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Was die KEF zu Einsparungen von Sendern, Fiction und Sportrechten denkt

Der Entwurf der Rundfunkkommission zu Einsparungspotenzial bei den Öffentlich-Rechtlichen liegt vor. Die Analyse der KEF wiederum zeigt im Detail, wie wenig eingesparte Sender wie 3sat oder wegfallende Fiction für die Bilanz bringen würden.

Gert Scobel
3sat-Moderator Gert Scobel (Credit: ZDF/Ben Knabe)

Aktuell kursiert ein Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) in den Medienredaktionen, der Stellung zu den Einsparvorschlägen der Rundfunkkommission der Bundesländer bezieht. In Teilen wurde er von Übermedien oder der Süddeutschen Zeitung öffentlich gemacht.

Zu den am meisten kritisch diskutierten Vorschlägen der Rundfunkkommission, wie ARD, ZDF und Deutschlandradio in den kommenden Jahren Geld sparen können, gehört die potenzielle Streichung von TV-Sendern wie 3sat oder One. Da sieht die KEF bekanntlich kurzfristig kein Einsparpotenzial. Dort gehe es um „Kosten, die nur langfristig abbaubar sind“. Bei einer Streichung von 3sat fielen zum Beispiel die zuständigen ZDF-Mitarbeitenden nicht automatisch weg.

Auch warnt die KEF davor, schlicht lineare TV-Sender ins Internet zu übertragen, weil so keineswegs unbedingt Kosten gespart werden. Im Gegenteil: Durch die Verbreitungskosten könnten tendenziell eher noch mehr Kosten entstehen.

Bei der Frage nach weniger Fiction hält die KEF fest: „Ein Verzicht auf Erstsendeminuten im Bereich Fernsehspiel/Fernsehfilm/Serie zugunsten von Sendungen aus dem Bereich Information könnte zu einer Kostensenkung führen.“ Wobei das auch zu weniger Werbeumsätzen führen könnte, was wiederum die Abrechnung nochmal anders darstellt.

2021 bis 2024 geben die Öffentlich-Rechtlichen 1,6 Milliarden Euro für Sportrechte aus. Davon entfallen laut KEF 65 Prozent auf Fußball. Das KEF-Fazit lautet, dass durch die Reformansätze der Bundesländer bis 2028 keine wesentlichen Ersparnisse bei den Öffentlich-Rechtlichen entstehen würden.