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SPOT-Kinogesicht: Christin Mertins, Leitung Filmeinkauf bei CineStar

Sie geben den Kinos ihr Gesicht: Engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Herz der großen Leinwand gehört. Im Rahmen einer neuen SPOT-Reihe sprechen Sie über den Weg in die Kinobranche, den Reiz ihrer Tätigkeit – und über Kino-Klischees.

Christin Mertins leitet den Bereich Filmeinkauf bei der Cinestar-Gruppe (Credit: CineStar-Gruppe)

Wie haben Sie Ihren Weg in die Kinobranche gefunden?

Christin Mertins: Ehrlich gesagt bin ich einfach eines Tages ins Kino gegangen und nie wieder rausgekommen!  😊  Spaß beiseite – tatsächlich habe ich mich vor mittlerweile 15 Jahren auf eine Zeitungsannonce bei CineStar beworben. Filme auf der großen Leinwand gehörten schon seit meiner Kindheit für mich zu den besonderen Dingen und so fühlte ich mich von der damaligen Stellenausschreibung direkt angesprochen und der Rest ist Geschichte… Davor habe ich nach meinem Abitur in Rostock BWL studiert und bin dann direkt nach meinem Abschluss bei CineStar im Filmeinkauf eingestiegen – zunächst als Sachbearbeiterin, dann als Senior Programming Manager (2014), über die stellvertretende Abteilungsleitung (2017) bis hin zur Abteilungsleitung ab 2020.

Was reizt Sie am meisten an Ihrer Tätigkeit?

Christin Mertins: Kino ist DER Ort für frischen Popcornduft und epische Filmszenen – für gemeinsames Lachen, Weinen, sich Gruseln, für das Eintauchen in ganz besondere Welten und perfekt, um den Alltag für ein paar Stunden hinter sich zu lassen. Bei CineStar bin ich im Filmeinkauf natürlich immer ganz nah dran am Film und wir wissen oft schon lange, bevor Filme nach außen kommuniziert werden, was uns in den kommenden Wochen und Monaten auf der großen Leinwand erwartet. Aber es ist und bleibt auch für mich einfach immer wieder überraschend, aufregend und spannend zu sehen, was für Potenzial in dem ein oder anderen Film steckt und manchmal auch, welcher Film seine Erwartungen nicht erfüllt.

Ab Ende September wird Saal 8 des CineStar Dortmund zum IMAX-Auditorium umgebaut (Credit: CineStar-Gruppe)

Was zeichnet Ihr Haus/Ihre Gruppe besonders aus?

Christin Mertins: In der CineStar-Gruppe haben wir eine enorme Vielfalt an Häusern, sowohl in der Standortgröße, in der regionalen Verteilung als auch in denZielgruppen,  die wir in den einzelnen Kinos ansprechen. Da gibt es das Filmhaus in Lübeck mit drei Sälen und Arthouse-Schwerpunkt, ebenso wie die großen Multiplexe, zum Beispiel in Dortmund mit 14 Sälen, ein Standort, den wir gerade komplett renovieren und mit allem ausstatten, was das Kinoherz begehrt, inklusive IMAX-Saal. 

Welchen Rat würde Sie Menschen geben, die mit einer Karriere im Kino liebäugeln?

Christin Mertins: Eine Faszination für Filme – egal welches Genre man mag – ist natürlich hilfreich. Und man muss auch Lust darauf haben, mit Menschen in Kontakt zu sein. Wenn diese Dinge stimmen, hat man neben den verschiedenen Ausbildungsqualifikationen alle wichtigen Voraussetzungen, um in der Kinobranche beruflich happy zu werden. Ein Blick vorab ins Kerngeschäft – also am Einlass oder der Popcorntheke – ist auch super hilfreich, um zu verstehen, um was es bei unserem Produkt Kino geht.  

Gibt es ein Kino-Klischee, dem Sie widersprechen würden?

Christin Mertins: Das größte Klischee: Kinos sterben aus. Nichts da! Kino wird sich weiter behaupten, davon bin ich ganz fest überzeugt! Natürlich konkurrieren wir mit anderen Freizeitaktivitäten und auch den Streaming-Diensten, aber es gibt trotzdem nichts, was den Moment ersetzen kann, wenn das Licht im Saal ausgeht und der „Vorhang“ sich hebt. Das Erlebnis Kino, ein guter Film und ein Mix aus süßem und salzigem Popcorn, ob allein oder gemeinsam, lässt sich für mich einfach durch nichts ersetzen.