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P7S1-Aufspaltung abgewendet, mehr MFE- und PPF-Kandidaten im Aufsichtsrat

Die Aufspaltung von ProSiebenSat.1 konnte mit dem Votum der Mitglieder bei der Hauptversammlung knapp abgewendet werden. Aber beide Großaktionäre Media for Europe und die PPF Group bringen weitere Kandidaten in den Aufsichtsrat.

Andreas Wiele (l.) und Bert Habets
Der P7S1-Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Wiele (l.) und CEO Bert Habets (Credit: ProSiebenSat.1 Media SE/Benedikt Müller)

Von einem Showdown zwischen ProSiebenSat.1 und dem Großaktionär Media for Europe (MFE) um die Vormacht im deutschen Konzern war im Vorfeld der heutigen Hauptversammlung die Rede. Und es wurde eine Machtdemonstration der Italiener um Pier Silvio Berlusconi, auch wenn sie ihr größtes Ziel nicht durchbekamen.

Denn der Antrag von MFE auf Aufspaltung von ProSiebenSat.1 erhielt 70,95 Prozent der Stimmen. Nötig gewesen wären aber für eine Durchsetzung 75 Prozent. Der Antrag sah vor, das Kerngeschäft Unterhaltung von den Nicht-Kernaktivitäten wie dem Dating- und E-Commerce-Geschäft bei ProSiebenSat.1 abzuspalten. Es sollen zwei getrennte börsennotierte Gesellschaften entstehen, die von unabhängigen Management-Teams geführt werden.

Machtgewinn im Aufsichtsrat

Allerdings kam MFE mit allen anderen Anliegen durch. Insbesondere konnte der Großaktionär, der knapp 30 Prozent an ProSiebenSat.1 hält, neben seinen beiden schon etablierten Kandidaten Katharina Behrends und Thomas Ingelfinger zwei weitere Kandidaten im Aufsichtsrat unterbringen. EY-Wirtschaftsprüfer Simone Scettri ersetzt Rolf Nonnenmacher, Leopoldo Attolico kommt ebenso hinzu.

Gegen beide neuen MFE-Kandidaten hatte sich der ProSiebenSat.1-Aufsichtsrat und -Vorstand im Vorfeld ausgesprochen und eigene Kandidaten aufgestellt. Auch der Kandidat des anderen Großaktionärs, der tschechischen PPF Group, Christoph Mainusch, wurde in den Aufsichtsrat gewählt. PPF ist jetzt mit zwei Kandidaten im ProSiebenSat.1-Aufsichtsrat vertreten: Mainusch und Klára Brachtlová.