Einen Tag nach der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in Paris haben die öffentlich-rechtlichen Sender Bilanz gezogen.
53,4 Mio. Zuschauer – das entspricht rund zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland – haben seit dem 26. Juli die Übertragungen von den gestern zu Ende gegangenen Olympischen Spielen in Paris bei ARD und ZDFverfolgt. Das teilten die beiden öffentlich-rechtlichen Sender, die insgesamt 243 Stunden aus Paris übertragen haben, heute mit. Mit den Sportberichten, die mit 201 Stunden den Löwenanteil an der Berichterstattung ausmachten, wurde demnach eine durchschnittliche Reichweite von 3,62 Mio. Zuschauer (MA: 30,9 Prozent) erzielt; überdurchschnittliche Marktanteile standen bei den Kindern (40,5 Prozent) und bei den 14- bis 49-Jährigen (37,2 Prozent) zu Buche, Männer und Frauen seien im Publikum zu annähernd gleichen Teilen vertreten gewesen, lassen ARD und ZDF wissen.
„Die Olympischen Spiele interessieren die gesamte Gesellschaft in Deutschland. Egal ob Jung, ob Alt, Mann oder Frau, egal ob Tischtennis, Hockey, Leichtathletik, Basketball oder Golf – in den letzten zweieinhalb Wochen wurde eingeschaltet, geklickt, gestreamt, im Relive angesehen, über Social Media verfolgt und das über alle olympischen Sportarten. ARD und ZDF haben es mit ihrer Vielzahl an Angeboten geschafft, die Menschen in die Welt von Olympia mitzunehmen und sie für die Leistungen der Athletinnen und Athleten zu begeistern. In Anbetracht des Aufwands, den wir crossmedial über alle Angebote betrieben haben, ist das eine wunderbare Bestätigung für alle Kolleginnen und Kollegen, die mit diesem Riesen-Projekt befasst waren“, kommentiert Axel Balkausky, Sportkoordinator der ARD, die heute bekannt gegebenen Zahlen.
Im Ersten war mit der Eröffnungsfeier am 26. Juli auch das reichweitenstärkste Programm der gesamten Spiele zu sehen gewesen; 10,44 Mio. Zuschauer (MA: 45,5 Prozent) bedeuteten auch die größte Reichweite einer Olympia-Übertragung seit 20 Jahren.
Bei den Sportübertragungen verzeichnete das Erste mit den Leichtathletik-Wettbewerben am 4. und 8. August mit jeweils rund acht Mio. Zuschauern sowie dem Hockey-Viertelfinale der Herren zwischen Deutschland und Argentinien (7,74 Mio. Zuschauer / MA: 29,2 Prozent) und dem Tischtennis-Halbfinale der deutschen Frauen gegen Japan (7,57 Mio. Zuschauer / MA: 34,7 Prozent) die größten Reichweiten.
Im ZDF sahen gestern Abend 7,78 Mio. Zuschauer (MA: 40,5 Prozent) gestern Abend die Übertragung der Abschlussfeier aus Paris. Erfolgreichste Sportübertragung war Senderangaben zufolge die vom Tischtennis, die am 5. August auf 7,56 Mio. Zuschauer (MA: 31,5 Prozent) kam, gefolgt von einer Zusammenfassung im Modernen Fünfkampf (7,43 Mio. Zuschauer / MA: 34,9 Prozent) und dem Finale im 3×3-Basketball der Frauen zwischen Deutschland und Spanien (7,4 Mio. Zuschauer / MA: 34 Prozent). Im Durchschnitt kamen die 122 Stunden Olympiaübertragungen im Zweiten auf 3,37 Mio. Zuschauer (MA: 30,1 Prozent).
