Login

Erste Dokumentale im Oktober

Mit der Dokumentale präsentiert sich im Herbst ein neues Dokumentarfilmfestival in der Hauptstadt. Künstlerische Leiterin ist Anna Ramskogler-Witt. Organisator ist The Good Media Network. Im Juli gibt es bereits eine Sommer-Preview.

Neues Filmfestival für Berlin: die Dokumentale (Credit: Dokumentale)

Berlin bekommt mit der Dokumentale ein neues Herbstfestival: Anspruch der vom The Good Media Network organisierten, zehntägigen Veranstaltung ist, nicht nur Dokumentarfilme zu kuratieren, sondern auch international ausgezeichnete Medienprojekte, immersive VR-Erlebnisse sowie Lesungen von Sachbüchern anzubieten. Aktuelle Themen unserer Gesellschaft, brennende Zeitfragen sollen aus neuen Perspektiven beleuchtet werden. Künstlerische Direktorin ist Anna Ramskogler-Witt. Mit der Dokumentale will sie eine Lücke schließen im Berliner Filmfestival-Angebot: „Berlin fehlte unserer Meinung nach eine Plattform für dokumentarische Erzählweisen, die das ganze Spektrum zeigt: Von Künstler*innenportraits über Projekte die sich mit unserer Vergangenheit und unserer Gegenwart beschäftigen bis hin zu Fragen der Wissenschaft. Wir wollen einen Ort der Begegnung schaffen, an dem ein Austausch auf Augenhöhe stattfinden kann, auch, wenn es um unterschiedliche Haltungen geht“.

Die 1. Ausgabe der Dokumentale findet vom 10. bis 20. Oktober statt. Erste Filme stehen bereits fest wie die Deutschlandpremieren von „My Fathers Diary“ von Ado Hasanovic und „I Am the River, The River Is Me“ von Petr Lom. In „My Fathers Diary“ erzählt der Filmemacher über die Besetzung Srebrenicas anhand von Archivvideos und Tagebuchaufnahmen seines Vaters; „I Am the River, The River Is Me“, der im März auf dem The Hague Movies that Matter Festival Weltpremiere feierte, zeigt die tiefe Verbundenheit von Māori-Stammesführer Ned Tapa und seiner Gemeinschaft mit dem Whanganui River in Aotearoa, der als erstes Gewässer der Welt als juristische Person anerkannt wurde. 

Um die Filmvorführungen anzureichern, wartet die Dokumentale mit den beiden Veranstaltungsformate D’Lounge und D’Salon auf, die einerseits Diskussionen, Sachbuchlesungen an ungewöhnlichen Orten mit DJ-Sets und Performances bieten, andererseits ein interaktives Diskussionsforum sein wollen, bei dem die Besucher bei Kaffee und Kuchen oder einem Aperitivo in den direkten Austausch mit den Filmschaffenden treten können. 

Auch für den Austausch innerhalb der internationalen Dokumentarfilmbranche ist gesorgt: Mit der Plattform D’Hub werden Workshops, Diskussionsrunden und dem nach eigenen Angaben ersten Impact Pitch in Deutschland angeboten. Beim Impact Pitch – unter dem Titel The Good Media Pitch – treffen Dokumentarfilmschaffende und andere nicht-fiktionale Storyteller auf Entscheidungsträger und zivilgesellschaftliche Akteure, um neue Kooperationen und Kampagnen zu entwickeln, die gut für die Filme und gut für die Gesellschaft sind, wie es in der Ankündigung heißt.

Bereits vom 18. bis 21. Juli wird die Dokumentale an verschiedenen Schauplätzen in Berlin mit Filmen präsent sein. U.a. mit der Deutschlandpremiere von „Nomad Solitude“ des belgischen Filmemachers Sebastien Wieleman über das unkonventionelle Leben dreier US-amerikanischer Frauen, die alternative Wohnformen in Wohnmobilen vorleben. Sowie „Catching Fire: The Story of Anita Pallenberg“ (Berlinpremeire) von Alexis Bloom, mit dem er das Model, die Schauspielerin und Muse der Rolling Stones Anita Pallenberg porträtiert.

Barbara Schuster