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Richard Linklater hat einiges in der Pipeline

Am kommenden Freitag startet Richard Linklaters Actionkomödie „Hit Man“ bei Netflix. Unterdessen arbeitet der US-Regisseur und -Drehbuchautor an zahlreichen Projekten.

Richard Linklater, hier im Vorfeld der Premiere seiner Actionkomödie „Hit Man“ im vergangenen Jahr in Venedig, hat derzeit einiges in der Pipeline (Credit: IMAGO / Independent Photo Agency Int.)

Während am kommenden Freitag Richard Linklaters Actionkomödie „Hit Man“, die im vergangenen Jahr in Venedig ihre Premiere gefeiert hatte, bei Netflix startet, arbeitet der US-Regisseur und -Drehbuchautor an zahlreichen Projekten.

So arbeitet Linklater aktuell an einem weiteren Langzeitprojekt, nach „Boyhood“, den er in den Jahren 2002 bis 2013 realisierte, der Adaption von Stephen Sondheims Musical „Merrily We Roll Along“, dessen Handlung auf einen Zeitraum von 20 Jahren angelegt ist – und für dessen Umsetzung er sich auch exakt 20 Jahre Zeit lassen will. 

In einem Interview mit der „New York Times“ darauf angesprochen, dass Linklater, der Ende des Monats seinen 64. Geburtstag feiern wird, ja dann über 80 Jahre alt sein werde und das dann eine Art Karriereabschluss sein könnte, erklärte Linklater: „Daran habe ich nie gedacht, denn ich sehe mich selbst mit 94 Jahren einen Film machen. Das tue ich wirklich. Ich werde weitermachen, versuchen, in Form zu bleiben, gesund zu sein, und hoffen, dass ich Glück habe. Aber wir erzählen eine Geschichte, die sich über 20 Jahre erstreckt, und es ist wirklich wichtig, dass man spürt, wie diese Jahre vergehen, damit die Geschichte funktioniert. Das war ‚Boyhood‘. Man musste spüren, wie das Leben vorbeizieht. Und in diesem Film geht es um langfristige Freundschaften und darum, wie das Leben mit Menschen umgeht und wie sich das im Laufe von 20 Jahren verändert.“ 

Als erster Film, den Linklater komplett in Frankreich realisiert, entsteht derzeit „Nouvelle Vague“ über die Entstehung der dieser cineastischen Stilrichtung in den 1950er Jahren in Frankreich. Der Film fokussiert sich auf die Produktion von Jean-Luc Godards bahnbrechenden Werk „Außer Atem“ aus dem Jahr 1959. Godard wird in „Nouvelle Vague“ von Guillaum Marbeck verkörpert, Jean Seberg, die durch ihre Rolle in „Außer Atem“ Kultstatus erlangt hatte, wird von Zoey Deutch dargestellt. Wie Godards „Außer Atem“ wird auch „Nouvelle Vague“ in Schwarzweiß gedreht. Die Kamera führt David Chambille, der bei den letzten drei Filmen von Bruno Dumont – „Jeanne d’Arc“, „France“, „L’Empire“) hinter der Kamera gestanden hatte. 

Ein weiteres Projekt, das Linklater in Angriff nehmen will – ob als nächstes, ist nicht bekannt -, ist „Blue Moon“, benannt nach der 1934 entstandenen gleichnamigen Ballade von Richard Rodgers und Lorenz Hart. Wie „Deadline“ berichtet, soll Robert Kaplow, mit dem Linklater bei „Ich & Orson Wells“ zusammengearbeitet hatte, das Drehbuch schreiben.

Im Mittelpunkt von „Blue Moon“ steht Hart, der die Texte zu 28 Musicals, die Rodgers komponiert hat, geschrieben hat. Die beiden haben von 1919 bis in die frühen 1940er Jahre zusammengearbeitet, bis wegen Harts Alkoholproblemen und psychischen Erkrankungen, die ihm ein regelmäßiges Arbeiten unmöglich machten, zur Trennung kam. Rodgers tat sich 1943 mit Oscar Hammerstein II zusammen; gemeinsam entwickelten sie das für seine Zeit aufgrund der Integration von Musik, Text und Tanz in die Handlung revolutionäre Musical „Oklahoma“ und wurden zu einem der erfolgreichsten Duos in der Musicalgeschichte.