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Filmfonds Wien fördert hochkarätige Projekte

Der Filmfonds Wien hat in seiner ersten Jurysitzung 2024 zahlreiche hochkarätige Projekte unterstützt. Namen wie Andreas Prochaska, Ulrike Ottinger, Tizza COVID & Rainer Frimmel sind dabei. Auch Claudia Jüptner-Jonstorff, die mit „Griechenland“ (gemeinsam mit Eva Spreitzhofer) den österreichischen Blockbuster des vergangenen Jahres inszenierte. Jetzt bereitet die Filmemacherin „Aufputzt is’“ vor.

Schon das Durchlesen der aktuellen Förderzusagen des Filmfonds Wien (FFW) macht Spaß: Eine Horrorkomödie mit Josef Hader und Caroline Peters! Die Regisseurin des heimischen Blockbusters „Griechenland“, Claudia Jüptner-Jonstorff, arbeitet am nächsten Projekt! Bei Amour Fou dreht sich alles um „Die Blutgräfin“ und das Erfolgsduo Tizza Covi und Rainer Frimmel begibt sich  mit Al Cook auf Bluesreise. Und auch ein neuer Horrorfilm von Genre-Spezialist Andreas Prochaska weckt die Vorfreude.

Doch von vorne: Im Bereich Herstellung von Kinofilmen floss eine Gesamtsumme von 3.235.000 Euro. Die höchste Fördersumme erhielt „Die Blutgräfin“ (680.000 Euro), das neue Regieprojekt von Ulrike Ottinger, das bei Amour Fou Vienna eine Heimat hat. Das Drehbuch schrieb Ottinger gemeinsam mit der renommierten Autorin Elfriede Jelinek und erzählt von der Gräfin Bathòry, die sich darauf vorbereitet, Wien zurückzuerobern. Aber die Zeit drängt, denn ein mysteriöses Buch ist wieder aufgetaucht, das Vampire in gewöhnliche Sterbliche verwandelt.

Andreas Prochaskas Horrorfilm „Welcome Home“ wird bei Lotus-Film produziert und erhielt 550.000 Euro aus dem FFW-Fördertopf. Deutscher Koproduzent ist Senator Filmproduktion. Die Geschichte handelt von einer Berliner Notärztin, die eine Villa in Österreich erbt und in eine dämonische, von Frauen dominierte Gemeinschaft gelangt. Prochaska inszeniert nach eigenem Drehbuch.

545.000 Euro gehen an die Gebhardt Productions für die Weihnachtskomödie „Aufputzt is‘“ von Claudia Jüptner-Jonstorff. Damit verfilmt die Regisseurin das gleichnamige Erfolgsprogramm von Kabarettist Gery Seidl. Es wird die Geschichte des gestressten Bauleiters Andi erzählt, der bei Frau und Tochter einiges gutzumachen hat und verspricht, dieses Jahr die Weihnachtsorganisation zu übernehmen. Für einen chaosfreien Ablauf steht ihm jedoch vor allem eine Person im Weg: er selbst.

Und die mit Josef Hader und Caroline Peters hochkarätig besetzte Horrorkomödie „Body Farm“ erhält 480.000 Euro Förderung: Produktionsfirma ist die Film AG, für die Regie zeichnen Michael Fuith und Manuel Johns verantwortlich. Im Inhalt heißt es: „Eigentlich will der Förster Johann seine Ex-Frau Sophia nur warnen, wie sehr man im Dorf ihrer forensischen Forschungseinrichtung im angrenzenden Wald abwehrend gegenübersteht. Doch kaum am Gelände angekommen, muss Johann erkennen, dass die Dorfbevölkerung das geringste Problem darstellt, denn ein schnellwachsender Schleimpilz hat den Toten neues Leben eingehaucht.“

Das Drama und Frauenportrait „Übersee“ von Regisseur Christian Frosch, dessen Drehbuch zusammen mit Achmed Christian Bürger entstand, wurde mit 320.000 Euro aus dem FFW-Fördertopf unterstützt. Es wird von der Wiener Prisma Film als majoritäre Koproduktion gemeinsam mit der Luxemburger Paul Thiltges Distributions und der Bremer Kinescope Film umgesetzt.

Dem neuen Dokumentarfilm von Tizza Covi und Rainer Frimmel, „Kein Platz für Johnny B. Goode“ wurden 150.000 Euro zugesprochen. Veneto Film Productions produziert. Über den Inhalt erfahren wir: „Als der legendäre Wiener Bluesmusiker Al Cook erfährt, dass seine Wohnung und sein Probestudio einem Abriss zum Opfer fallen werden, bricht seine Welt zusammen. Wohin mit seinem Klavier, mit all den Gitarren und der Schellack-Sammlung? Auf der Suche nach einem neuen Glück, begibt er sich quer durch Wien auf eine Reise in seine Vergangenheit.“

Im Bereich Herstellung von TV-Produktionen flossen 1.092.600 Euro. Mit 330.000 Euro wurde Rundfilm für ihre zweite Prime-Video-Original-Serie „Drunter & Drüber“ unterstützt (nach „Beasts Like Us“), die Christopher Schier und Judith Westermann mit dem „Pass“-Duo Nicholas Ofczarek und Julia Jentsch inszenieren. Von Mona Film wurden zwei Projekte unterstützt: Der dritte Teil der Thrillerreihe „Im Schatten der Angst“ (120.000 Euro; Regie Bogdana Lorenz) und die TV-Komödie „Mama ist die Best(i)e“ (220.000 Euro; Regie Mirjam Unger). Für den dritten Teil der Thrillerreihe „Im Schatten der Angst“ wird Psychotherapeutin Karla Eckhardt zur Fahndung des flüchtigen Mörders Linsky hinzugezogen. Dieser hat es ausgerechnet auf Eckhardts Ziehvater und Mentor Prof. Kressmann abgesehen. Die Dreharbeiten finden im Herbst in Wien statt. Die schwarze Komödie „Mama ist die Best(i)e“ basiert auf einem Drehbuch von Uli Brée: Zwölf Jahre saß Gloria, gespielt von Adele Neuhauser, unschuldig im Gefängnis. Nun wird sie wegen Haftunfähigkeit entlassen und ist fortan mit Fußfessel an die Familienvilla gebunden. Aber ihre durchtriebene Familie unterschätzt Gloria auf verhängnisvolle Weise.

Mit Projektentwicklung wurden fünf Projekte mit gesamt 106.500 Euro unterstützt.

Die Jury der 1. Fördersitzung 2024 bestand aus FFW-Geschäftsführerin Christine Dollhofer, Peter Jäger, Katrin Renz, Andreas Rothbauer und Manfred Schmidt. Das Geschlechterverhältnis im Bereich Regie/Herstellung von Kinofilmen ist 50/50; im Bereich Herstellung von Fernsehproduktionen 43,5 Prozent (Regisseure) vs. 56,5 Prozent (Regisseurinnen).

Für die komplette Förderliste bitte da lang.