ZDF-Sportchef Yorck Polus kommentiert die heute bekannt gegebenen Zahlen: „Paris hat gezeigt, dass die Idee von Olympia lebt und die Menschen begeistert. Die Spiele haben mit ihrer sportlichen Vielfalt auch wieder viele jüngere Menschen stärker angezogen als zuletzt. Diese Begeisterung konnten wir zu unseren Zuschauerinnen und Zuschauern transportieren. Wir sind hoch zufrieden mit dem Zuschauerinteresse im TV, aber auch auf den digitalen Plattformen. Und wir freuen uns jetzt schon darauf, dass wir von den nächsten Olympischen Spielen wieder vollumfänglich linear und digital berichten und erneut die Vielfalt des Sports abbilden können.“
Auch online erfolgreich
ARD und ZDF zogen heute auch Bilanz über die Online-Nutzerzahlen ihrer Olympiaübertragungen.
Nach Angaben der ARD sei die Livestream-Nutzung in den Mediatheken der beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten und auf sportschau.de mit rund 225 Mio. Abrufen und 65 Mio. Nutzungsstunden „enorm“ gewesen. Mit 2,4 Mio. Aufrufen habe das Halbfinale der deutschen Basketballer gegen Frankreich die meisten Aufrufe erzielt. Auch Hintergrund-Dokus wie „Turnen – 60 Sekunden Perfektion“ (1,2 Mio. Aufrufe), der Dreiteiler „Olympia 2024 – Die Hintergründe“ (knapp 700.000 Aufrufe) und „Generation F – Zeit für Sportler:innen“ (660.000 Aufrufe) hätte „großartige Nutzerzahlen“ erzielt.
Gerd Gottlob, ARD-Teamchef für Olympia: „Unser Multistreamplayer, den wir in der ARD entwickelt und jetzt bei Olympia zum ersten Mal zum Einsatz gebracht haben, hat genau den Nerv unserer Nutzerinnen und Nutzer getroffen. Die einfache Bedienung, die Nutzerfreundlichkeit, die Übersichtlichkeit über die vielen Streaming-Angebote und die neuen Sprungmarken – das hat alle überzeugt und für die herausragenden Abrufzahlen gesorgt! Insgesamt haben wir mit unserem großartigen ARD-Team, aber auch in enger Zusammenarbeit mit dem ZDF, so ein buntes, vielfältiges und abwechslungsreiches Angebot über alle Plattformen erstellt wie noch nie und freuen uns sehr darüber, dass es derartig erfolgreich angenommen wurde.“
Das ZDF bilanziert „in den Olympia-Wochen“ für seine Mediathek durchschnittlich 8,62 Mio. Visits pro Tag, an den Tagen, an denen das ZDF die Wettbewerbe der Olympischen Spiele übertragen hatte, seien es 9,93 Mio.gewesen. Gegenüber den Olympischen Spielen von Tokio im Jahr 2021 entspreche dies einer Steigerung von 62 Prozent.
An Tagen ohne ZDF-Übertragung im linearen Fernsehen erreichte das Online-Angebot „ZDF Nachrichten und Sport“ durchschnittlich 5,05 Mio. Visits, an Tagen mit ZDF-Übertragung waren es 6,21 Mio.; eine Steigerung gegenüber den Spielen von Tokio um 106 Prozent. Am 9. August wurde bei „ZDF Nachrichten und Sport“ mit 7,09 Mio. Visits die vierthöchste Tagesnutzung im aufgelaufenen Jahr erzielt.
Bei den Event-Livestreams kam das ZDF nach eigenen Angaben auf insgesamt 77,79 Mio. Views – ein Plus von 190 Prozent gegenüber den Olympischen Spielen in Tokio vor drei Jahren. Die Nutzungsdauer lag bei 22,19 Mio. Stunden. Erfolgreichster Event-Livestream sei der vom zweiten Wettkampftag mit 2,05 Mio. Views, gefolgt von dem vom vierten Wettkampftag (1,84 Mio. Views) und dem vom 14. Wettkampftag (1,79 Mio. Views) gewesen.