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Filmfest Oldenburg ehrt Filmemacher Na Gyi und Paing Phyo Thu aus Myanmar

Wegen ihres Protestes gegen die Militärjunta in Myanmar musste das Filmemacherehepaar Na Gyi und Paing Phyo Thu sein Heimatland verlassen und lebt im Exil. Das Internationale Filmfest Oldenburg ehrt dem Paar in diesem Jahr mit einem Tribute.

Dem Filmemacherehepaar Paing Phyo Thu und Na Gyi aus Myanmar ist der Tribute des Internationalen Film Festival Oldenburg in diesem Jahr gewidmet (Credit: Internationales Film Festival Oldenburg)

Das Internationale Film Festival Oldenburg (11. bis 15. September) ehrt das Filmemacherehepaar Na Gyi und Paing Phyo Thu in diesem Jahr mit einem Tribute. Das gab das Festival heute bekannt.

Von Beginn des Militärputschs in seinem Heimatland Myanmar im Februar 2021 an hatte sich das Paar an Demonstrationen gegen die dortige Militärjunta beteiligt. Im April wurde gegen Paing ein Haftbefehl erlassen; sie habe ihre Popularität dazu genutzt, um Beamte zur Teilnahme an den Protesten zu überreden. Nachdem die Morddrohungen gegen sie und ihre Kollegen zunahmen, beschlossen Na Gyi und Paing Phyo Thu, ihr Heimatland zu verlassen und gründeten nach monatelanger Flucht an einem unbekannten Ort die Organisation The Artists Shelter zur Unterstützung von Künstlern aus Myanmar im Exil.

Im Rahmen des Tribute wird in Oldenburg die erste Zusammenarbeit des Paares aus dem Jahr 2019, die Romanverfilmung „Mi“, in der Paing eine respektlose und unbekümmerte junge Frau spielt, die an Tuberkulose stirbt, gezeigt. Darüber hinaus stehen ihr zweiter gemeinsamer Spielfilm „What Happened to the Wolf?“, der seine Weltpremiere 2021 auf dem Internationalen Film Festival in Oldenburg gefeiert hatte, sowie die drei gemeinsamen Kurzfilme „Guilt“, „Our Turn“ und „My Lost Nation“ auf dem Tribute-Programm.

Neben dem Tribute hat das Internationale Film Festival Oldenburg heute neben dem bereits feststehenden Eröffnungsfilm „Traumnovelle“ weitere Filme für seine diesjährige Ausgabe bekannt gegeben: 

• „Flieg Steil“ (Regie: Martina Schöne-Radunski und Lana Cooper), Deutschland 2024, Weltpremiere
• „James“ (Regie: Max Train), Kanada 2024, Weltpremiere
• „Baby Brother“ (Regie: Michael J. Lang), UK 2024, Weltpremiere
• „$$“ (Regie: Jake Remington), USA 2024, Internationale Premiere
• „The Second Act“ (Regie: Quentin Dupieux), Frankreich 2024, Deutschlandpremiere
• „Bang Bang“ (Regie: Vincent Grashaw), USA 2024, Deutschlandpremiere
• „Am Ende der Wahrheit“ (Regie: Saralisa Volm), Deutschland 2024
• „Electra“ (Regie: Hala Matar), Italien/USA 2024, Deutschlandpremiere
• Three“ (Regie: Nayla Al Khaja), Vereinigte Arabische Emirate 2024, Europapremiere
• „Telpathic Letters“ (Regie: Edgar Péra), Portugal 2024, Deutschlandpremier
• „Saint Claire“ (Regie: Mitzi Peirone), USA 2024, Deutschlandpremiere