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Skydance-Deal vor Abschluss

Und nun doch Skydance: Wie u. a. der gut informierte Filmindustrie-Journalist Matt Belloni in Puck berichtet, muss nur noch National-Amusements-Chefin Shari Redstone endgültig grünes Licht geben, dann kann David Ellison nach einem letzten nachgebesserten Angebot für die B-Aktionäre Paramount Global übernehmen. 

Shari Redstone trifft die finale Entscheidung (Credit: Imago / Avalon.red)

Der Deal als solcher sei unter Dach und Fach, lassen die ersten Entertainment-Blogger wissen. Etwas mehr als einen Monat, nachdem das exklusive Verhandlungsfenster für Skydance um eine Übernahme von Paramount Global ausgelaufen war und es so ausgesehen hatte, als würde David Ellison mit seinem beim Aufsichtsrat wenig geliebten Angebot den Kürzeren ziehen, wird sich die junge Finanzierungs- und Produktionsfirma, die längst hinter den großen Marken von Paramount steht, zuletzt „Mission: Impossible“ und „Transformers“, nun doch durchsetzen. Während Sony/Apollo mit ihrem gerade noch so attraktiv erscheinenden Angebot wohl den Kürzeren zieht, hat Ellison die Oberhand gewonnen. 

Nach Informationen des Wall Street Journal wird Skydance zwei Milliarden Dollar für National Amusements zahlen, die Holdinggesellschaft der Familie Redstone, über die sie Paramount Global kontrolliert. Etwa die Hälfte der B-Aktionäre von Paramount erhalten den versüßten Preis von 15 Dollar pro Aktie, ein Aufschlag von 26 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag, und das Unternehmen erhält zusätzlich 1,5 Milliarden Dollar, um Schulden zu tilgen. Damit könnte es mit Skydance fusionieren. Die Ellison-Gruppe wird dann zwei Drittel von Paramount besitzen und hätte Kontrolle über das Studio, das unter diesem Arrangement weiter existieren würde – wenn Sony den Zuschlag erhalten hätte, wäre Paramount im Zuge der Fusion in dem anderen Studio aufgegangen und hätte nur noch als Marke existiert.

Einen Stolperstein soll es laut WSJ noch geben, obwohl der Paramount-Aufsichtsrat den Skydance-Deal laut Puck abgenickt hat: Shari Redstone soll zögern, weil angeblich ein weiteres Angebot des Produzenten Steven Paul vorliegt, der drei Milliarden Dollar für National Amusements bieten soll. Zudem soll das jüngst berufene Führungstrio von Paramount, George Cheeks, Chris McCarthy und Brian Robbins, weiterhin dafür plädieren, Paramount wie bisher weiterzuführen, was sie wohl auch bei der heutigen Aktionärsversammlung argumentieren werden. Dass tatsächlich allerdings noch einmal etwas die Übernahme von Skydance torpedieren kann, halten die Hollywood-Analysten indes für höchst unwahrscheinlich. 

Thomas Schultze