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Björn Hoffmann, Pandora Film: „Teile des Publikums kehren nicht mehr zurück“

Wie hat sich der Markt seit der Pandemie verändert, wo liegen die größten Herausforderungen im Arthouse-Segment – und welche kürzliche Kampagne eines Mitbewerbers hält man für besonders gelungen? SPOT hat sich im Vorfeld des zentralen Arthouse-Treffens bei Verleihern umgehört.

Björn Hoffmann, Pandora Film (Credit: Pandora Film)

#1 Was ist die größte Herausforderung an Verleiharbeit im Arthouse-Segment?

Björn Hoffmann: Aus unserer Sicht ist die größte Herausforderung die zielgenaue Ansprache und Aktivierung des Publikums, immer unter Berücksichtigung wirtschaftliche Parameter. Vorkosten und Einspiel sollten in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen und im Erfolgsfall auch ein Recoupment für die Produktion aus dem Kino ermöglichen. Das bedeutet aber auch, mit mittleren Budgets eine breite Awareness zu erreichen, was immer schwieriger wird, da Kampagnen zunehmend kleinteiliger werden. 

#2 Hat sich der Markt seit der Pandemie grundsätzlich verändert – und wenn ja, wie?

Björn Hoffmann: Ich denke die gesamte Branche bemerkt einen Wandel. Teile des Publikums haben sich nach der Pandemie offenbar auf Dauer vom Kino verabschiedet und kehren auch nicht mehr zurück. Das betrifft insbesondere die Zielgruppe der Best-Ager und vor allem die Senioren. Hingegen erleben wir seit ein paar Jahren ein neues Interesse bei einem jungen, urbanen Publikum, welches sich wieder für internationale, edgy Arthouse Filme begeistert. Das macht mir Hoffnung!

#3 Hand aufs Herz: Welche kürzliche Kampagne eines Mitbewerbers halten Sie für besonders gelungen?

Björn Hoffmann: Ich halte die Kampagne der Kolleg:innen von X Filme für „Zwei zu Eins“ und von Alamode für „Ein kleines Stück vom Kuchen“ sehr gelungen! In beiden Fällen hat der Verleih das Maximum aus den Filmen geholt. Die beiden Kampagnen unterscheiden sich sicherlich enorm in ihrer finanziellen Ausstattung, aber beide waren clever und passgenau und haben die Filme zum Erfolg geführt.