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Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Gérard Depardieu

Seit Jahren werden dem französischen Schauspielstar Gérard Depardieu wiederholt sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Nachdem er heute zum Verhör vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen wurde, kam am Abend die Mitteilung, dass er sich im Oktober vor Gericht wird verantworten müssen.

Gérard Depardieu (Credit: IMAGO / ABACAPRESS / Alban Wyters)

Gérard Depardieu wird sich im Oktober in Frankreich aufgrund des Vorwurfs eines sexuellen Übergriffs am Set des Films „Les volets verts“ im September 2021 in einem Strafprozess verantworten müssen. Dies teilte die Staatsanwaltschaft wenige Stunden, nachdem Gérard Depardieu aus vorübergehendem Polizeigewahrsam entlassen worden war, mit. Der Schauspieler hatte sich zuvor einem Verhör wegen diesem und eines weiteren, den Dreh von „Le magicien et les siamois“ im Jahr 2014 betreffenden Vorwurfs stellen müssen. Die gerichtliche Vorladung sei ihm mit Abschluss der Befragung überreicht worden, so die Staatsanwaltschaft. Depardieus Anwalt hatte die Befragung zunächst noch heruntergespielt.

Depardieu wurde in der Vergangenheit bereits vielfach sexueller Übergriffe beschuldigt und mehrfach angezeigt. Seit 2020 ermittelt die Justiz wegen mutmaßlicher Vergewaltigung der Schauspielerin Charlotte Arnould. Die Schauspielerin Hélène Darras hatte ihn ebenfalls wegen Vergewaltigung angezeigt, das Verfahren wurde jedoch wegen Verjährung eingestellt. Auch eine spanische Journalistin warf Depardieu Vergewaltigung vor, die 2023 in Spanien erhobene Anzeige hatte allerdings praktisch nur symbolischen Wert, da die Tat in Frankreich und vor rund 30 Jahren geschehen sein soll, mithin also verjährt wäre.