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Cineville Deutschland startet Mitte August

Der Start des deutschen Ablegers des niederländischen Erfolgsmodells Cineville wurde mit Spannung erwartet – jetzt steht der konkrete Termin fest. Zum Auftakt sind mehr als zwei Dutzend Kinos in fünf Städten am Bord, ausgeweitet werden soll das Modell schon im Oktober.

Am 15. August startet Cineville Deutschland in fünf Städten (Credit: Cineville Deutschland/Iris Duvekot)

Unbegrenzter Kinogenuss ab 20 Euro pro Monat: Mit diesem Angebot geht das in den Niederlanden ins Leben gerufene Kinoabo Cineville nun auch in Deutschland live. Wie die Initiatoren mitteilten, fällt der offizielle Startschuss am 15. August, nachdem die zentrale Plattform www.cineville.de im Juni an den Start gebracht wurde. Dort lassen sich schon jetzt zwei Arten von Startgutscheinen (jeweils mit 4,50 Euro Zusatzgebühr) erwerben: Einer für zwölf Monate Cineville zum Preis von 244,50 Euro; einer für vier Monate zu einem Preis ab 92,50 Euro. Hier gelten folgende Konditionen: Für „Cineville U26“ (für Nutzerinnen und Nutzer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren) werden 22 Euro pro Monat fällig; für das reguläre Abo ab 26 Jahren 24 Euro pro Monat, also insgesamt 96,50 Euro. Das Vier-Monats-Abo verlängert sich ohne Kündigung jeweils monatlich, das Jahresabo endet ohne Verlängerung automatisch.

Zum Stichtag 15. August sind fast 30 Kinos in den fünf Städten Berlin, Hamburg, Freiburg, Köln und Nürnberg an Bord, schon im Oktober dieses Jahres sollen bundesweit weitere Filmtheater hinzukommen. Zum Start bereits bestätigt sind folgende Häuser:

Berlin: Wolf Kino, Il Kino, fsk Kino, Filmkunst 66, Ladenkino, Sputnik, City Kino Wedding, Klick Kino, Brotfabrik
Köln: Odeon, Off Broadway, Weisshaus Kino, Cinenova, Filmpalette, Filmhaus, Lichtspiele Kalk
Nürnberg: Casablanca, Filmhaus, Metropolis, Meisengeige
Freiburg: Harmonie, Friedrichsbau Kino, Kandelhof
Hamburg: Abaton, Zeise Kinos, Alabama, Filmraum

Die Tatsache, dass sich in jeder Stadt mehrere Kinos an dem Modell beteiligen, gilt gemeinhin als wesentlicher Erfolgsfaktor für ein Abomodell – ist damit doch eine Vielfalt des Angebots für Nutzerinnen und Nutzer vor Ort sichergestellt.

Cineville Deutschland geht auf enge Zusammenarbeit unabhängiger Kinos in Deutschland zurück. Die Etablierung des niederländischen Modells wurde final während der Berlinale 2023 in einer Runde von sieben Kinobetreiberinnen und Betreibern beschlossen.

Ziel ist es, mit der Cineville-Karte uneingeschränkten Zugang zu einer Vielzahl von Filmen, Festivals und Sonderveranstaltungen in allen teilnehmenden Kinos deutschlandweit zu ermöglichen. Mitglieder sollen zudem exklusiven Zugang zu besonderen Community-Events erhalten und zusätzlich von Zusatzinformationen rund um das Kinoprogramm profitieren.

Das Vorbild

Die Idee von Cineville geht auf das Jahr 2009 zurück, als eine Gruppe junger Kinobetreiberinnen und -betreiber in Amsterdam die Idee entwickelte, ein Netzwerk aus Kinos zu schaffen, um den Besuch von Arthouse-Kinos attraktiver und zugänglicher zu machen – insbesondere für ein junges Publikum. Heute sind über 70 Kinos in 40 Städten in den Niederlanden Teil des Netzwerks, 2022 konnte Cineville dort über 90.000 Abonnentinnen und Abonnenten verzeichnen, mit einem Schwerpunkt beim Publikum zwischen 20 und 35 Jahren. Laut der Initiatoren von Cineville Deutschland konnte das Modell den Kinobesuch in den Niederlanden „signifikant steigern“. Demnach kämen Cineville-Mitglieder im Schnitt auf 2,5 Kinobesuche pro Monat, 87 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer würden 1,5 Mal häufiger ins Kino gehen als zuvor. Szeigerungen beim Kinobesuch seien nicht nur bei Blockbustern und großen Arthouse-Titeln zu verzeichnen, sondern auch bei kleineren Starts und experimenteller Filmkunst. Damit erfülle sich nicht zuletzt die Hoffnung, dass Cineville-Mitglieder auch bereit seien, weniger bekannte Filme und ungewöhnliche Genres zu entdecken. Ein erster europäischer Ableger wurde 2022 mit Cineville Belgien gegründet, unter dem Namen „nonstop – Dein Kinoabo“ startete das Modell im März 2023 auch in Österreich; dort beteiligen sich aktuell 24 Kinos. In Entwicklung befindet sich zudem ein schwedischer Ableger.

Cineville Deutschland wurde mit je 100.000 Euro von der FFA und von Europa Cinemas (dort im Rahmen von „Collaborate to Innovate“) gefördert. Die Geschäftsführung von Cineville Deutschland liegt in den Händen von Mirjam Haas, im Vorstand sitzen Felix Grassmann, Matthias Damm und Jürgen Lütz. Bei der Erstellung redaktioneller Inhalte arbeitet Cineville Deutschland mit dem Indiekino Magazin zusammen.