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DOK.fest München beleuchtet Filmschaffende im Exil

Mit dem Schwerpunkt „Filmmaking in Exile“ blickt das 39. DOK.fest München auf die Werke von Filmemachern, die im Exil leben und aktuell nicht in ihre Heimatländer zurückkehren können.

„Shahid“ läuft in der Reihe „Filmmaking in Exile“(Credit: DOK.fest München)

Die diesjährige Schwerpunkt-Reihe des DOK.fest München, „Filmmaking in Exile“, umfasst fünf Filme und wurde gemeinsam mit „Goethe-Institut im Exil“ kuratiert. Zu den ausgewählten Filmen zählen „Belarus 23.34“ der weißrussischen Regisseurin Tanya Svirepa, in dem die Folgen der brutalen Repression, denen die Protestierenden in Minsk im Jahr 2020 ausgesetzt waren, beleuchtet werden; „Chasing the Dazzling Light“ von Yaser Kassab, der der Frage nachspürt, was die Trennung von der Heimat mit engen Familienbeziehungen macht; „Exile Never Ends“ von der in München lebenden kurdisch-alevitischen Regisseurin Bahar Bektaş, in dem sie ihre Familie porträtiert, die vor der Tatsache steht, dass ihr Bruder nach mehr als 30 Jahren in Deutschland in die Türkei abgeschoben werden soll; „Shahid“ der iranischen Regisseurin Narges Kalhor, die ebenfalls in München lebt und in ihrem Film davon erzählt, wie sie in Deutschland versucht, ihren Familiennamen zu ändern, der „Märtyrer“ bedeutet; sowie „My Stolen Planet“ von der iranischen Filmemacherin Farahnaz Sharifi, in dem sie die Freude und Vitalität des Lebens in Teheran der 1970er Jahre mit der jetzigen Situation gegeneinander stellt. Die Komponistin der Filmmusik, Atena Eshtiaghi, wird beim DOK.fest München mit dem Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreis 2024 ausgezeichnet.

Festivalleiter Daniel Sponsel sagt über den diesjährigen Schwerpunkt: „Die Debatten über die Migrations- und Asylpolitik werden kontrovers geführt. Eines aber ist den Wortführern aller politischer Seiten gemein: Sie verhandeln aus einer äußerst komfortablen Situation heraus über das Schicksal von Menschen, die ihre Heimat verlassen, ihre Existenz aufgeben, Freunde und Familie zurücklassen mussten. Unsere Reihe vermittelt auf emotionale Weise, wie bedeutend das Grundrecht auf Asyl ist. Die Filmemacher:innen leisten einen bedeutenden Beitrag zur Debatte, und es ist wichtig, dass sie weiterhin ihren Beruf ausüben und sich künstlerisch äußern können.“ Und Marc-André Schmachtel, Programmleitung Goethe-Institut im Exil, ergänzt: „Filmschaffende und generell Kulturschaffende im Exil sind in besonderem Maße vulnerabel, die Unsicherheit begleitet sie in vielen täglichen Situationen. Ihre Filme und ihre Kunst sind die Dinge, die ihnen Halt geben können, und das möchten wir mit dieser Reihe auch stärken. Die Sichtbarmachung und der Austausch mit ihnen und mit ihren Werken ist das, was wir mit dem Goethe-Institut im Exil gemeinsam mit unseren Partnern wie dem DOK.fest München unterstützen möchten.“

Ein weiterer Festival-Punkt ist die Premiere von Andreas Pichlers „Gefährlich nah – Wenn Bären töten“ am 2. Mai im Deutschen Theater München. Anschließend präsentiert das DOK.fest München den Film bei einer Kinotour in ganz Bayern. Am 2. Mai startet der Film (Produktion: Beetz Brothers Film Production und Miramonte Film in Koproduktion mit Sky Deutschland, BR und SWR) außerdem auf Sky und dem Streaming-Dienst WOW.

Das 39. DOK.fest München startet am 1. Mai mit dem Film „Watching You“. Die Pressekonferenz findet am 24. April statt. Hier geht’s zur Festival-Website.