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Viererbündnis macht Druck in Sachen Förderreform

Produktionsallianz, Produzent*innenverband, AG DOK und Deutsche Filmakademie trommeln in einem auffallend ausführlichen Papier erneut für die Umsetzung von Anreizmodell und Investitionsverpflichtung zum Jahreswechsel.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist gefragt, abzuliefern. (Credit: Kristian Schuller)

Eine Mitteilung, die bereits x-fach in Richtung der Politik vorgebrachte Argumente noch einmal auf ganzen elf Seiten en détail skizziert, könnte man als ausgesprochen gut gemeint betrachten. Oder als Ausdruck erheblicher Besorgnis, dass die Politik ihre Hausaufgaben nicht macht. Im Fall der großen Förderreform könnte man dazu neigen, eher letzteres anzunehmen. Denn egal, bei wem man nun die Verantwortung sieht: Das Vertrauen in die Umsetzung einer großen Förderreform nach Maßgabe der einst von der BKM verkündeten Pläne ist in den letzten Wochen nicht unbedingt gewachsen – zumal der FFG-Entwurf mit der Schwächung einzelner, abseits der Produktion liegender Bereiche durchaus den Eindruck vermittelt, er könne mit dem Gedanken an ein Scheitern weiterer (produktionsfokussierter) Säulen im Hinterkopf verfasst worden sein.

Wie dem auch sei: Produktionsallianz, Produzent*innenverband, AG DOK und Deutsche Filmakademie betonen in einem gemeinsam verfassten (und als Ergänzung zur FFG-Stellungnahme deklarierten) Papier nachdrücklich, dass zusammen mit der Neuaufstellung der Strukturen und Förderungen von FFA und BKM am 1. Januar 2025 eine Invesititonsverpflichtung und eine neue automatische Standortförderung in Kraft treten müssten.

Dazu heißt es unter anderem: „Nur durch das Zusammenspiel der vorgenannten Säulen kann die Reform für den deutschen Film schnellstmöglich ihre Wirkung entfalten und den Filmstandort Deutschland national wie auch international nachhaltig stärken und einen echten wirtschaftlichen Impuls setzen.“ Insbesondere der enge Zusammenhang zwischen Investitionsverpflichtung mit Rechterückbehalt und einem zeitgemäßen Anreizsystem mache demnach eine gleichzeitige Einführung der beiden Instrumente zwingend erforderlich. „Die Kombination aus privaten Investitionen und staatlichen Anreizen führt zu einer nachweislichen Marktbelebung und Effizienzsteigerung der eingesetzten Mittel“, so eines der Argumente.

Die komplette Stellungnahme, die sich im Detail mit den beiden geforderten Instrumenten beschäftigt, finden Sie hier.

Marc Mensch