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Markus Eisele, Arena Filmtheater: „Viel in Aufenthaltsqualität investiert“

Wo sieht man sich im bisherigen Jahresverlauf positioniert – und mit welchem Gefühl blickt man den Tagen der Filmkunstmesse Leipzig entgegen? Wir haben uns im Vorfeld bei Kinobetreibenden umgehört.

Markus Eisele, Arena Filmtheater (Credit: Markus Eisele/privat)

#1 „Back to Black“, „Perfect Days“ oder „Morgen ist auch noch ein Tag” – welcher Titel beschreibt das Kinojahr 2024 für Sie am treffendsten?

Markus Eisele: Eigentlich durchaus „Perfect Days“. Auch wenn dieses Jahr kaum Filmtitel herausgestochen sind und wir auch manche Enttäuschung erlebt haben, sind wir mit fast allen unseren Häusern zur Jahresmitte auf Rekordkurs. Wir führen das aber weniger auf die Situation am Gesamtmarkt zurück als vielmehr auf interne Gründe: Unser Abo kommt zum Laufen, unser Dispo-Team hat in der Programmarbeit stark nachgelegt, unser neues Marketing greift und wir haben in den vergangenen Jahren viel in unsere Aufenthaltsqualität investiert. Euphorie wäre aber nicht angebracht, denn ohne „Barbie“, „Oppenheimer“ und „Eberhofer“ wird das zweite Halbjahr deutlich schlechter ausfallen als 2023.

#2 Stärkere Vernetzung steht im Zentrum diverser aktueller Initiativen – gibt es eine, die Sie für besonders interessant halten?

Markus Eisele: Ich glaube Arthouse-Kinos mit ihrem hohen individuellen Anspruch tun sich generell schwer, ihre Eigenständigkeit aufzugeben und sei es auch nur in einem kleinen Bereich. Ich nehme da uns selbst nicht aus. Gleichzeitig sehen wir ja schon länger, dass Kooperationen gerade in schwierigen Marktsituationen unumgänglich sind. Mit unseren mittlerweile sechs eigenen und weiteren assoziierten Häusern haben wir den Vorteil, dass wir sozusagen unser eigenes Netzwerk bilden und wertvolle Synergien in Marketing, Personalarbeit und Verwaltung nutzen können, ohne die Individualität jedes einzelnen Kinos aufgeben zu müssen.

#3 Worauf freuen Sie sich in Leipzig besonders? 

Markus Eisele: Die Filmkunstmesse ist unser wichtigster Branchentermin im Jahr. Wir sind deshalb in Leipzig mit einem großen Team vertreten und sichten fast jeden Film. Das gibt uns einen sehr guten Überblick über die kommende Saison. Neben den all den Filmen ist es aber vor allem auch die besondere Atmosphäre, auf die ich mich in Leipzig immer freue.