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Björn Böhning zum SPIO-Präsidenten gewählt

Wie von SPOT Mitte September exklusiv gemeldet, machte der vorzeitige Rückzug von Christian Sommer als SPIO-Präsident eine Neuwahl erforderlich. Erwartungsgemäß steht nun der bisherige Vizepräsident an der Spitze. Neu im Präsidium ist Julia Maier-Hauff, Geschäftsführerin des Produzent:innenverbandes. Im Hintergrund rumorte es im Vorfeld.

Das neue SPIO-Präsidium: Peter Schauerte (Vizepräsident), Oliver Fock, Björn Böhning (Präsident), Christine Berg, Stefan Birkenholz, Julia Maier-Hauff (Credit: SPIO)

Wie von SPOT bereits Mitte September berichtet, fand am heutigen 16. Oktober eine Mitgliederversammlung der SPIO statt, in deren Zuge auch ein neuer Präsident gefunden werden musste. Christian Sommer hat sich vorzeitig aus dem Amt verabschiedet – was eine konsequente Entscheidung angesichts seines beruflichen Werdegangs war. Im Zuge der 2023 abgeschlossene Integration des VFX-Hauses Trixter in die Cinesite-Gruppe (die Trixter 2018 erworben hatte), endete die Rolle von Sommer als dessen CEO. Heute ist er als Partner bei der Unternehmensberatung Executive Interim Partners tätig – und damit nicht mehr in der Filmbranche. Dementsprechend hatte sich Sommer auch aus dem Vorstand des VTFF verabschiedet.

Schon im September galt Böhning, der bislang als Vizepräsident der SPIO fungierte, als naheliegender Kandidat, jetzt ist es offiziell: Die Mitgliederversammlung wählte ihn zum neuen Präsidenten, AllScreens-Geschäftsführer Peter Schauerte zum neuen Vizepräsidenten. Während Christine Berg (HDF), Oliver Fock (Cineropa) und Stephan Birkenholz (FDW) weiterhin dem Präsidium angehören, stieß nun eine weiter Vertreterin der Produktionsunternehmen hinzu: Julia Maier-Hauff, die Geschäftsführerin des Produzent*innenverbandes.

Anlässlich seiner Wahl erklärte Björn Böhning: „Ich danke Christian Sommer für sein herausragendes Engagement als Präsident der SPIO. Besonnen, mit ruhiger Hand und klugem Kopf hat er die Geschicke der SPIO in den letzten Jahren gelenkt. Ich freue mich über das Vertrauen der  SPIO-Mitglieder und werde mich dafür engagieren, dass die Filmbranche noch enger zusammenrückt und ihre gemeinsamen Interessen in Politik und Wirtschaft Gehör finden. Die Leitplanken für die Filmwirtschaft und den Filmstandort Deutschland werden maßgeblich vom europäischen Gesetzgeber gesetzt. Wir wollen die gemeinsame Interessenvertretung der Film- und Fernsehwirtschaft auf EU-Ebene daher fortführen und intensivieren. Auf nationaler Ebene müssen wir als Branche konsensorientiert agieren. Mit dem Ziel unsere Branche noch besser zu vernetzen und den Zusammenhalt zu stärken, haben wir uns zur Aufgabe gesetzt, neue Formate und Strukturen dafür zu etablieren.“ 

Im Vorfeld der Mitgliederversammlung hatte es hinter den Kulissen rumort, so hatte – wie von SPOT ebenfalls exklusiv im September berichtet – die AG Verleih ihre Mitgliedschaft zum 31. Dezember 2025 gekündigt. Der VTFF hatte die Umstufung zum außerordentlichen Mitglied beantragt, hilfsweise ebenfalls einen Austritt zum Ende nächsten Jahres in den Raum gestellt. VTFF-Geschäftsführer Achim Rohnke hatte diese Information damals nicht bestätigen wollen, mittlerweile hat der VTFF erklärt, die Unterstützung der Mitgliederversammlung für die Rückstufung der Mitgliedschaft zu haben, demnach nimmt der Verband nach eigenen Worten künftig tatsächlich nur noch eine beobachtende Rolle ein.

Anlässlich seiner Jahreshauptversammlung – bei der Böhning eine Keynote hielt – hatte der VTFF im Nachgang erklärt, dass man „die aktuelle Entwicklung in der SPIO mit Rückschnitt von Kompetenzen sehr kritisch“ sehe und „die Beherrschung des Spitzenverbandes durch nur vier Kino- und Verleihverbände“ bemängele. Denn dies berge nach Worten des VTFF ein hohes „Conflict of Interest“-Potenzial (wir berichteten). Hintergrund dürfte eine strukturelle und inhaltliche Fokussierung der Aufgaben der SPIO sein, die ihre Kompetenzen künftig noch stärker auf europäischer Ebene ausspielen soll.