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Drehbuchverbände setzen ethische KI-Standards

Auf fünf Prinzipien haben sich die internationalen Drehbuchverbände FSE und IAWG für einen ethischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz einigen können.

Mann sitzt am Laptop und tut so, als ob er arbeiten würde
Arbeit am neuen Projekt (Credit: Pixabay/Lukas Bieri)

Die internationalen Drehbuchverbände Federation of Screenwriters (FSE) und International Affiliation of Writers Guilds (IAWG) haben sich auf fünf Prinzipien verständigt, die für einen ethischen Umgang mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Drehbuchprozess gelten sollen. Der Deutsche Drehbuchverband (DDV) unterstützt diese ethischen Guidelines ausdrücklich.

In einer gemeinsamen Stellungnahme gaben die Verbände am Donnerstag die fünf Punkte bekannt:

1) Bekräftigen, dass nur Autoren literarisches Material erstellen und dass große Sprachmodelle (LLMs) oder andere aktuelle oder zukünftige Formen künstlicher Intelligenz (KI) nicht anstelle von Autoren eingesetzt werden können

2) Auf die Schaffung von Mechanismen für verpflichtende Transparenz und Rechenschaftspflicht hinzuwirken und sicherzustellen, dass die Autoren informiert werden, wenn von KI generiertes Material zum Schreiben, Umschreiben, Polieren oder zur Erbringung zusätzlicher Schreibdienstleistungen verwendet wird

3) Für robuste Lizenzierungsmechanismen eintreten, die eine ausdrückliche und informierte Zustimmung zur Nutzung des geistigen Eigentums von Autoren in KI-Trainingsdaten erfordern, mit dem Ziel, sicherzustellen, dass nur geistiges Eigentum, das für eine solche Nutzung lizenziert wurde, in die Datensätze kommerzialisierter LLMs oder anderer gegenwärtiger oder zukünftiger Formen von KI aufgenommen wird

4) Sicherstellen, dass nur Menschen Anspruch auf Urheberrechte haben und im Rahmen des Urheberrechts im Zusammenhang mit maschinell erzeugtem Material anerkannt werden

5) Sich für eine faire Vergütung für die Nutzung des geistigen Eigentums von Autoren in LLMs oder anderen gegenwärtigen oder zukünftigen Formen von KI einzusetzen

FSE-Präsidentin äußert sich

Die FSE-Präsidentin und Drehbuchautorin Carolin Otto kommentiert: „Auch wenn wir die Arbeit der EU zur Verabschiedung des KI-Gesetzes begrüßen, gibt es noch ungelöste Probleme in Bezug auf die unerlaubte Nutzung unseres geistigen Eigentums für das Training großer Sprachmodelle und Unsicherheiten in Bezug auf die Urheberschaft und das Urheberrecht an maschinell erzeugtem Drehbuchmaterial. Wir beabsichtigen, unsere Bedenken sowohl auf nationaler als auch auf globaler politischer Ebene zu äußern und eine Standardsprache zu entwickeln, die Film- und Fernsehautoren in ihren Verträgen fordern können.“