine Kollegin (und – so ehrlich muss ich sein – Ehefrau) Barbara Schuster, die den Sprung ins kalte Wasser gewagt hat und mit Start von SPOT auch gleich den ersten SPOTcast veröffentlicht hat – das machen wir nämlich auch. In unserer Reihe „SPOTcast Filmfrauen“ sprach sie diesmal mit Birgit Oberkofler, Förderchefin der Südtiroler Filmförderung IDM. Künftig kommt das wöchentlich. Weitere Reihen folgen. Ich find’s prima. Auf Spotify. Und natürlich direkt bei SPOT. 

Features

An größeren Features gab es einen Ausblick auf die CinemaCon in Las Vegas, die am kommenden Montag startet (und von der wir selbstverständlich intensiv berichten werden), sowie einen ausführlichen Report, wer die Favoriten sind, für die Sélection officielle des 77. Festival de Cannes ausgewählt zu werden – Programmpressekonferenz ist am 11. April. Kollege Marc Mensch hat sich das erste Kinoquartal in Deutschland vorgenommen. 

Diagonale im Fokus

Anlässlich der Diagonale in Graz, die gestern begonnen hat, hat SPOT einen besonderen Fokus auf unser Nachbarland gelegt. Lesen Sie doch bitte unsere Interviews mit den neuen Diagonale-Machern Dominik Kamalzadeh und Claudia Slanar sowie Marijana Stoisits von der Vienna Film Commission, der Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, Christine Dollhofer, Geschäftsführerin Filmfonds Wien, und dem Filmemacher-Paar Daniel Hoesl und Julia Niemann, die in „Veni Vidi Vici“ einen bissigen und entlarvenden Blick in die Welt der Superreichen werfen. More to come…🇦🇹🇦🇹🇦🇹

Unser Gespräch mit Soleen Yusef zu „Sieger sein“ war ein Highlight (Credit: Leo Lokai)

Interviews

Dazu gab es in der vergangenen Woche auch wegen der Flut von Neustarts eine Hülle und Fülle an Gesprächen mit Filmemacher:innen, allen voran – um im österreichischen Thema zu bleiben, mit Josef Hader zu „Andrea lässt sich scheiden“ und Marvin Kren zu seiner Netflix-Serie „Crooks“. Außerdem gab es einen doppelten italienischen Aufschlag mit Matteo Garrone zu „Ich Capitano“ und Paola Cortellesi zu ihrem bemerkenswerten Blockbuster „Morgen ist auch noch ein Tag“. Noch mehr Blockbuster aus dem Ausland: Peter Luisi schlägt mit seinem „Bon Schuur Ticino“ in der Schweiz alle Rekorde. Doku-Ass Joe Berlinger gibt Einblicke in seine Arbeit und „Crime Scene Berlin: Nightlife Killer“. Und schließlich hat das Gespräch mit Soleen Yusef zu ihrem tollen „Sieger sein“ eine Menge Spaß gemacht. 

Reviews
Auch bei den Besprechungen haben wir uns nicht lumpen lassen. Lesen Sie rein, was wir über die hochkarätigen Kinofilme „Andrea lässt sich scheiden“, „Ich Capitano“ und „Morgen ist auch noch ein Tag“ zu sagen haben. Und natürlich fehlt auch hier nicht unsere Besprechung zu „Sieger sein“. Hohe Wellen schlagen wird in Kürze „Civil War“, den mein Kollege Marc Mensch vortrefflich analysiert hat. Dazu kommen die neuen High-Class-Serien „Ripley“ (Netflix) und „John Sugar“ (Apple TV+) und die Fernsehreviews meines Kollegen Michael Müller (vortrefflich geschrieben) zu „Player of Ibiza“ und „Außer Dienst – Die Gerhard Schröder Story“.

Trailer
Eher eine ruhige Woche. Wir haben neu entdeckt die Trailer für „Elli – Ungeheuer gemein“ und „Niemals allein, immer zusammen“. Netflix macht Lust auf die neue Serie „Dead Boy Detectives“ und Disney+ versüßt allen „Star Wars“-Fans das Wochenende mit einem ersten Blick auf „Star Wars: Geschichten des Imperiums“.

Apropos
Und falls Sie es noch nicht gesehen haben sollten: Unsere für die deutschsprachige Branche wichtigsten Geschichten veröffentlichen wir immer auch auf EnglishFor maximum international impact, wie wir Globetrotter sagen. 

Gelesen und für interessant befunden

Niemand ist eine Insel. Deshalb wagen wir bei SPOT auch den Blick über den Tellerrand und machen unsere Leser:innen darauf aufmerksam, wenn es andernorts spannende Hintergrundartikel, Aufreger oder vielleicht einfach auch nur Unterhaltsames gab. 

• Diese Woche bin ich gleich über zwei Texte in der New York Times gestolpert. In der Rubrik „Screenland“ schreibt Kabir Chibber in seinem Kommentar „Hollywood’s New Fantasy: A Magical, Colorblind Past“ über die Fallstricke, die Hollywoods neue Liebe für Geschichtsklitterung mit sich bringt: Ist es wirklich ein Zeichen von Fortschritt, wenn man historische Geschichten auf eine Weise erzählt, als wäre damals eine diverse Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit gewesen?

• Mein Lieblingstext findet sich ebenfalls in der New York Times: eine Reportage über Netflix-Chef Reed Hastings, der sich für eine nicht bekannte Summe ein höchst defizitäres Skigebiet in den Bergen von Utah gekauft hat und mit einem ungewöhnlichen Geschäftsmodell in die schwarzen Zahlen führen will. ⛷️🏂

• Bei Deadline hat Michael Cieply einen schmissigen Kommentar über ein wenig erfreuliches erstes Quartal 2024 in Hollywood geschrieben – mit der Aussicht auf Besserung in Q2, beginnend mit der CinemaCon.

• David Poland wirft in seinem Substack „The Hot Button” nach Bob Igers Sieg über Nelson Peltz einen Blick auf das restliche Line-up von Disney in diesem Jahr.

• In Variety machen sich Brent Lang und Rebecca Rubin Gedanken, warum Imax als Nonplusultra als Kinoerlebnis keinen größeren Eindruck bei Wall Street hinterlässt. 

• Ebenfalls in Variety: das lange Interview von Elsa Keslassy mit Thierry Frémaux über das kommende Festival de Cannes. 

• Abschließend noch eine Empfehlung: Künftig wird Sofia Glasl den Film-Newsletter der SZ schreiben, der immer am Donnerstag erscheint. Finde ich gut. Die Anmeldung ist umsonst.

• Und gerade erfahre ich noch, dass unser Kollege Patrick Heidmann künftig regelmäßig über französische Produktionen berichten wird, für Unifrance, auf youTube. Finde ich auch gut.

Short Goodbye

Einmal durch die Branchenwoche und zurück: Ich verabschiede mich von Ihnen und wünsche ein wunderbares Wochenende… Nächste Woche erwartet Sie unsere Berichterstattung von der CinemaCon, Wissenswertes von der Diagonale und selbstverständlich alles, was sonst noch passiert in der weiten Welt von Film, Kino, Streaming und Fernsehen. Im beschwingten Gefühl von „Ripley“ entlasse ich Sie mit einem italienischen Schlagerklassiker von Mina, einst eine Empfehlung von Johnny Marr von den Smiths… Muss also gut sein, ist es auch…

In diesem Sinne,
Ihr Thomas Schultze