Anfang Oktober ging das EMOTION Kino Monheim an den Start – als erst zweiter großer Neubau der letzten Jahre in Deutschland. Der freudige Anlass wurde nun auch im Branchenkreis gebührend gefeiert – und dabei nicht zuletzt der Mut gewürdigt, der hinter diesem Projekt steht.
Dass man den Anfang von „Deapool & Wolverine“ in 3D gesehen haben MUSS, schrieb ich kürzlich bei der Analyse der Zahlen, die Comscore zum 3D-Markt in den ersten neun Monaten vorgelegt hatte. Offenbar stehe ich mit der Meinung nicht ganz alleine auf weiter Flur dar – denn neben Ausschnitten aus dem unbestrittenen 3D-Referenzfilm „Avatar: The Way of Water“ war es eben das „Deadpool“-Intro, mit dem Julian und Thomas Rüttgers bei der Branchenfeier zur Eröffnung des EMOTION Kino in Monheim demonstrierten, was das PLF-System Cinity mit den Laserprojektoren von Christie so draufhat. Naheliegend auch die Wahl der beiden Filme, mit deren Ausschnitten die Atmos-Installation im Ultimate.-Saal 1 des Kinos die Muskeln spielen lassen durfte: „Top Gun Maverick“ und „A Star is Born“.
Letzterer Film schien (natürlich nur dem Titel nach) auch das Motto des Abends vorzugeben. Denn auch laut der vor Ort eingefangenen Einschätzung des Branchenpublikums hat mit dem EMOTION ein echter Star die deutsche Kinolandschaft betreten. Und das, wie die HDF-Vorsitzende Christine Berg in einer Gratulationsrede hervorhob, als erst zweiter kompletter Neubau seit Beginn der Pandemie – der erste war das Kinopolis Bad Homburg, das im September 2023 seine Türen öffnete. Wären die Arbeiten am Überseequartier auch nur halbwegs im Zeitrahmen geblieben, hätte Kinopolis spätestens nächste Woche den nächsten Neubau einweihen können – aber so freut man sich dann eben auf 2025.
Es kam jedenfalls nicht von ungefähr, dass sowohl Berg wie auch Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann nicht zuletzt den Mut würdigten, nach der Pandemie und in einem nach wie vor herausfordernden Marktumfeld ein solches Projekt verwirklich zu haben. Zimmermann unterstrich dabei aber nicht nur den Gewinn für die Stadt Monheim, die seit vielen Jahrzehnten ohne eigenes Kino war – sondern auch das „beinahe unglaubliche Tempo“, mit dem die Familie Rüttgers ein Kino mit Technik, die „ihresgleichen suche“, auf die Beine gestellt habe. Nicht länger als 2022 sei es her, dass man erste Gespräche geführt habe – und nun könne man sich bereits vor der Leinwand bewegen lassen. (Und das im absolut wörtlichen Sinn, unter anderem Saal 1 verfügt schließlich über D-Box-Sitze).
Nachahmer wolle man inspirieren, hatten Julian und Thomas Rüttgers schon unmittelbar vor der Eröffnung im ausführlichen Gespräch mit SPOT erklärt. Nun, auch die Gespräche an diesem Abend vermittelten den Eindruck von einer Branche, die zwar beileibe kein einfaches Jahr erlebt, die aber mit Entschlossenheit und Investitionswillen nach vorne blickt. Neubauten mögen momentan tatsächlich extrem rar gesät sein (wobei für 2025 durchaus nicht nur eine Eröffnung geplant ist). Übernahmen, aufwändige Modernisierungen und glanzvolle Wiedereröffnungen gibt es aber durchaus etliche – und das auch noch in diesem Jahr: Kommende Woche etwa geht das Stuttgarter Metropol in eine erste Teileröffnung, in Nürnberg laufen die Arbeiten an einer kompletten Umgestaltung des dortigen Cineplex auf Hochtouren, CineStar eröffnet demnächst in Dortmund den ersten von vier neuen IMAX-Sälen. Undundund…