Produzentin Eva Franz: „Geschichten über alle verfügbaren Kanäle transportieren“

Mit vier neuen Folgen „Marie fängt Feuer“ ist MadeFor Film aktuell wieder im ZDF vertreten. Außerdem hat MadeFor einen Podcast mit ihrem Label MadeFor Music produziert. Wir wollten von Produzentin Eva Franz wissen, wie es dazu kam.

Flankierend zum Start der neuen vier Folgen „Marie fängt Feuer“ haben Sie auch einen Podcast produziert, „Marie brennt“. Wie kam es dazu?

Eva Franz: Als ich begann, mich mit der Feuerwehr zu beschäftigen, als Recherche zu unserer Reihe, fiel mir auf, wie wenig ich über die (Freiwillige) Feuerwehr und ihre Arbeit weiß. Die Feuerwehr wird oft auf Brandeinsätze reduziert, doch ihr Beitrag geht weit darüber hinaus. Sie sorgt nicht nur für unsere Sicherheit, sondern spielt eine zentrale Rolle für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dabei stehen Feuerwehrleute, ob haupt- oder ehrenamtlich, täglich vor großen Herausforderungen. Dann habe ich mir gedacht, dass es bestimmt anderen Menschen genauso geht. Und so entstand sehr früh die Idee zum Podcast. MadeFor versteht sich zudem nicht nur als reine Produktionsfirma, sondern als kreativer Hub aus dem heraus Geschichten erzählt werden. Immer relevant, immer unterhaltsam.  

Wie sind Sie vorgegangen? War sofort klar, dass Marie Trappen der Host sein würde? Wie gestaltete sich die Produktion?

Eva Franz: Wir haben jemanden als Host gesucht, der aktiv bei der Feuerwehr tätig und deshalb glaubwürdig ist. Mir war es auch wichtig, eine Feuerwehrfrau zu finden, die aus ihrer Perspektive und auf Augenhöhe mit den Gästen, darunter viele Feuerwehrleute, sprechen kann. So kam ich auf Marie Trappen. Die Produktion gestaltete sich folgendermaßen: ich habe mir überlegt, was mich als Laie interessiert am Thema Feuerwehr, was ich wissen möchte oder was ich fragen würde. Im nächsten Schritt habe ich spannende Menschen eingeladen, sowohl aus dem Umfeld der Feuerwehr, so z.B. Susanne Engert (Unterbrandmeisterin in NRW), Michael Klahre (Leiter der Pressestelle der Feuerwehr Dresden), Florian Kammer (1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Murnau), Michi Hosp (Brandmeister und Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Murnau), als auch prominente Personen, so z.B. Stephan Luca oder Christine Eixenberger, die zu dem Thema etwas Interessantes beitragen konnten. Wir haben dann gemeinsam mit der Podcastbande eine fantastische Kollaboration aufgebaut und losgelegt.

„Das Thema Nachhaltigkeit und Green Production ist uns sehr wichtig.“

Produziert von MadeFor Music, einem Label der MadeFor. Erzählen Sie doch über die Idee, die Synergien zwischen Film, Podcast und Musik optimal zu nutzen. Seit wann gibt es dieses Label, was entsteht da alles? 

Eva Franz: Das Label MadeFor Music gibt es seit Gründung der MadeFor. Wir wollen unsere Geschichten über alle verfügbaren Kanäle hinweg bestmöglich transportieren, um so unser Film- und Serien-Portfolio optimal zu unterstützten. Wir beabsichtigen also auf allen Verbreitungswegen unsere Geschichten an Zuschauer:innen bzw. Zuhörer:innen zu bringen und dabei Synergien zwischen Film, Podcast und Musik zu schaffen.

Bei welchen anderen Formaten kam MadeFor Music bereits zum Einsatz?

Eva Franz: Bei nahezu allen Formaten, da wir schon immer mit unseren Musikern und Komponisten kollaborieren. Und jetzt kommen noch Podcasts dazu. 

Mit „Marie fängt Feuer“ leisten Sie auch einen Klima-Beitrag geleistet. Wie wichtig ist Ihnen bzw. MadeFor das Thema Green Filming? 

Eva Franz: Das Thema Nachhaltigkeit und Green Production ist uns sehr wichtig, MadeFor geht aktiv in allen Produktionen in die konkrete Umsetzung von Green Filming Standards. Außerdem pflanzen wir jedes Jahr selbstverständlich für jeden „Marie fängt Feuer“- Film einen Baum in der Gemeinde Bad Bayersoien. 

Welchen Stellenwert hat eine feste Reihe wie „Marie fängt Feuer“ für MadeFor?

v.a. in Zeiten, in denen Streamer, Sender etc. gerade eher vorsichtig agieren, und eher weniger produzieren…

Eva Franz: Wir produzieren bei MadeFor verschiedenste Filme, Reihen und Serien so z.B. den „Tatort“ Dresden, unsere Reihe „Dünentod- Ein Nordsee-Krimi“, internationale Koproduktionen, zahlreiche Komödien von Ralf Husmann und auch Kinofilme, um nur einige zu nennen. Es ist uns in allen Formaten wichtig, gesellschaftliche relevante Themen unterzubringen, daher hat vor allem „Marie fängt Feuer“ einen besonderen Stellenwert bei uns in der Firma. Die Feuerwehr ist wichtig für unsere Gesellschaft und die Feuerwehrleute leisten Unglaubliches. Das wollen wir sichtbar machen. 

2022 zog die Serie um vom Sonntag auf den Donnerstag. Das hat sich ja bewährt…

Eva Franz: Das hat sich sehr bewährt. Wir fühlen uns auf dem Donnerstagabend-Sendeplatz, an dem die Berg-Filme laufen, genau im richtigen Umfeld.  Außerdem ist der Dramaanteil größer geworden, was natürlich auch viele Zuschauer:innen auf dem Sendeplatz anspricht. 

Wie weit im voraus committet sich das ZDF für eine Verlängerung? Wie ist generell die Zusammenarbeit?

Eva Franz: Die Zusammenarbeit mit dem ZDF ist partnerschaftlich, immer auf Augenhöhe und über viele Jahre vertrauensvoll. Wir sind dankbar für das Committment des Senders zu der Marke und zu uns, die uns als Produzent:innen in herausfordernden Zeiten wirtschaftliche und planerische Sicherheit gibt, ruhen uns darauf aber nicht aus. Jede neue Folge „Marie fängt Feuer“ erzählen wir spannend, emotional und unterhaltsam. 

Sie sind am Standort München: Wie ist der aufgestellt? Was wird von dort aus entwickelt, angeschoben? 

Eva Franz: Ich arbeite am Standort München der Firma, mit weiteren Kolleg:innen, wir sind quasi die bayrische Vertretung der MadeFor im Süden. Der Austausch mit unserem Berliner Büro ist sehr eng, nicht nur mit unseren Geschäftsführer:innen Nanni Erben und Gunnar Juncken, sondern mit allen wunderbaren Kolleg:innen. Das ist mir sehr wichtig, Filmemachen ist immer Teamarbeit und wir tauschen uns viel aus und lernen voneinander. Ich bin regelmäßig in Berlin und vice versa.

An was arbeiten Sie aktuell? 

Eva Franz: Ich arbeite gerade an einem Kinofilm, der nächstes Jahr gedreht wird, an diversen neuen Film- und Serien-Ideen. Und natürlich auch an der Fortsetzung der von mir sehr geliebten „Marie fängt Feuer“-Reihe. 

Die Fragen stellte Barbara Schuster