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Was bringt der Tag? mit Maria Oberstadt, Filmfest-München-Aficionada

3,2,1 ACTION: SPOT media & film klingelt jeden Morgen einen Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin des Filmfest München aus dem Bett und will wissen: Was ist euer Highlight des Tages? Was steht speziell für euch an? Heute, zum Abschluss, ist es kein/e Filmfest-Mitarbeiter:in, sondern eine treue Filmfest-Stammkundin.

Maria Oberstadt (Credit: privat)

Maria Oberstadt, Filmfest-München-Aficionada: Ich habe mir den Wecker gestellt für euren Anruf – denn sonntags ist das sonst nicht meine Uhrzeit 😀.

Dieses Jahr konnte ich leider nicht so viele Filme schauen wie üblich, weil ich den Job gewechselt habe. Heute stehen noch drei Filme auf meiner Liste, in Summe waren es dann 15. Bei guter Planung bin ich in vergangenen Jahren auch locker auf zehn mehr gekommen.

Für mich ist der Fokus beim Filmfest der, dass ich keine Filme schaue, die einen regulären Kinostart haben und auch keine deutschen Produktionen sind. Die sprechen mich nicht primär an, beziehungsweise die kann ich dann sowieso im Kino oder später im Fernsehen schauen. Ich schaue beim Filmfest Filme, von denen ich weiß, dass ich sonst nie die Gelegenheit hätte, sie zu sehen. Besonders liebe ich im Nachgang die Q&As, weil man hier die Filme noch mal ganz anders Revue passieren lassen kann.

Schwer beeindruckt hat mich der mexikanische Beitrag „Sujo“, der über Waisenkinder erzählt, die hervorkommen, wenn deren Eltern in Mexiko durch Gang-Aktivitäten sterben. Auch „The G“ fand ich fantastisch. Er erzählt über eine ältere Frau, die enteignet wird. In den USA ist es offenbar üblich, dass man von Leuten die Vormundschaft beantragen kann, wenn man nachweist, dass jemand nicht mehr fähig ist, seine Dinge alleine zu regeln. Da reicht es auch schon mal, einen Arzt zu bestechen, um diesen Nachweis zu bekommen… erschreckend. Die Hauptdarstellerin, Dale Dickey, war da und saß auch noch in einer der Jurys. Das war total interessant.

Heute schaue ich mir noch „100 Yards“ an, eine asiatische Produktion. Ich mag das asiatische Kino gerne. Außerdem habe ich ein Ticket für „Hoard“, der gestern den Young Jury Award gewonnen hat. Ich habe offenbar eine gute Wahl getroffen!

Was ich am Filmfest München grundsätzlich schätze, ist, dass es natürlich vor meiner Haustür liegt, ich lebe in München. In diesem Jahr hat das Festival einen deutlich frischeren Anstrich. Der Trailer ist toll, der wird mir auch nach 15 Mal gucken nicht langweilig. Und auch das visuell umgestaltete Programm! Ich freue mich wahnsinnig, dass das Cinema Filmtheater in der Nymphenburger Straße als Festivalkino dabei ist. Das Cinema ist ein Premium-Kino mit hohem Anspruch, in allen Bereichen, auch, wie man als Kundin wahrgenommen wird. Es ist eines meiner Stammkinos! 

Außerdem schätze ich das Filmfest München für die Ermöglichung dieser sympathischen, unkomplizierten, normalen Begegnungen bei den Q&As mit den Künstlern, die man verehrt, oder mit Filmschaffenden, die man entdeckt, die man noch gar nicht kannte.