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Kinos arbeiten an Ökologischen Mindeststandards

Mit ersten Workshops am Rande der diesjährigen Berlinale und des Filmtheaterkongresses hatten die drei Kinoverbände die gemeinsame Entwicklung verbindlicher Nachhaltigkeitsstandards auf den Weg gebracht. Das Projekt wird nun von der BKM unterstützt, die erarbeiteten Standards sollen bei der KINO 2025 präsentiert werden.

Johannes Litschel (BkF), Daniel Wuschansky (AG Kino-Gilde), Sophie Sorber (HDF Kino) und Felix Bruder (AG Kino-Gilde) beim Auftaktworkshop im Februar (Credit: AG Kino-Gilde/Stefan Zeitz)

Im Zuge der Pandemie und unter dem Dach von „Neustart Kultur“ bzw. „Neustart Kino“ waren die drei Kinoverbände HDF, AG Kino-Gilde und Bundesverband kommunale Filmarbeit in den vergangenen Jahren zur Umsetzung gemeinsamer Projekte näher zusammengerückt. Diese enge Zusammenarbeit setzt sich nun im Sinne der Nachhaltigkeit fort.

Wie bereits im Februar anlässlich eines ersten Workshops im Rahmen der Screenings der AG Kino-Gilde bekanntgegeben, arbeiten die drei Verbände unter Federführung der AG Kino-Gilde gemeinsam mit Kinobetreibenden an der Entwicklung von Ökologischen Mindeststandards im Kino (ÖMiK). Ziel ist es, Kinos bei der Umsetzung von mehr Nachhaltigkeit im Betriebsalltag zu unterstützen. 

Einer gemeinsamen Mitteilung der Verbände zufolge kann dieses Projekt nun mit Förderung durch die BKM weiter vorangetrieben werden. 

Bei den ersten beiden Workshops in Berlin und beim Kongress KINO 2024, an denen insgesamt rund 100 Kinobetreiberinnen und -betreiber teilnahmen, seien erste Arbeitsfelder ausgewählt, Vorschläge zu den an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung angelehnten Themen „Sauberes Wasser“, „Saubere Energie“, „Nachhaltiger Konsum“ und „Abfallverringerung“ gesammelt worden und auch bereits Umsetzungsstrategien diskutiert worden. Im nächsten Schritt sollen nun Arbeitsgruppen aus Kinobetreibenden für die einzelnen Arbeitsfelder gebildet werden, die gemeinsam mit professioneller Experten-Unterstützung in den kommenden Monaten Standards für ihren jeweiligen Themenbereich entwickeln.

Zu den zentralen Terminen in diesem Prozess zählen dabei zwei geplante Workshops im Rahmen der diesjährigen Filmkunstmesse Leipzig und des Bundeskongresses der kommunalen Kinos, präsentiert werden sollen die Ergebnisse nach derzeitiger Planung beim Filmtheaterkongress KINO 2025 im Mai nächsten Jahres. Die Verbände setzen dabei auf die Mitwirkung möglichst vieler Kinobetreibender, die am besten einzuschätzen in der Lage seien, was in ihren Betrieben umsetzbar sei – und was nicht.

„Es ist etwas in Bewegung geraten. Die Energie ist teurer geworden, Kunden und Kundinnen beäugen die Verpackungen von Concessions kritisch, neue Gesetze verlangen Mehrwegangebote, und Kinoförderungen haben begonnen, Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu fördern. Die Kinobranche ist mitten in einem Prozess der Transformation. Ökologische Mindeststandards bieten Kinos Anleitung und angepasste Werkzeuge, um aktiver Teil dieses notwendigen Prozesses werden zu können“, heißt es dazu in der Mitteilung der Verbände.

Das Team des ÖMiKs besteht aus Projektkoordinator Daniel Wuschansky (AG Kino-Gilde), der von Sophie Sorber (HDF Kino) und Johannes Litschel (BkF) unterstützt wird. Kinobetreibende, die Interesse an einer Mitarbeit am Projekt haben, sind aufgerufen sich direkt bei Daniel Wuschansky via wuschansky [at] agkino.de zu melden.